[GastForen Diverses Design & Praxis / Fotografie / Bildbearbeitung Bildgrößen und Interpolation

  • Suche
  • Hilfe
  • Lesezeichen
  • Benutzerliste
Themen
Beiträge
Moderatoren
Letzter Beitrag

Bildgrößen und Interpolation

farbauge
Beiträge gesamt: 844

16. Sep 2016, 10:12
Beitrag # 1 von 5
Bewertung:
(11270 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Moin zusammen,

auf die folgende Frage könnte man antworten: probier es doch einfach aus. Aber vielleicht hat sich jemand
schon Gedanken dazu gemacht oder ist an dem Problem theoretisch und/oder praktisch interessiert.

Ich habe (erst seit ganz kurzer Zeit) eine Canon 70D, die in Vollauflösung 20 MP liefert. Für viele Zwecke
brauche ich natürlich nicht diese riesige Bildgröße. Selbst beim Raw-Format (das ich in 95% aller Fälle nutze)
könnte ich an der Kamera zwei kleinere Auflösungen auswählen. Ich müsste jetzt nachsehen, ich glaube es sind
9 MP und 5 MP, für das Prinzip aber egal.

Um mir alle Möglichkeiten offen zu halten, tendiere ich eher dazu, immer mit voller Auflösung zu fotografieren,
für den Fall, dass ich das Bild dann doch irgendwann groß brauche, und was ist schon Speicherplatz ;-)

Dann muss ich natürlich in Photoshop runterrechnen lassen. Nach der reinen Lehre möglichst in ganzzahligen
Verhältnissen, aber das kommt bei vorgegebenen Endformaten nicht hin, es können also so krumme Werte
wie 32,89% herauskommen. Müsste theoretisch eine Verschlechterung der Bildqualität (Schärfe) ergeben.

Andererseits, was macht die Kamera, wenn ich bei der Aufnahme ein S-Raw mit 5 MP auswähle? Ich vermute mal,
dass da auch interpoliert werden muss, die Sensorpixel sind ja nun mal da.

Und nun die 64.000-Dollar-Frage: gibt es Erkenntnisse, wer von den Akteuren besser interpoliert?

Gruß
Peter
X

Bildgrößen und Interpolation

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5130

16. Sep 2016, 18:52
Beitrag # 2 von 5
Beitrag ID: #552691
Bewertung:
(11205 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo Peter,

deine Antwort liegt nahe: probier es doch einfach aus.

Hole dir z.B. die Vorlage eines Siemenssterns in guter Auflösung und mache entsprechende Repros von ihm. Danach vergleichst du in Photoshop deine Ergebnisse … und postest danach deine Ergebnisse hier. :-)

„Früher“ hat man in Photoshop vor bzw. nach dem Downsampling (in 50%-Schritten) nachgeschärft („Unscharf maskieren“). Heute bietet Photoshop jedoch für das Neuberechnen die Option „Bikubisch schärfer (Verkleinerung)". Damit habe ich bisher sehr gute Erfahrungen gemacht.

„Krumme“ Downsampling-Werte halte ich aber auch heute noch für wenig sinnvoll – zumal die Fotos selten 1:1 bzw. zu 100 Prozent angewendet werden. Mit glatten Schritten kannst du zumindest immer das Optimum liefern. Kommt aber auch immer auf die Anwendungszwecke an.

Gruß
Bernhard


als Antwort auf: [#552677]
(Dieser Beitrag wurde von Bernhard Werner am 16. Sep 2016, 18:59 geändert)

Bildgrößen und Interpolation

farbauge
Beiträge gesamt: 844

17. Sep 2016, 11:07
Beitrag # 3 von 5
Beitrag ID: #552692
Bewertung:
(10916 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo Bernhard,

war ja klar: ausprobieren. ;-)
Werde ich auch machen.

Zum Thema krumme Werte wenig sinnvoll: das sagt sich so leicht, aber hier hört die
Technik auf und die gestalterische Fotografie fängt an.

Damit wir uns nicht missverstehen: ich will mich wahrlich nicht mit einem Henri Cartier-Bresson
oder Ansel Adams vergleichen. Aber auch ich habe eine Bildvorstellung, die nicht so aussieht:
halt mal drauf, nachher in Photoshop stellst du dir im Crop-Tool einen geraden Downsampling-Wert
ein und verschiebst das Rechteck so lange, bis der Ausschnitt gut aussieht.

Ich gestalte natürlich bei der Aufnahme den Bildausschnitt. Und wenn ich den z.B. auf 20x30 cm drucken
möchte, oder - bei Änderung des Seitenverhältnisses - auf klassische Fotoformate wie 18x24 cm, dann ergeben
sich eben im ersten Fall 20x30 cm bei 240 ppi Werte wie 51,81%. Oder ich müsste mir per Dreisatz ausrechnen,
dass ich bei 231,648 ppi mit genau 50% auf 30 cm Kantenlänge komme. Ob's das bringt?


Während ich das gerade schreibe, fällt mir auf, dass das gleiche Problem bei einer Aufnahme mit reduzierter
Auflösung von 9 oder 5 MP ja auch besteht, die passen ja auch nicht direkt in ein gewünschtes Endformat.

Es bleiben also die beiden getrennten Themen:

1. Reduzieren (=interpolieren) in der Kamera oder in PS besser?
Ausprobieren, bzw. immer groß aufnehmen, weil man es ja noch brauchen könnte.

2. Wie schädlich ist die krummzahlige Verkleinerung tatsächlich: Theorie oder sichtbar?
Dazu habe ich eben mal schnell ein bisschen gegoogelt. Wie üblich fast nichts brauchbares
in Deutsch, unsere angelsächsischen Freunde bieten da fast immer tiefergehende Informationen.
Das Material reicht für Lesestoff vom Renteneintritt bis zum Tod, erstes Überfliegen sagt mir:
mach dir keinen Kopf. Das Runterrechnen geht entweder mit dem bikubisch schärfer interpolieren,
das du auch erwähnt hast, oder mit dezentem USM ordentlich genug. Und nebenbei soll Verkleinern
auch noch Rauschen reduzieren, was in der Theorie zumindest
plausibel ist.

Also alles gut.

Gruß
Peter

P.S.: Habe gerade an einem Bild getestet: A. 51,81% verkleinert mit bikubisch normal, B. dito mit bikubisch schärfer, C. genau 50% mit 231,648 dpi.
Ergebnis: A und C scheinen mir optisch gleich zu sein, B sieht schärfer aus, aber mit der gleichen kleinen Unnatürlichkeit, die bei USM auch passiert,
der leichte Halo-Effekt an den geschärften Kanten.


als Antwort auf: [#552691]

Bildgrößen und Interpolation

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

17. Sep 2016, 11:35
Beitrag # 4 von 5
Beitrag ID: #552693
Bewertung:
(10894 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo Peter,

du machst dir hier viele Gedanken über die Auflösung, ohne dir über das Ausgabegerät Gedanken zu machen. Gibt es überhaupt ein Gerät, dass Details pixelgenau wiedergeben kann?
Im Offsetdruck werden Rasterpunkte aus mehreren Pixeln gedruckt, bei der Tintenstrahltechnik verlaufen die Farben ineinander und beim Laserdrucker wird Toner aufgetragen.
Wie genau Details wiedergegeben werden, hängt dabei noch vom Farbauftrag ab, in den Tiefen verliert man zusätzlich.
Ich halte daher wenig davon, Bildmaterial, das in ausreichender Auflösung vorhanden ist, exakt an irgendwelche Ausgabe-Auflösungen anzupassen. Ausnahmen gibt es natürlich immer, besonders bei extrem kleinen Bildern, aber da geht es ja dann nicht darum, alle Details zu erhalten, sondern das Bild so zu überzeichnen, dass auch kurzsichtige Menschen noch was erkennen können.

Markus


als Antwort auf: [#552692]

Bildgrößen und Interpolation

farbauge
Beiträge gesamt: 844

17. Sep 2016, 12:07
Beitrag # 5 von 5
Beitrag ID: #552694
Bewertung:
(10878 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo Markus,

ich gebe dir in allen Punkten Recht. Pixelgenaue Auflösung - so war das von mir auch nicht gemeint.
Es ging mir um möglichen Schärfenverlust bei Interpolation. Und was da heutzutage auf Tintenstrahldruckern
an Schärfe möglich ist, da sind so Gedanken schon mal nicht abwegig.

Gruß
Peter


als Antwort auf: [#552693]
X