Ich habe mir für unsere Grafikabteilung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Zur Jahresmitte soll eine Umstellung auf einen optimalen CMS-Workflow geschehen. Das Problem dabei ist natürlich die Umstellung auf den optimalen Workflow.
Wir produzieren in der Grafikabteilung eines kleinen Verlags ausschließlich Zeitschriften, die im Rollenoffset und auch im Tiefdruck (ausgenommen Titelumschläge) gedruckt werden. Hauptsächlich auf LWC-Papier oder aufgebessertem Zeitungspapier. Keine Hochglanzmagazine also, entsprechend ist auch der Zeitdruck und der Durchlauf.
IST-Situation: Ihr werdet sicherlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber so sieht es hier zur Zeit aus:
- An einem Arbeitsplatz wird gescannt, ausgefleckt, freigestellt etc.
- Jeder Mitarbeiter korrigiert aber sein eigenes Bildmaterial nach seinen Erfahrungen mit mäßig kalibrierten Monitoren (eher nach Pipette)
- Die Bilder werden OHNE icc-Profil gesichert und im Bild schon an den Bedruckstoff angepaßt.
- Aus Indesign werden entsprechende PS-Daten geschrieben, daraus PDF-Dateien nach den Druckereivorgaben erstellt - diese dann von der Druckerei geprooft.
Schlimm, oder? ;-) Dafür sind die Ergebnisse aber mehr als gut - allerdings kann man von Qualiätssicherung hier nicht sprechen.
SOLL: Und so solls werden:
- 2 EBV-Arbeitsplätze mit Quato-Intelli-Proof. Dort wird gescannt, retuschiert, freigestellt und in ISO-coated konvertiert. Der komplette Bild-Bestand wird also einheitlich in ISOcoated archiviert und weitergegeben.
- die übrigen Mitarbeiter layouten nur noch (wird schwer, denen das beizubringen) und schreiben aus Indesign die gewohnten PS-Dateien.
- hier beginnt schon der Zweifel. Colormanagement in den Layout-Programmen... wir arbeiten noch komplett in Indesign CS1. Laut Cleverprinting CMS auf jedenfall aktivieren, ein Herr von der Fogra sagte mir auf einer Veranstaltung von CMS in den Layoutprogrammen die Finger zu lassen...
- also hier taucht die Frage auf... prinzipiell ISOcoated pdfs erzeugen und a) von der druckerei umrechnen lassen? b) z.b. mit GMG color server für jedes Heft/Druckerei optimal konvertieren oder c) ???
- es wird ein Epson 4800 mit GMG Colorproof angeschafft - hierauf wird im Haus geprooft
Ich weiß nicht, ob meine Problematik richtig rüberkommt, ich möchte halt unterstreichen, dass schon sehr viel "Fließbandarbeit" gemacht wird, teilweise die Mitarbeiter auch für mehrer Objekte arbeiten, die in unterschiedlichen Verfahren, auf unterschiedlichsten Papieren gedruckt werden. Ich glaube, ich kann bei 10 Layoutern nicht garantieren, dass diese automatisch immer mit den richtigen Profilen ausgeben. Das würde ich gern von einer oder zwei Personen machen lassen (möglichst am Ende) die auch das druckteschnische Verständnis dafür aufbringen.
(Wie) habt ihr solche Problematik optimal gelöst?
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte!