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Anfängerfragen :(

coala_03
Beiträge gesamt: 12

27. Jan 2007, 17:08
Beitrag # 1 von 3
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tach auch,



habe mich schon sehr mit diesem Forum beschäftgt, und da ja CMS ein (für mich) sehr komplexes und kompliziertes Thema ist habe ich mal ein paar Fragen:

Benutze einen Canon-Laserdrucker(keine Ahnung welches Modell) mit davorgeschaltetem HW-RIP, und das eyeOne mit IoneMatch zum Kalibrieren(Profilieren).

Nun zum Problem: nur woher weiss ich wann ich welche Einstellung im Druckertreiber wählen muss (z.B. schwarz überdrucken;Kantenkontrastierung;Simulationsprofil;Ausgabeprofil;Simulationsverfahren usw...)

Ist es korrekt, dass man beim Testchartdrucken keine Einstellungen (o.g.) verwenden sollte, oder was sollte man einstellen?

Habe von diesen Einstellungen bzw. Begriffen keine Ahnung, wurde sozusagen in´s heisse Wasser geschmissen und soll jetzt ohne Vorkenntnisse die Maschine plegen, im Sinne von konstanten Farben.

Wenn ich ein ICC-Profil erstellt habe, ist dies dann mit dem ISOCoated auszutauschen? Ich versteh das mit den ganzen Profilen nicht. Schon klar, dass man für jeden Ein.-Ausgabegerät ein Profil verwenden soll, aber wozu ist dann das ISOCoated? Wenn man doch sein eigenes Profil erstellen kann???



Ich hoffe ich hab nicht zu wirr geschrieben, und warte gespannt auf einige Tipps.
X

Anfängerfragen :(

loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

27. Jan 2007, 18:29
Beitrag # 2 von 3
Beitrag ID: #272974
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Hallo und welcome auf hds,

das Profil des Druckers beschreibt den IST-Zustand des Druckers. Dies bedeutet, dass alle Einstellungen, die bei der Profilierung zum Tragen kamen, im Profil stecken.
Ändert man beim späteren Ausdruck eine dieser Einstellungen, ist das Profil "Schrott".
Heißt: Du musst das Profil mit den Einstellungen erstellen, die du nachher auch zum drucken nutzen willst. Eine Ausnahme: Simulationsprofil. Dieses brauchst du, um deinen Drucker ein anderes Verfahren simulieren zu lassen. Also zum proofen, was aber bei Lasern eher der falsche Ausdruck ist, da diese kaum Proofqualität erreichen.
Anhand deiner Fragen merkt man aber, dass die absoluten Grundlagen fehlen.
Da rate ich zu einer ordentlichen (!) Schulung. Also keine "Cancom-wir-schenken-dir-ein-eyeone-display2-und-dafür-machst-du-ne-kaffeefahrt-mit-xrite-schulung".

ISOcoated: Wurde durch ISOcoated_v2_eci ersetzt und ist das Profil welches man zur Separation nutzen sollte, wenn man im Bogenoffset auf Papiertyp 1 oder 2 drucken lassen will.


als Antwort auf: [#272962]

Anfängerfragen :(

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

28. Jan 2007, 16:13
Beitrag # 3 von 3
Beitrag ID: #273050
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Hallo Coala,

Antwort auf [ coala_03 ] Nun zum Problem: nur woher weiss ich wann ich welche Einstellung im Druckertreiber wählen muss (z.B. schwarz überdrucken;Kantenkontrastierung;Simulationsprofil;Ausgabeprofil;Simulationsverfahren usw...)

Loethelm hat es ja eigentlich schon auf den Punkt gebracht: Ein Druckerprofil beschreibt den Drucker, bzw. dessen farbliches Verhalten, zum Zeitpunkt des Druckes des Testcharts, das zur Profilerstellung genutzt wurde.
Wird nun an den Druckparametern etwas verstellt, was sich auf die Farbeauswirkt, so ist das Druckerprofil nicht mehr authentisch und demzufolge werden Farbanpassungen auch falsch berechnet.
Was sich letztendlich, und vor allem wie stark, auswirkt, muss man (in der Regel während der Linearisierung, sprich vorm Profilieren, ausbaldowern.

Im Gegensatz dazu adressiert die gebräuchliche (und sinnvolle) Empfehlung, bei der Ausgabe des Testcharts für eine Profilierung, die Farbanpassung bzw. Simulation zu deaktivieren, eine andere Problematik an:
Es ist das Henne-Ei Problem. Das Testcharts wird mithilfe eines generischen oder falschen Simulationsprofils irgendwo hingebogen, ausgedruckt und vermessen. Dann erzeugt man daraus das Profil, das nun in der Regel für Simulationen die Stelle des ersten Profils einnimmt.
Jetzt fehlen aber die Farbveränderungen, die das alte Profil an den Daten vornahm, sprich was als Druck herauskommt, hat nichts mehr mit dem zu tun, was zum Zeitpunkt der Testchart Ausgabe passierte. Somit ist das ganze Profil hinfällig.


Antwort auf [ coala_03 ] Habe von diesen Einstellungen bzw. Begriffen keine Ahnung, wurde sozusagen in´s heisse Wasser geschmissen und soll jetzt ohne Vorkenntnisse die Maschine plegen, im Sinne von konstanten Farben.

Das mag nun hart klingen, aber wie willst du die Maschine warten und pflegen und anderen bei Fragen mit Rat und Tat zur Seite stehen, wenn du dich damit nicht auskennst?
Zum jetzigen Zeitpunkt kannst du es nicht. Du wirst dir zum einen aneignen müssen, was das Teil wann macht, sprich den langen und mühsamen Weg gehen, alles mal auszuprobieren (Das kann je nach Reichtum der Einstellmöglichkeiten im Druckdialog zu mehreren hundert Testdrucken führen), als auch parallel dazu, dich theoretisch soweit in die Materie hineinschaffen, das du die oben erzielten Ergebnisse mit den Testdrucken auch interpretieren und bewerten kannst.


Antwort auf [ coala_03 ] Wenn ich ein ICC-Profil erstellt habe, ist dies dann mit dem ISOCoated auszutauschen? Ich versteh das mit den ganzen Profilen nicht. Schon klar, dass man für jeden Ein.-Ausgabegerät ein Profil verwenden soll, aber wozu ist dann das ISOCoated? Wenn man doch sein eigenes Profil erstellen kann???

Das eine Profil (z.B. ISOcoated) ist das Simulationsprofil. Dieses enthält die Farben die am Ende zu sehen sein sollen, also die Sollwerte. Das andere Profil, ist das Druckerprofil, das du individuell für deinen Drucker und einen bestimmten, nicht mehr zu ändernden Parametersatz der Druckereinstellungen, aber auch des verwendeten Papiers und der Tonter/Tinten, erzeugt hast.

Beim Druck mit diesen beiden Profilen geschieht nun folgendes. Im Dokument wird ein 100%Magenta verlangt. Dieses soll, ums jetzt nicht zu kompliziert zu machen, ein 100% Magenta des ISOcoated Farbraums sein, und sieht somit so aus (Bilder in neue Tabs laden):

http://www.richard-ebv.de/...100M_ISOcoatedV2.jpg

Was der Drucker bei seinem 100prozentigem Magenta ausgibt sieht aber so aus:
http://www.richard-ebv.de/...isRealist_GA-Ink.jpg

Soll er also ISOcoated simulieren, ist man/er gezwungen, aus seinen Farben was passendes anzumischen:
http://www.richard-ebv.de/...rsucht_ISOcoated.jpg

Was bei einem bestmöglichen Wert von 15C97M2Y endet, aber damit immer noch ein DeltaE von über 5 zur Folge hat. (Was nebenbei bemerkt die Situation beschreibt, in der man sich wiederfindet, wenn man mit einem IRIS Proofer Versucht ISOcoated zu simulieren: Geht nicht! (zu mindestens nicht normgerecht. Ob _eine_ nicht innerhalb der Toleranzen liegende Primärfarbe (und die auch nur bei 100%), nun letztendlich als höheres Ausschlusskriterium zu werten ist, als irgendein hingedengelter Tintenpisser, der zwar den Medienkeil und die ISO Spezifikationen erfüllt, aber keinen vernünftigen Verlauf hinbekommt, ist wieder ne andere Frage.)

Die beiden an der Simulation beteiligten Profile (das eine für die Soll-Farborte, das andere für die Istfarborte des Druckers), errechnen also eine Anpassung der Drucker_tonwerte_, um den gewünschten Farbeindruck zu erzielen, wobei zwangsläufig die exakten Tonwerte des Simulationsprofils auf der Strecke bleiben.

(Bitte jetzt nicht in den z.T. in mehreren Schritten nach sRGB gewandelten Beispielbildern herummessen, denn um sowas verbindlich auch im Browser darstellen zu können, dürften noch ein paar Jahre oder Softwarerevisionen ins Land gehen.)


als Antwort auf: [#272962]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 28. Jan 2007, 16:17 geändert)