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Anführungen Latein und Portugiesisch

MichaelP
Beiträge gesamt: 268

22. Mai 2014, 10:54
Beitrag # 1 von 7
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Hallo!
Da ich Wert auf typographisch korrekte Anführungszeichen lege, habe ich beim Erstellen einer mehrsprachigen Broschüre nun ein Problem: Während die Regeln für Deutsch und Englisch eindeutig sind und sich das Kiswahili eng ans Englische anlehnt, weiß ich nichts über die Portugiesisch/Brasilianischen Gepflogenheiten. Und die Römer schrieben ohne Gänsefüßchen - welche Zeichen also sollte man hier verwenden? Im zweisprachigen Satz würde ich das Latein der anderen Sprache angleichen. Aber die Broschüre ist fünfsprachig.
Hat jemand einen Vorschlag?
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Anführungen Latein und Portugiesisch

Martin Fischer
Beiträge gesamt: 12783

22. Mai 2014, 11:19
Beitrag # 2 von 7
Beitrag ID: #527640
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Hallo Michael,

eine Übersicht über die gebräuchlichen Anführungszeichen in verschiedenen Sprachen findest Du z.B. im Wikipedia-Artikel Anführungszeichen.

Wie leitest Du Zitate ein?
Gemäß der Grundsprache (Sprache des Beitrags bzw. des Absatzes) oder gemäß der Sprache des Zitats?
Andersherum gefragt: Gehören die Anführungszeichen, die ein fremdsprachiges Zitat einleiten und schließen, zum Zitat oder zum Text außerhalb des Zitats?

Ich persönlich meine, dass die 'äußeren' Anführungszeichen nicht zum Zitat gehören. Die inneren aber nach den Regeln der Sprache des Zitats gesetzt werden sollten.

Anders könnte es aber aussehen, wenn ein Zitat gänzlich – z.B. als Kleindruck – freigestellt ist und in Anführungszeichen eingekleidet werden sollen. Dort würden dann die Anführungszeichen der Grundsprache etwas seltsam aussehen.
In der Regel stehen bei mir freigestellte Zitate ohne Anführungszeichen – wenn dieser Freistellungstyp immer für Zitate und nicht etwa auch für Exkurse verwendet wird.


als Antwort auf: [#527635]
(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 22. Mai 2014, 11:21 geändert)

Anführungen Latein und Portugiesisch

MichaelP
Beiträge gesamt: 268

22. Mai 2014, 11:26
Beitrag # 3 von 7
Beitrag ID: #527642
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Hm. Zu lebenden Sprachen hilft der Wiki-Artikel in der Tat weiter. Latein ist nach wie vor eine offene Frage.

Übrigens geht es - wie gesagt - nicht um fremdsprachige Zitate in anderssprachigem Text, sondern um fünf Textkolumnen je eigener Sprache (und Typographie). Grundsätzlich würde ich mich Deiner Argumentation anschließen, nur verfängt sie hier im konkreten Fall leider nicht.
.


als Antwort auf: [#527640]

Anführungen Latein und Portugiesisch

Martin Fischer
Beiträge gesamt: 12783

22. Mai 2014, 12:00
Beitrag # 4 von 7
Beitrag ID: #527645
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Antwort auf: Latein ist nach wie vor eine offene Frage.


Kannten die Römer "typographische" Anführungszeichen?

Haben Sie überhaupt zitiert oder Zitate in Anführungszeichen hervorgehoben?
In Caesars "Bellum Gallium" und Ciceros "De re publica" konnte ich spontan keine Beispiele finden.
Aber das hast Du oben ja selbst schon festgestellt.

Vielleicht am ehestens an das Italienische anlehnen?
Das sind die nächsten Verwandten.


als Antwort auf: [#527642]
(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 22. Mai 2014, 12:03 geändert)

Anführungen Latein und Portugiesisch

Suzanne
Beiträge gesamt: 67

22. Mai 2014, 15:52
Beitrag # 5 von 7
Beitrag ID: #527663
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Schau doch mal auf den lateinischen Seiten des Vatikans, z.B. hier: http://www.vatican.va/...-xi-assembly_lt.html

Grüße
Suzanne


als Antwort auf: [#527635]

Anführungen Latein und Portugiesisch

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

22. Mai 2014, 16:27
Beitrag # 6 von 7
Beitrag ID: #527666
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tolle Idee!

ich würde mich aber auch hier noch durchkämpfen (ungefähr bis zur Mitte scrollen zum Thema "Anführungszeichen in HTML": http://www.belleslettres.eu/...nfuhrungszeichen.php um danach zu erwägen, ob nun die "tote" Sprache Latein von lebendigen Katholiken im Print unterschiedlich zum web typographisiert wird...

;-)

Ulrich


als Antwort auf: [#527663]

Anführungen Latein und Portugiesisch

JohanneS.
Beiträge gesamt: 1065

22. Mai 2014, 17:27
Beitrag # 7 von 7
Beitrag ID: #527673
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Wirklich eine gute Idee, im Vatikan nachzusehen! Aber machen die das alle gleich und auch richtig? Die alten Lateiner hatten ja nicht nur keine Anführungszeichen, sondern waren auch sonst sehr zurückhaltend mit Satzzeichen. Andererseits kam ein van-Krimpen-Komma* gerne in alle Wortzwischenräume bei Inschriften …

* van-Krimpen-Komma: keine Ahnung, wie man das schreibt; ein Komma-förmiges Zeichen etwa auf halber x-Höhe

Zu den Anführungen in mehrsprachigem Satz: bei kurzen Zitaten in der Grundsprache des Textes, bei längeren in der Sprache des Zitats, sagt(e) die Duden (ja, Geschlechtsumwandlung im Frühjahr!). Aber was ist kürzer, was länger? Ganze Sätze finde ich einen guten Anhaltspunkt.
Aber obacht: der Text kann dann erfahrungsgemäß merkwürdig aussehen! Gerade, wenn man in DE-DE kurze wie lange Zitate in CH-DE hat.

Grüße
Johannes


als Antwort auf: [#527666]
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