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Absicherung Bilder für Druckvorstufe

pem
Beiträge gesamt: 192

17. Aug 2005, 15:09
Beitrag # 1 von 11
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Hallo!

Ich hab jetzt schon ein bischen im cms Tutorium gestöbert, aber ich glaub ich bin hier eher richtig:

Ich bin dabei, die Arbeit am einem Prospekt abzuschließen. Die Bilder haben natürlich alle 300 dpi und sind cmyk. Der Prospekt soll im Offset-Druck gedruckt werden.

Ich habe versucht, mit einem Spider meinen Bildschirm zu kalibrieren, damit ich die Bilder auch farblich einstellen kann. Die Angelegenheit würde ich aber eher als missglückt bezeichnen, da bei kurz aufeinanderfolgenden Kalibrationsversuchen immer wieder etwas anderes herausgekommen ist.

Ich arbeite an einem G4 Powerbook und an einem alten STEP-Monitor, dem ich schon aufgrund des Alters keine Farbgenauigkeit mehr zutraue. Der LCD vom notebook ist ja für die Bildbearbeitung auch nicht unproblematisch. Der Mitarbeiter der Firma STEP, hat mir am Telefon geraten, einfach sowohl am Monitor als auch in Photoshop sRGB einzustellen. Er habe damit gute Erfahrungen gemacht, die Drucke seien mit nur geringen Abweichungen bei den Farben gut gelungen.

Mein Drucker (bzw. der mit dem der Kunde auf jeden Fall zusammenarbeiten will) ist sehr unkommunikativ. Aus der Richtung kann ich keine Hilfe erwarten. Ich möchte um einen Andruck im Offset herumkommen. Kann ich dem digitalen Ausdruck einer Druckerei, deren Maschine (nach deren Angaben) Euroscala druckt vertrauen? oder besteht da die Gefahr extremer Farbabweichungen?

Gibt es noch andere Möglichkeiten? Meine Freundin hat mir erzählt, dass es auch während dem Druck noch die Möglichkeit gibt, die Farben auszusteuern. Ist das gang und gäbe, oder eher eine Zumutung für den Drucker?

Aus dem Jammertal der drucktechnischen Unwissenheit,

Eure Pem
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Absicherung Bilder für Druckvorstufe

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

17. Aug 2005, 16:57
Beitrag # 2 von 11
Beitrag ID: #183096
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Hallo,

>Kann ich dem digitalen Ausdruck einer Druckerei, deren Maschine (nach deren Angaben) Euroscala druckt vertrauen?

Vertrauen ist gut - Kontrolle ist besser. Ich würde vorschlagen, du stellst von deinen Bildern mal eine Sammelform auf DIN A3 zusammen und läßt die von der Druckerei farbverbindlich (!) proofen. Ein "digitaler Ausdruck" dürfte wahrscheinlich nicht ausreichen. Fordere einen farbverbindlichen Proof nach Medienstandard. Daran kannst du die Bilder beurteilen. Wenn alles stimmt, dann ab zum Druck, wenn nicht mußt du nachbessern.


>Meine Freundin hat mir erzählt, dass es auch während dem Druck noch die Möglichkeit gibt, die Farben auszusteuern. Ist das gang und gäbe, oder eher eine Zumutung für den Drucker?

das kommt drauf an. Für die einen ist es eine Zumutung, für die anderen ist es Dienst am Kunden. Das solltest du absprechen und fragen, ob du zur Druckabnahme kommen kannst. In der Regel ist es so, daß du beim Andruck noch Einfluß auf die Farbführung nehmen kannst als Kunde in dem möglichen Rahmen der Druckmaschine (und des Druckers). Aber es sei erwähnt, daß man heutzutage eigentlich nicht mehr in der Druckmaschine lithografieren sollte, da es heutzutage ausreichende Möglichkeiten gibt, VORHER (da, wo es noch bezahlbar ist, denn die Druckmaschine ist mit Abstand das teuerste Glied in der Kette !) die Bilder zu prüfen.

Gruß


als Antwort auf: [#183072]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

pem
Beiträge gesamt: 192

17. Aug 2005, 17:08
Beitrag # 3 von 11
Beitrag ID: #183103
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Hi!

Vielen Dank für Deine Antwort! Kannst Du mir noch erklären, wie genau ein Andruck funktioniert? Für einen Andruck brauche ich ja auch schon Druckplatten, oder? Gebe ich dann nur die Bilder in einem entsprechenden Dokument zusammengefasst an die Druckerei?

Viele Grüße

Pem


als Antwort auf: [#183096]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4906

17. Aug 2005, 17:15
Beitrag # 4 von 11
Beitrag ID: #183109
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Antwort auf: Mein Drucker (bzw. der mit dem der Kunde auf jeden Fall zusammenarbeiten will) ist sehr unkommunikativ. Aus der Richtung kann ich keine Hilfe erwarten.

Das ist in meinen Augen ein Killerargument zum gesamten von dir angesprochenen Prozess. Ohne Kommunikation geht da gar nix!

Antwort auf: Kann ich dem digitalen Ausdruck einer Druckerei, deren Maschine (nach deren Angaben) Euroscala druckt vertrauen? oder besteht da die Gefahr extremer Farbabweichungen?

Wenn dein Drucker Dir sagt, er druckt nach Euroskala, dann kannst Du dem garnix glauben. Entweder Druckt der nach Medienstandard Offsetdruck oder nach "Hausstandard", was das dann auch immer ist...

Antwort auf: Gibt es noch andere Möglichkeiten? Meine Freundin hat mir erzählt, dass es auch während dem Druck noch die Möglichkeit gibt, die Farben auszusteuern. Ist das gang und gäbe, oder eher eine Zumutung für den Drucker?

Das ist leider Gang und Gäbe.


als Antwort auf: [#183072]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

17. Aug 2005, 17:20
Beitrag # 5 von 11
Beitrag ID: #183110
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Achtung, nicht verwechseln.

Du läßt deine Bilderform PROOFEN !
Die Daten gibst du in dem von dir bevorzugten Dokumentformat an die Druckerei. Wenn dein finales Layout in Quark XPress erzeugt wird, dann solltest du die Bilderform auch in XPress unter identischen Bedingungen erstellen. WEnn du final ein PDF abgibst, dann gib auch die Bilderform als PDF ab.

Du fragst, ob du zum ANDRUCK kommen kannst zur DRUCKABNAHME. Damit ist kein Andruck gemeint, wie er z.B. in den 80ern auf einer speziellen Andruckmaschine erstellt wurde. Du kommst an die (Fort-)Druckmaschine, wenn die Druckerei deinen Auftrag ganz regulär druckt. Die Platten sind dann natürlich schon gefertigt worden, d.h. es sind schon mal einige Kosten entstanden. Aber wenn du deine Bilderform farbverbindlich (!) geprooft hast und entsprechend kontrolliert, dann sollte es schon mit dem Druck klappen. Und dann hast du ja immer noch die Möglichkeit in der Einrichtephase (das ist die Andruckphase) deine Wünsche hinsichtlich der Farbe zu äußern. Wenn also ein Bild zu rot ist, dann bittest du den Drucker, er möge bitte das rot reduzieren. Das geht wie gesagt in gewissem Rahmen. Du bist Kunde !

Gruß


als Antwort auf: [#183103]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

17. Aug 2005, 17:24
Beitrag # 6 von 11
Beitrag ID: #183111
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Nachtrag - um auch noch mal die Argumente von Christoph aufzugreifen.

Sollte der Druck nicht zu deinem Proof passen, dann hat die Druckerei das Problem - laß dich dann nicht auf's Glatteis führen.

Das gilt natürlich nur, wenn du anschließend in den finalen Daten nichts mehr an den Bildern verändert hast. Denn dann hast du den schwarzen Peter.


als Antwort auf: [#183110]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

pem
Beiträge gesamt: 192

17. Aug 2005, 18:10
Beitrag # 7 von 11
Beitrag ID: #183120
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Oh jeh, ich hoffe, Ihr schlagt noch nicht die Hände über dem Kopf zusammen, aber ich muß nochmal genau nachhaken:

Also Anruck (=Druckabnahme) und Proof sind zwei Paar verschiedene Schuh, verstanden.

Ich erzeuge also ein Indesign doc mit NUR den Bildern, die im Prospekt vorkommen und schreibe davon ein pdf (=Bilderform). Ich schicke NICHT das ganze Layout zur Druckerei, was sehr logisch klingt, wenn ich mir vorstelle, ich hätte z.B. ein Buch mit vielen Seiten und wenigen Bildern gelayoutet.

Kann man sich mit einer perfekt kalibrierten Arbeitsumgebung das Proofen sparen?

Viele Grüße + Vielen Dank

Pem


als Antwort auf: [#183110]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4906

17. Aug 2005, 19:50
Beitrag # 8 von 11
Beitrag ID: #183133
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Antwort auf: Also Anruck (=Druckabnahme) und Proof sind zwei Paar verschiedene Schuh, verstanden.

Nene, Andruck hat mit Druckabnahme nix zu tun. Das Problem ist: Wie kann der Kunde vor der Drucklegung die Farben beurteilen. Dazu werden entweder ein Andruck erstellt, oder, in den aller meisten Fällen, Proofs erstellt.
Ein Andruck ist ein Offsetdruck, der entweder auf Andruckpressen (spezielle Offsetdruckmaschienen) erstellt werden, oder direkt in der Auflagenmaschine in kleiner Auflage gedruckt werden. Beides ist relativ teuer. Und, meines wissens, aber auch da lasse ich mich belehren, sind beide Andrucke NICHT innerhalb des PSO (Prozessstandard Offsetdruck). Das heißt, die tatsächliche Aussagekraft in Bezug auf das Fortdruckergebnis ist nicht gegeben.
Ein Proof ist ein Tintenstrahlduck, der über geeignete Software, Profile und Einstellungen das Fortdruckergebnis simuliert. Wobei da immer der Nachteil entsteht, dass nicht wie im Andruck) auf dem Auflagenpapier gedruckt werden kann. Proofer verlangen immer Spezialpapiere und das Auflagenpapier wird (mehr oder weniger gut) simuliert.

Antwort auf: Kann man sich mit einer perfekt kalibrierten Arbeitsumgebung das Proofen sparen?

Ja, meiner Meinung nach, kannst du sicher auf einige Proofs verzichten. Aber, z.B. in der Kommunikation mit dem Kunden wird es nicht ohne gehen, oder willst Du deinen Monitor verschicke? Aber ich hoffe Du weißt auch, was eine perfekt kalibrierten Arbeitsumgebung bedeutet...


als Antwort auf: [#183120]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

pem
Beiträge gesamt: 192

17. Aug 2005, 20:38
Beitrag # 9 von 11
Beitrag ID: #183138
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"oh jeh" hat ja dann wenigstens gestimmt, wenn auch der rest nicht so ganz... immerhin etwas, jeder fängt ja mal klein an:-)

Vielen Dank für Eure Hilfe!

Pem


als Antwort auf: [#183133]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19334

18. Aug 2005, 15:56
Beitrag # 10 von 11
Beitrag ID: #183269
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Hallo,

in einer perfekt kalibirierten Arbeitsumgebung kannm an sich mal den einen oder anderen Proof sparen, bzw. liegen die Korrekturen in der Regel in wesentlich kleineren Bandbreiten. Da da aber noch Dinge wie Tagesform und die von Christoph berreits angesprochene Immobilität eines Softproofs hinzukommen, lautet die Antwort:

Wenn man Wert auf sachlich und farblich korrekte Drucksachen legt, NEIN!

MfG

Thomas

PS: @ Christoph:
Was interessiert bei einem Maschinenandruck der PSO? Wenn der dortige Andruck für gut befunden und abgesegnet wurde, ist es ziemlich Schnuppe, nach was dann anschliessend gedruckt wird, solange es nur wieder so aussieht.
So steht es aber auch im PSO: Solange es einen Proof gibt ist der die Referenz, sobald es einen 'Gut zum Druck' Bogen gibt, ist es der, und nur wenn es keinen Proof gibt, und nur 'PSO Gemäss' vereinbart ist, dann gelten die reinen Werte aus PSO oder den Profilen.

PPS: Warum sollte dieser Thread im CM-Forum falsch aufgehoben sein? Genauer kann man das Thema m.E. kaum treffen. ;-)


als Antwort auf: [#183138]

Absicherung Bilder für Druckvorstufe

Temple
Beiträge gesamt: 54

22. Sep 2005, 20:30
Beitrag # 11 von 11
Beitrag ID: #188326
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... es sei noch erwähnt, dass man an der Druckmaschine Farbkorrekturen nicht mehr an einzelnen Bildern vornehmen kann, sondern nur an bestimmten Bereichen in Druckrichtung.

Matthias


als Antwort auf: [#183110]
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