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Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

31. Jan 2009, 21:36
Beitrag # 1 von 25
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Guten Abend zusammen,

ich habe schon die Detailtypografie gewälzt, Google befragt und auch die HDS-Suchfunktion bemüht, leider ohne Erfolg. Daher meine Frage: Gibt es eine Satzregel für die deutschen Autobahnkürzel (A1, A2, A44 etc.)? Genauer: Wird zwischen dem "A" und der nachfolgenden Ziffer ein Leerzeichen eingefügt? Und wenn ja welches – ein flexibles (Achtelgeviert)?

Lieben Dank schon mal für eure Antworten,
Lady S.
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Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

typografie.info
Beiträge gesamt: 403

31. Jan 2009, 21:58
Beitrag # 2 von 25
Beitrag ID: #383485
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In welchem Kontext soll es denn gesetzt werden?

Für mich ist »A44« eine Einheit. Es wird auf den Schildern auch durchgängig so gesetzt und deshalb würde ich mit dieser Sehgewohnheit auch nicht brechen wollen.

Ralf


als Antwort auf: [#383484]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

31. Jan 2009, 22:14
Beitrag # 3 von 25
Beitrag ID: #383486
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Hallo Ralf,

Zitat In welchem Kontext soll es denn gesetzt werden?

Es handelt sich um Fließtext in einem Sachbuch (Biografie). Ich würde rein intuitiv auch kein Leerzeichen setzen, maximal ein Achtelgeviert, aber vonseiten des Verlags kam die Aufforderung, einen ganzen Wortabstand einzufügen. Das hat mich etwas irritiert, und ich habe nach einer entsprechenden Satzregel gesucht, aber leider keine gefunden. Mein digitaler Rechtschreibduden und die Wikipedia arbeiten mit Wortabständen. Der Duden in Buchform gibt leider kein Beispiel unter dem Stichwort "Autobahn" :-( Was tun?

Grüße,
Lady S.


als Antwort auf: [#383485]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

typografie.info
Beiträge gesamt: 403

31. Jan 2009, 22:51
Beitrag # 4 von 25
Beitrag ID: #383487
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Okay, in der Buchtypografie wäre das Leerzeichen wahrscheinlich eher angebracht. Man kann natürlich argumentieren, dass »A 44« für »Autobahn 44« steht und damit muss ein (gegebenenfalls etwas verringerter) Leerraum hin – wie auch bei »z. B.«.

In einem anderen Kontext – etwa einer Anfahrtsbeschreibung – würde ich mir das Leerzeichen aber sparen. »Von der A4 über die B281 Richtung …«. Da würden die ganzen Leerzeichen den Text nur völlig zerpflücken und schwerer lesbar machen.


als Antwort auf: [#383486]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

xpressio
Beiträge gesamt: 1584

31. Jan 2009, 23:49
Beitrag # 5 von 25
Beitrag ID: #383489
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Hallo Lady,

ich würde es als *Initialwort* sehen wie z.B. LKW oder EKG. Verringerte Zwischenräume setzt man im Allgemeinen nur dann, wenn die Abkürzung auch Abkürzungspunkte enthält: i. d. R.

In Zeitungen und Zeitschriften wird daher im Normalfall kein Zwischenraum gesetzt: A44. Daran kann man sich halten. Ein Standardwortzwischenraum ist in jedem Fall abzulehnen, da eine Zusammengehörigkeit der beiden Begriffe nicht mehr gewährleistet ist: »Es gab heute auf der A 44 12 Unfälle« – sieht mehr nach Telefonnummer aus. Wenn man vergisst, einen geschützten Wortzwischenraum anzuwenden, kann das bei einer Trennung vollends zu Konfusion führen:

Es gab heute auf der A
44 12 Unfälle.


als Antwort auf: [#383486]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

1. Feb 2009, 13:43
Beitrag # 6 von 25
Beitrag ID: #383518
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Hi xpressio,

danke für den Hinweis mit den Zeitungen und Zeitschriften! Jetzt habe ich etwas, worauf ich mich beziehen kann. Man hat es ja fast jeden Tag vor Augen, aber sobald man es genauer wissen will, kann man sich weder daran erinnern noch findet man auf die Schnelle ein passendes Beispiel.

Ich werde den Zwischenraum also weiterhin weglassen.

Grüße,
Lady S.


als Antwort auf: [#383489]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

typografie.info
Beiträge gesamt: 403

1. Feb 2009, 21:20
Beitrag # 7 von 25
Beitrag ID: #383550
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Beispiel-Fließtext-Leseprobe mit Leerzeichen: http://de.wikipedia.org/wiki/Bundesautobahn_44


als Antwort auf: [#383518]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

xpressio
Beiträge gesamt: 1584

1. Feb 2009, 22:27
Beitrag # 8 von 25
Beitrag ID: #383551
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Hallo Ralf,

das ist Internet-Fließtext, der kann nicht als verbindlich betrachtet werden. Grundsätzlich sagt eine alte Setzerregel, dass zwischen Buchstaben und Ziffern ein verringerter Wortzwischenraum gesetzt werden muss: 3|a, DIN A|4. Das gilt auch z.B. für mehr als 4-stellige Ziffern: 15|567.

Nun halten sich weder der Duden (und zwar schon seit Beginn des Antiqua-Dudens) noch z.B. die Normungsinstitute kompromisslos daran. Ist das bei letzteren noch verständlich, da hier schon lange keine Setzer mehr am Werk sind, liegt das beim Duden vermutlich daran, welcher Setzer (im Blei-, Film- oder Digitalsatz) am Werk war und welcher Korrektor ihn kontrolliert hat.

Es ist nur mit Mühe möglich, verringerte Wortzwischenräume im Internet einzusetzen, in Foren ist diese Option sehr restriktiv – daher wird entweder gar keiner oder ein Standard-WZR verwendet.

Als Grundlage kann also im vorliegenden Fall nur gedrucktes Material herhalten – vorwiegend ein Querschnitt aus möglichst überregionalen Zeitungen.


als Antwort auf: [#383550]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

typografie.info
Beiträge gesamt: 403

2. Feb 2009, 08:22
Beitrag # 9 von 25
Beitrag ID: #383561
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War wie geschrieben nur eine »Leseprobe«, damit es jeder selbst ausprobieren kann, ob es mit Wortabstand funktioniert oder nicht. Ich wollte damit keine Aussage pro oder kontra Leerzeichen machen.


als Antwort auf: [#383551]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

mpeter
Beiträge gesamt: 4628

2. Feb 2009, 10:03
Beitrag # 10 von 25
Beitrag ID: #383570
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Hallo,
ja das schöne Wort grundsätzlich ...
Die Aufgabe eines Setzers sollte nicht sein Regeln einzuhalten – wobei es da durchaus sinnvolle gibt – , sondern die optimale Lesbarkeit eines Textes zu schaffen. Ein Wortzwischenraum bei Autobahnkennungen ist doch Schwachsinn! Oder wird eurer Meinung nach durch einen Zwischenraum – auch vermindert – die Lesbarkeit verbessert?


als Antwort auf: [#383551]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

Jens Naumann
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2. Feb 2009, 16:18
Beitrag # 11 von 25
Beitrag ID: #383678
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Hallo Magnus,

der Lesefluss ergibt sich nicht automatisch aus Trennung von Buchstaben und Ziffern, sondern durch eine klare Gliederung unübersichtlicher Elemente. Es nützt nichts, wenn ich perfekt gliedere, eine Zeile aber 5000 Zeichen enthält.

Ich erwarte von mir als Schriftsetzer, dass ich einen guten Satz produziere, der so gut ist, dass es nicht auffällt. Denn in unserem Geschäft nimmt man diesbezüglich nur das Negative wahr.


als Antwort auf: [#383570]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

mpeter
Beiträge gesamt: 4628

2. Feb 2009, 16:32
Beitrag # 12 von 25
Beitrag ID: #383686
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... habe ich etwas anderes behauptet?


als Antwort auf: [#383678]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

Jens Naumann
Beiträge gesamt: 5170

2. Feb 2009, 16:35
Beitrag # 13 von 25
Beitrag ID: #383687
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Ich wollte damit nur sagen, dass ein Zwischenraum (egal welcher Größe) nicht alleine für die Lesbarkeit verantwortlich ist.


als Antwort auf: [#383686]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

mpeter
Beiträge gesamt: 4628

2. Feb 2009, 16:52
Beitrag # 14 von 25
Beitrag ID: #383696
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»Oder wird eurer Meinung nach durch einen Zwischenraum – auch vermindert – die Lesbarkeit verbessert?«

... meine Frage war nicht eindeutig, sie ist nicht allgemein gemeint sondern bezog sich nur auf den konkreten Fall.


als Antwort auf: [#383687]

Abkürzung Autobahnen (D) - mit oder ohne Abstand?

xpressio
Beiträge gesamt: 1584

2. Feb 2009, 17:14
Beitrag # 15 von 25
Beitrag ID: #383703
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Antwort auf: Die Aufgabe eines Setzers sollte nicht sein Regeln einzuhalten – wobei es da durchaus sinnvolle gibt …

Die Regel, dass zwischen Buchstaben und Ziffern ein feines Spatium gehört, hat durchaus Sinn. Denn wenn es z.B. *D4* heißt, kleben beide Zeichen zu sehr zusammen, da die *4* in der Regel links kein Fleisch hat (ergibt sich aus identischer Breite von Systemziffern).

Natürlich könnte man argumentieren, dass das dann individuell zu handhaben sein – bei Fließtext aber unüblich, da unwirtschaftlich.

Der Schriftsetzer sollte daher beim Setzen als Erstes die Regeln heranziehen. Viele dieser Regeln wurden jedoch nicht mehr den Gegebenheiten der modernen Textverarbeitung angepasst, geraten daher ohnehin in Vergessenheit und sterben mit den Schriftsetzern aus.

Antwort auf: … sondern die optimale Lesbarkeit eines Textes zu schaffen.

Satz nach optischen Gegebenheiten zu gestalten, ist Sache der Designer, da ihnen die Basis der Schriftsetzer fehlt. Daher macht heutzutage nahezu jeder das, was ihm selbst am besten gefällt – eine Vereinheitlichung auf der Basis von Regeln ist daher gar nicht mehr möglich.

Da laut PISA-Studie ohnehin immer weniger Menschen hierzulande flüssig lesen können, sind typografische Feinheiten ohnehin fragwürdiger Aufwand.


als Antwort auf: [#383570]
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