Die Regel, dass zwischen Buchstaben und Ziffern ein feines Spatium gehört, hat durchaus Sinn. Denn wenn es z.B. *D4* heißt, kleben beide Zeichen zu sehr zusammen, da die *4* in der Regel links kein Fleisch hat (ergibt sich aus identischer Breite von Systemziffern).
Natürlich könnte man argumentieren, dass das dann individuell zu handhaben sein – bei Fließtext aber unüblich, da unwirtschaftlich.
Der Schriftsetzer sollte daher beim Setzen als Erstes die Regeln heranziehen. Viele dieser Regeln wurden jedoch nicht mehr den Gegebenheiten der modernen Textverarbeitung angepasst, geraten daher ohnehin in Vergessenheit und sterben mit den Schriftsetzern aus.
Satz nach optischen Gegebenheiten zu gestalten, ist Sache der Designer, da ihnen die Basis der Schriftsetzer fehlt. Daher macht heutzutage nahezu jeder das, was ihm selbst am besten gefällt – eine Vereinheitlichung auf der Basis von Regeln ist daher gar nicht mehr möglich.
Da laut PISA-Studie ohnehin immer weniger Menschen hierzulande flüssig lesen können, sind typografische Feinheiten ohnehin fragwürdiger Aufwand.
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