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App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
Beiträge gesamt: 8

12. Nov 2014, 21:49
Beitrag # 1 von 17
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Hallo zusammen

Ich habe einpaar Ideen für iPhone Apps. Die Grafik entwickle ich selbst, für Programmierung habe ich ein Team gefunden. Die Grafik und die Layouts sind schon fertig und die Programmier sind bereit, mit ihrem Teil anzufangen.

Ich habe aber immer noch keine Firma gegründet.
Was wäre denn jetzt am besten:

- Soll ich zuerst eine Firma gründen (mit Rechtsschutzversicherung usw.) und dann die Programmier beauftragen?
- Oder lohnt es sich, die App zuerst komplett zu entwickeln und die Gründung kommt danach?
- Wäre eine Einzelfirma eine gute Lösung, oder wäre eine GmbH von Anfang an empfehlenswert? Ich erwarte nicht mehr als 10.000 CHF im ersten Jahr.
- Welches Risiko könnte mir zur Gründing einer GmbH zwingen?

Besten Dank im Voraus für eine Antwort.

Gruss
Roman
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App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

kujulian
Beiträge gesamt: 8

13. Nov 2014, 11:42
Beitrag # 2 von 17
Beitrag ID: #533999
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Antwort auf [ subscriber ] Hallo zusammen

Ich habe einpaar Ideen für iPhone Apps. Die Grafik entwickle ich selbst, für Programmierung habe ich ein Team gefunden. Die Grafik und die Layouts sind schon fertig und die Programmier sind bereit, mit ihrem Teil anzufangen.

Ich habe aber immer noch keine Firma gegründet.
Was wäre denn jetzt am besten:

- Soll ich zuerst eine Firma gründen (mit Rechtsschutzversicherung usw.) und dann die Programmier beauftragen?
- Oder lohnt es sich, die App zuerst komplett zu entwickeln und die Gründung kommt danach?
- Wäre eine Einzelfirma eine gute Lösung, oder wäre eine GmbH von Anfang an empfehlenswert? Ich erwarte nicht mehr als 10.000 CHF im ersten Jahr.
- Welches Risiko könnte mir zur Gründing einer GmbH zwingen?

Besten Dank im Voraus für eine Antwort.

Gruss
Roman


Du kannst deine Firma dann gründen, wenn du auch sicher Geld damit verdienst. Das heißt, solange du dich in der Entwicklung befindest, ohne dass es wirklich zu gewerblichen Aktivität kommt, bist du acuh nicht verpflichtet irgendwas zu gründen.


als Antwort auf: [#533984]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
Beiträge gesamt: 8

13. Nov 2014, 20:56
Beitrag # 3 von 17
Beitrag ID: #534011
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Vielen Dank für die Erklärung, kujulian!

Stelle ich mir denn den Ablauf richtig vor?

1. Entwicklung der App
2. Testen
3. Firmengründung (wenn die Testphase erfolgreich war)
4. Anmeldung bei Apple Store - IOS Developer Program registriert auf den Firmennamen (es muss so sein, oder?
5. App/Apps bei Apple einreichen
6. Start oder Anpassungen (zu diesem Zeitpunkt, nach 3 Monaten, tritt auch die Rechtsschutzversicherung in Kraft – irgendwie scheint es mir wichtig zu sein)

Sieht es so aus?


Und vielleicht hat man eine Meinung dazu:
- Wäre eine Einzelfirma eine gute Lösung, oder wäre eine GmbH von Anfang an empfehlenswert? Ich erwarte nicht mehr als 10.000 CHF im ersten Jahr.
- Welches Risiko könnte mir zur Gründing einer GmbH zwingen

Danke im Voraus...


als Antwort auf: [#533999]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

Thobie
Beiträge gesamt: 4040

13. Nov 2014, 21:13
Beitrag # 4 von 17
Beitrag ID: #534013
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Moin,

Antwort auf [ subscriber ] Und vielleicht hat man eine Meinung dazu:
- Wäre eine Einzelfirma eine gute Lösung, oder wäre eine GmbH von Anfang an empfehlenswert? Ich erwarte nicht mehr als 10.000 CHF im ersten Jahr.
- Welches Risiko könnte mir zur Gründing einer GmbH zwingen


Eine GmbH bedeutet Eigenkapital zur Firmengründung, das sind in Deutschland etwa 1/4 dessen, was Du im Jahr verdienen willst.

Wenn Du ausschließen willst, dass bei Regressforderungen auch Dein privates Vermögen herangezogen wird, dann gründe eine GmbH.

Ich wünsche Dir einen schönen Abend.

Grüße

Thobie


als Antwort auf: [#534011]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

farbauge
Beiträge gesamt: 844

13. Nov 2014, 21:35
Beitrag # 5 von 17
Beitrag ID: #534014
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Moin Thobie,

abgesehen davon, dass der Fragesteller in der Schweiz sitzt
hat er von 10.000 CHF nicht 100.000 geschrieben.

Das deutsche GmbH-Stammkapital wäre also kursbereinigt
ziemlich genau das dreifache des Jahresumsatzes ;-))

Gruß
Peter


als Antwort auf: [#534013]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

eymer
Beiträge gesamt: 468

14. Nov 2014, 11:18
Beitrag # 6 von 17
Beitrag ID: #534021
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Hallo Roman

Entscheidend dürfte auch die Rolle der Programmierer sein.

Sind es Lieferanten (du erteilst ihnen einen Auftrag und bezahlst sie nach Aufwand/Offerte)?

Sind es Angestellte (du zahlst Lohn, AHV/IV etc.)?

Sind sie mit dir gleichbereichtigt im Team und an Gewinn/Verlust beteiligt?


Gruss vom eymer


als Antwort auf: [#534011]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
Beiträge gesamt: 8

14. Nov 2014, 20:30
Beitrag # 7 von 17
Beitrag ID: #534035
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Hallo eymer
Die Programmierer sind Lieferanten, ich bezahle sie nach Offerte.... keine Angestellte...
Gruss
Roman


als Antwort auf: [#534021]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

eymer
Beiträge gesamt: 468

15. Nov 2014, 09:58
Beitrag # 8 von 17
Beitrag ID: #534039
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Dann würde ich meinen, braucht es keine GmbH.

Mit einer GmbH kannst du das finanzielle Risiko auf die Firma begrenzen, ohne dass dein Privatvermögen angegriffen werden kann. Aber ich sehe kein Risiko bei deinem Geschäftsmodell. Im schlimmsten Fall kauft keiner die App und du hast das Geld für die Lieferanten in den Sand gesetzt. Dieses Geld müsste natürlich schon vorhanden sein!

Oder besteht die Gefahr, dass jemand Schadenersatzansprüche stellen kann, wenn die App nicht funktioniert? (z.B. ein Banking-App, die falsche Zahlungen erzeugt)

Ich war vor ein paar Jahren auch in einer ähnlichen Situation und habe mich gegen eine GmbH entschieden.

Gruss vom eymer


als Antwort auf: [#534035]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
Beiträge gesamt: 8

15. Nov 2014, 12:57
Beitrag # 9 von 17
Beitrag ID: #534040
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Danke eymer!
Ja, ich würde gerne mit GmbH anfangen, um am Anfang Ausgaben auf das Notwendigste zu beschränken.

Weiss du vieleicht, ob der Ablauf unten richtig wäre? Oder gibt es bessere Methoden?

1. Entwicklung der App
2. Testen
3. Firmengründung (wenn die Testphase erfolgreich war)
4. Anmeldung bei Apple Store - IOS Developer Program registriert auf den Firmennamen (es muss so sein, oder?
5. App/Apps bei Apple einreichen
6. Start oder Anpassungen
(Zu diesem Zeitpunkt,gemäss dem Versicherungsvertrag nach 3 Monaten, tritt auch die Rechtsschutzversicherung in Kraft – irgendwie scheint es mir wichtig zu sein, besonders wenn es sich um eine Einzelfirma handelt)

Gruss,
Roman


als Antwort auf: [#534039]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

eymer
Beiträge gesamt: 468

15. Nov 2014, 14:18
Beitrag # 10 von 17
Beitrag ID: #534043
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Hallo Roman

Da muss ich mich aus der Diskussion ausklinken, da ich mich mit dem IOS Developper Program nicht auskenne. (Kann man sinnvoll testen, wenn man nicht dabei ist?)

Ausserdem scheinen mir deine Angaben wiedersprüchlich zu sein.

Einerseits willst du "Ausgaben auf das Nötigste beschränken", aber trotzdem eine GmbH gründen (Gründungskosten, Kapital von 20'000 CHF muss vorhanden sein, etc.). Ausserdem bist du dann Angestellter deiner GmbH und hast entsprechenden Mehraufwand bei der Buchhaltung (Lohn, AHV/IV/AL/EO).

Und bei der Rechtsschutzversicherung schreibst du "scheint es mir wichtig zu sein, besonders wenn es sich um eine Einzelfirma handelt". Ja wie jetzt? Einzelfirma oder GmbH?

Und überlege dir genau, WOZU du eine Rechtschutzversicherung brauchen könntest. Welches Szenario willst du versichern? Nehmen wir mal an, jemand klagt dich auf 100'000 CHF ein, weil du Mist gebaut hast. Dann zahlt die Versicherung höchstens die Anwalts- und Gerichtskosten um die Klage abzuweisen. Gelingt das nicht, zahlst du die 100'000 selber. (Details stehen wohl im Kleingedrucken)

Ich wünsche viel Glück.

Gruss vom eymer


als Antwort auf: [#534040]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
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15. Nov 2014, 16:06
Beitrag # 11 von 17
Beitrag ID: #534046
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Oops... Du hast absolut Recht - es ist mir ein Fehler unterlaufen - ein klassischer Freudischer Versprecher :) Eigentlich meinte ich Einzelfirma, um die Ausgaben zu reduzieren. Danke eymer!


als Antwort auf: [#534043]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
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15. Nov 2014, 16:07
Beitrag # 12 von 17
Beitrag ID: #534048
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Übrigens wie soll man juristische Verantwortung teilen bei solchen Fällen, die du beschrieben hast?
Der Inhalt und Idee kommen von mir – also wenn etwas damit schief geht, tragen die Programmierer, natürlich, keine Verantwortung dafür.
Was passiert aber, wenn die App selbst – das Programm – irgendwelche Schaden verursacht? Muss man dann die Klage an Programmierer weiterleiten?


als Antwort auf: [#534043]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

eymer
Beiträge gesamt: 468

16. Nov 2014, 20:38
Beitrag # 13 von 17
Beitrag ID: #534063
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Die Frage ist natürlich, welches Schadenspotential deine App haben wird.

Ist es ein Spiel, dann könnte dich ein Amerikaner wegen entgangenem Spielspass auf Milionen verklagen.

Steuerst du damit ein Auto, dann muss ein Versicherungsnachweis vorhanden sein, da du in der Schweiz ohne ausreichenden Versicherungsschutz kein Auto in Betrieb setzen darfst.

Steuerst du damit jedoch ein AKW, dann braucht dich die Versicherung nicht zu kümmern. Da das Risiko eines AKWs nicht versicherbar ist, kannst du in der Schweiz ein AKW auch ohne genügenden Versicherungsschutz in Betrieb nehmen. Im Schadenfall werden die Kosten von den überlebenden Steuerzahlern übernommen. (Aber die Jod-Tabletten gut aufbewahren, gell!)

[Ironie-Modus off]

Die Apps, die ich kenne, können keinen Schaden verursachen.
Und falls deine App tatsächlich Schäden verursachen könnte, dann brauchst du wohl eher eine Haftpflichtversicherung als eine Rechtsschutzversicherung…

Aber um das genau zu klären, musst du dich wohl an einen Anwalt wenden. Denn ein EU-Käufer hat ganz andere (i.d.R. bessere) Rechte als ein Schweizer.


Gruss vom eymer


als Antwort auf: [#534048]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

farbauge
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17. Nov 2014, 12:53
Beitrag # 14 von 17
Beitrag ID: #534080
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Moin subscriber,

zum einen stimme ich eymer darin zu, dass deine Frage nicht so pauschal beantwortet werden kann,
weil die Art der App und das damit verbundene Risiko einer Inanspruchnahme nicht bekannt ist.

Zu deinem Verhältnis zu den Programmierern hinsichtlich des Risikos, dass die App in technischer
Hinsicht "Mist baut", kann ich dir aber ein paar Ratschläge geben:

Jedes Projekt wird am Anfang gewonnen oder verloren, d.h. klare Vereinbarungen sind nötig.
- sind deine Anforderungen klar definiert? (Lastenhaft, Konzept, funktionale / nicht-funktionale Anforderungen etc)
- beantworten deine Programmierer die Anforderungen entsprechend (Pflichtenheft, Statement of Work, Lösungsdesign etc.)
- sind Abnahmekriterien klar definiert (wie wird getestet, wie sind die Fehlerklassen)

Letztlich bist du dafür verantwortlich, dass du eine App auf den Markt bringst, die hinreichend getestet ist, dann kann
es auch bei den Kunden keine Überraschungen geben. Die Punkte, die ich oben angerissen habe, dienen dazu, dein Kostenrisiko
gegenüber den Entwicklern im Griff zu behalten. Du wärst nicht der Erste, den Kostensteigerungen durch unklare Anforderungen
treffen. Das geht so nach dem Motto: "das haben wir aber ganz anders verstanden. Wenn du das jetzt so und so haben willst,
ist das eine Änderung, die xx Euro extra kostet. Das war ja so nicht vereinbart etc. etc."

Ist jetzt sehr verkürzt, aber es zeigt dir vielleicht ein bisschen die Richtung, in die du denken solltest.

Gruß
Peter


als Antwort auf: [#534048]

App Entwicklung als Nebenjob – wie sieht die richtige Vorgehensweise aus?

subscriber
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17. Nov 2014, 23:17
Beitrag # 15 von 17
Beitrag ID: #534107
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Danke schön, eymer!
Die wichtigste Botschaft ist gut angekommen: Ich versuche nichts mehr mit AKW-Apps zu tun zu haben :) Und eine Haftpflichtversicherung zu haben, wäre eigentlich sehr praktisch, um ruhiger schlafen zu können... Danke!


als Antwort auf: [#534063]
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