Hallo,
ich sitze gerade an einem kniffligen Problem und suche um Unterstützung bei der Lösung desselben. ;-)
Gegeben ein
Text in englischer Grundsprache mit hebräischem Text (Titel, Zitate) in Anführungszeichen.
Im Voraus: Es gibt mit dem Verlag eine Konvention, dass Zoll- und Minutenzeichen innerhalb von hebräischem Text im Zweifelsfall so bleiben sollen wie vom Autor geliefert, denn sie haben in der Regel nicht die Bedeutung eines Anführungszeichens, sondern stehen für eine Auslassung oder eine Betonung – ich weiß es im Moment nicht mehr genau. Gemeint ist so ein alleinstehendes Zeichen wie das blau hervorgehobene Zollzeichen im Bildschirmfoto, das keinen Partner hat.
Ferner verfüge ich zwar über viele Jahre Erfahrung im Satz von hebräischem Text (in kürzeren und auch längeren Passagen), verstehe die Sprache selbst jedoch nicht und kann sie nicht lesen, sondern lediglich die Zeichen und ein paar Grundregeln beim Satz (Rechts-links-Schreibung) unterscheiden.
Meine Fragen:
1. Der Titel steht insgesamt in Anführungszeichen (hier rot). Ich gehe davon aus, dass sich diese nach der Grundsprache richten und deswegen typographisch korrekt mit 66 und 99 (jeweils oben) dargestellt werden (weil Teil des englischsprachigen Grundtextes). Zollzeichen wären m.E. hier falsch.
2. Das blaue Zollzeichen ist kein Anführungszeichen und darf deswegen – nach den Gepflogenheiten des Verlags – als Zollzeichen stehen bleiben.
3. Nun tauchen aber zwei (blaue) Minutenzeichen, klar als Paar zwei Worte einschließend, auf.
Sollen die gemäß der Grundsprache als typographische Anführungszeichen 6 und 9 umgesetzt werden oder können die, da innerhalb des hebräischen Titels (und zu diesem gehörend) als Minutenzeichen stehen bleiben (als Eigenart im hebräischen Satz)? – Sähe etwas komisch aus, wenn der zitierte hebräische Text nach den doppelten typographischen Anführungszeichen mit einem Wort in einfachen Minutenzeichen beginnen würde.
Oder gibt es im Hebräischen eine andere (einleuchtende) Regel/Zeichen für die Anführungszeichen?
4. Weniger Kopfzerbrechen bereitet mir die Klammersetzung. Hier ist sie nach englischer Lesart umgesetzt (linke Grenze am Anfang und rechte Grenze am Ende). Eine Notierung gemäß der Rechts-Links Leserichtung würde in meinen Augen hier keinen Sinn machen bzw. gar den Sinn verstellen (Abgrenzung gegenüber dem Titel). Die Klammern gehören hier also wie oben die doppelten Anführungszeichen dem englischen (Grund-)text, nicht dem hebräischen (und sind deswegen hier richtig umgesetzt, oder?).
5. Das grün hervorgehobene Komma, das innerhalb des hebräischen Titels steht, ist m.E. hier falsch platziert.
Ich vermute, es ist eine Eigenart im englischsprachigen Satz, dass ein Komma, das im Deutschen nach einem schließenden Anführungszeichen gesetzt würde, im Englischen vor dem schließenden Anführungszeichen platziert wird, so dass es für Leser gemäß der dt. Konvention fast als zum Titel bzw. Zitat gehörend betrachtet werden könnte.
Wem gehört aber dieses grüne Komma im hebräischen Zitat?
Sollte es direkt an das letzte Zeichen des Titels in dessen Schreibrichtung angehängt werden (so wie im Beispiel)?
Oder soll es so, wie auch sonst im Englischen üblich, vor das schließende Anführungszeichen (rechts), gesetzt werden (unter der Voraussetzung, dass die äußeren Anführungszeichen als nicht zum Titel, sondern zur Grundsprache gehörend, betrachtet werden)?
Mir gefällt es hier schon rein optisch nicht an der Stelle, wo es jetzt steht: nach dem Komma als Trennzeichen zwischen Autor und Titel folgt ein Anführungszeichen gefolgt von einem ... Komma(!).
Meinem Gefühl nach ist es also im Beispiel falsch umgesetzt und gehört links vom schließenden Anführungszeichen gesetzt.
Das, was ich hier über einen Literatureintrag, in dem der
Titel entsprechend hervorgehoben ist, problematisiert habe, findet sich im Text auch bei
Zitaten. Ich habe diesen Literatureintrag, bei dem man sich fragen könnte, ob es denn nötig sei, den Titel in Anführungszeichen hervorzuheben, gewählt, weil sich hier die Problematik so hübsch verdichtet.
Kennt jemand Regeln für die o.g. Fälle, nach denen ich mich richten könnte?