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CMS Workflow aufbauen... Wer gibt Tipps? Was haltet ihr davon:

cubnet
Beiträge gesamt: 50

13. Feb 2006, 16:37
Beitrag # 1 von 10
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Ich habe mir für unsere Grafikabteilung ein ehrgeiziges Ziel gesetzt: Zur Jahresmitte soll eine Umstellung auf einen optimalen CMS-Workflow geschehen. Das Problem dabei ist natürlich die Umstellung auf den optimalen Workflow.

Wir produzieren in der Grafikabteilung eines kleinen Verlags ausschließlich Zeitschriften, die im Rollenoffset und auch im Tiefdruck (ausgenommen Titelumschläge) gedruckt werden. Hauptsächlich auf LWC-Papier oder aufgebessertem Zeitungspapier. Keine Hochglanzmagazine also, entsprechend ist auch der Zeitdruck und der Durchlauf.

IST-Situation: Ihr werdet sicherlich die Hände über dem Kopf zusammenschlagen, aber so sieht es hier zur Zeit aus:
- An einem Arbeitsplatz wird gescannt, ausgefleckt, freigestellt etc.
- Jeder Mitarbeiter korrigiert aber sein eigenes Bildmaterial nach seinen Erfahrungen mit mäßig kalibrierten Monitoren (eher nach Pipette)
- Die Bilder werden OHNE icc-Profil gesichert und im Bild schon an den Bedruckstoff angepaßt.
- Aus Indesign werden entsprechende PS-Daten geschrieben, daraus PDF-Dateien nach den Druckereivorgaben erstellt - diese dann von der Druckerei geprooft.
Schlimm, oder? ;-) Dafür sind die Ergebnisse aber mehr als gut - allerdings kann man von Qualiätssicherung hier nicht sprechen.

SOLL: Und so solls werden:
- 2 EBV-Arbeitsplätze mit Quato-Intelli-Proof. Dort wird gescannt, retuschiert, freigestellt und in ISO-coated konvertiert. Der komplette Bild-Bestand wird also einheitlich in ISOcoated archiviert und weitergegeben.
- die übrigen Mitarbeiter layouten nur noch (wird schwer, denen das beizubringen) und schreiben aus Indesign die gewohnten PS-Dateien.
- hier beginnt schon der Zweifel. Colormanagement in den Layout-Programmen... wir arbeiten noch komplett in Indesign CS1. Laut Cleverprinting CMS auf jedenfall aktivieren, ein Herr von der Fogra sagte mir auf einer Veranstaltung von CMS in den Layoutprogrammen die Finger zu lassen...
- also hier taucht die Frage auf... prinzipiell ISOcoated pdfs erzeugen und a) von der druckerei umrechnen lassen? b) z.b. mit GMG color server für jedes Heft/Druckerei optimal konvertieren oder c) ???
- es wird ein Epson 4800 mit GMG Colorproof angeschafft - hierauf wird im Haus geprooft

Ich weiß nicht, ob meine Problematik richtig rüberkommt, ich möchte halt unterstreichen, dass schon sehr viel "Fließbandarbeit" gemacht wird, teilweise die Mitarbeiter auch für mehrer Objekte arbeiten, die in unterschiedlichen Verfahren, auf unterschiedlichsten Papieren gedruckt werden. Ich glaube, ich kann bei 10 Layoutern nicht garantieren, dass diese automatisch immer mit den richtigen Profilen ausgeben. Das würde ich gern von einer oder zwei Personen machen lassen (möglichst am Ende) die auch das druckteschnische Verständnis dafür aufbringen.

(Wie) habt ihr solche Problematik optimal gelöst?
Vielen Dank für eure Erfahrungsberichte!
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rohrfrei
Beiträge gesamt: 4488

13. Feb 2006, 17:48
Beitrag # 2 von 10
Beitrag ID: #211331
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Hallo und willkommen,

sowohl die Ist- als auch die Sollsituation hört sich doch ganz vernünftig an. Was ich nur nicht verstehe, warum du die Bilder nach ISOcoated aufbereiten willst, wenn du gar nicht für den Bogenoffset tätig bist?

Wenn du komplett in CMYK arbeitest, ist es fast egal, ob du in ID das CMS aktivierst oder nicht. Betrifft dann lediglich die Bildschirmdarstellung. Wenn die Ausgabe standardisiert erfolgt - und das willst du ja - kommt hinten das Identische raus (so soll es ja auch sein).

Man kann natürlich in Deine Soll-Vorgabe noch verschiedene andere Punkte integrieren, aber ich will nicht vom eigentlichen Thema abschwenken. Nur mal so als Anhaltspunkt, was evtl. den Termindruck aus der Produktion nehmen könnte und evtl. auch mehr Sicherheit bietet:
- OPI-Server bzw. ImageServer mit automatischen und standardisierten Farbraumkonvertierungen
- wenn Ihr PostScripts erzeugt, evtl. EIN einheitlicher Distiller-Server, der immer identische PDFs erzeugt
- evtl. eine Prüfstation wie Pitstop-Server
- usw.

Gruß


als Antwort auf: [#211307]

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cubnet
Beiträge gesamt: 50

13. Feb 2006, 19:43
Beitrag # 3 von 10
Beitrag ID: #211350
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[..]Was ich nur nicht verstehe, warum du die Bilder nach ISOcoated aufbereiten willst, wenn du gar nicht für den Bogenoffset tätig bist?[..]

doch, gewissermaßen sind wir im bogenoffset tätig, da einige der zeitschriften einen umschlag auf bilderdruckpapier haben, der im bogenoffset gedruckt wird. da aus den publikationen theoretisch jeder artikel auch auf dem titel angekündigt werden kann, bzw. einige themen auch auf die inneren umschlagseiten kommen könnten, ist es hier nötig, vorerst den größtmöglichen cmyk-farbraum bereitzustellen...

distilled wird übrigens von einem server, opi-server steht eigentlich nicht zu debatte... danke fürs feedback;-)


als Antwort auf: [#211331]

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Michael Sens
Beiträge gesamt: 175

13. Feb 2006, 19:47
Beitrag # 4 von 10
Beitrag ID: #211351
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Hallo

Antwort auf: - hier beginnt schon der Zweifel. Colormanagement in den
Layout-Programmen... wir arbeiten noch komplett in Indesign CS1. Laut Cleverprinting CMS auf jedenfall aktivieren, ein Herr von der Fogra sagte mir auf einer Veranstaltung von CMS in den Layoutprogrammen die Finger zu lassen...


Das Color Management funktioniert in den Adobe Produkten. Aber, wie rohrfrei bereits schrieb: Wenn Dokumentfarbraum, eingebettete Bilder und die PostScript- bzw. PDF-Datei im gleichen Farbraum vorliegen, wird keine Farbanpassung gemacht.

Zitat - also hier taucht die Frage auf... prinzipiell ISOcoated pdfs erzeugen und a) von der druckerei umrechnen lassen? b) z.b. mit GMG color server für jedes Heft/Druckerei optimal konvertieren oder c) ???


Kommt drauf an.

hat man eine (Tiefdruck-)Druckerei, welche die Farbanpassung macht, und kann mit ihr ISO coated als Referenz CMYK vereinbart werden, wäre das die ideal Lösung für euch. ISO coated ist ja Offset und muss nicht mehr angepasst werden.

Alternativ kann man das im eigenen Haus natürlich mit GMG machen. Zumal die Anschaffung ja offensichtlich schon entschieden ist. Hier sollte/muss man aber das Fileout Modul dazu kaufen (war das bereits geplant?). Dafür braucht man dann den OPI-Server nicht, da die automatische Farbanpassung der PDF (oder PostScript-Datei) über Hotfolder von GMG Fileout erledigt wird.

c) gibt es, macht hier aber keinen Sinn.

Viele Grüße
Michael Sens

Nachtrag, weil ich es gerade gelesen habe:

Die Anpassung zwischen Rollen- und Bogenoffset kann auf dem gleichen Weg geschehen.


als Antwort auf: [#211307]
(Dieser Beitrag wurde von Michael Sens am 13. Feb 2006, 19:51 geändert)

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Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19249

13. Feb 2006, 20:09
Beitrag # 5 von 10
Beitrag ID: #211353
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Nur kurz:

Webcoated sieht auf dem Bogen gedruckt besser aus als ISOcoated auf der Rolle. Das kann nämlich ganz in die Hose gehen. Umgekehrt fehlt es den Tiefen etwas an knack und der Zuwachs ist ein bisschen dünn, letzteres lässt sich aber über eine Belichterkurve gut abfangen.

Mit der ISOcoated Vorgabe handelt ihr euch u.U. unnötigen Ärger bei allfälligen CMYK->CMYK Konvertierungen ein. Kann aber sein, das ihr eure Anzeigenanlieferung so auf ISOcoated eingeschossen habt, dass es wenig Sinn macht das redaktionelle Bildmaterial umzustellen, da eh alles noch durch einen Colorserver muss.


als Antwort auf: [#211351]

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loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

13. Feb 2006, 20:22
Beitrag # 6 von 10
Beitrag ID: #211354
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Hallo,

das hört sich ja ganz nach meiner täglichen Praxis an :-)

1. Wie liegen die Archivdaten vor bzw. habt und braucht ihr überhaupt Archivdaten?
2. Wie werden neue Bilddaten erzeugt? Digicam, Scan, angeliefert?
3. Wird ein Proof, der, egal wo, erzeugt wird, abgesegnet? Denke nicht. Unter Zeitdruck ist das eher "nur" was für den Drucker an der Maschine, oder?
4. Ist es immer die selbe Druckerei?
5. Welche? gern per PM oder Mail ;-)

Grundsätzlich:

Automatisierte RGB->CMYK Wandlung durch Indesign für Rollenoffset kann (!) absolut praxisgerecht und qualtitativ ausreichend geschehen. Ebenso für A-Stoff.

Was wichtig ist:

NIEMAND darf an seinen "halbwegs" kalibrierten Monitoren und schon gar nicht per Pipette Farb"ver"korrekturen machen. Dies hat an den extra eingerichteten Workstations zu geschehen. Allein aus psychologischen Gründen. Nach dem Motto: Oh, der ist kalibriert, da schau ich mal genau hin ;-)

ISOcoated als "verfahrensneutrales" CMYK ist IMHO völligst ungeeignet, wenn es um Rollenoffset und Tiefdruck geht. Auch wenn die Umschläge im Bogen gedruckt werden. Lieber ein perfekt umgesetztes ISOWebcoated im Bogen, welchem ein paar Cyan-Nuancen fehlen, als ein völligst schimmeliges ISOcoated im Tiefdruck!!!


als Antwort auf: [#211353]

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Michael Sens
Beiträge gesamt: 175

13. Feb 2006, 20:46
Beitrag # 7 von 10
Beitrag ID: #211360
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Hallo Loethelm

Antwort auf: ISOcoated als "verfahrensneutrales" CMYK ist IMHO völligst ungeeignet, wenn es um Rollenoffset und Tiefdruck geht. Auch wenn die Umschläge im Bogen gedruckt werden. Lieber ein perfekt umgesetztes ISOWebcoated im Bogen, welchem ein paar Cyan-Nuancen fehlen, als ein völligst schimmeliges ISOcoated im Tiefdruck!!!


Ich muss zugeben, das der betreffende Absatz etwas sehr seltsam formuliert war. Sorry! Das passiert wenn man zwischen Tür und Angel etwas schreibt.

Natürlich muss eine Farbanpassung von ISO coated nach ISO Web coated bzw. PSRgravureLWC gemacht werden. Für den Bogenoffset muss es dann nicht mehr gemacht werden. Natürlich macht es auch Sinn den Farbraum zuwählen, der die Tragende Rolle spielt.

Viele Grüße
Michael Sens


als Antwort auf: [#211354]

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cubnet
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13. Feb 2006, 21:03
Beitrag # 8 von 10
Beitrag ID: #211365
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[..]
1. Wie liegen die Archivdaten vor bzw. habt und braucht ihr überhaupt Archivdaten?
2. Wie werden neue Bilddaten erzeugt? Digicam, Scan, angeliefert?
3. Wird ein Proof, der, egal wo, erzeugt wird, abgesegnet? Denke nicht. Unter Zeitdruck ist das eher "nur" was für den Drucker an der Maschine, oder?
4. Ist es immer die selbe Druckerei?
5. Welche? gern per PM oder Mail ;-)

1. es gibt schon archivdaten, die liegen in "unprofiliertem" CMYK vor.
2. quer durch die bank. viel kommt direkt als tiff, eher noch als jpg, gelieferte aufsichtsvorlagen werden gescannt, dias geben wir zum scannen raus.
3. gerade von den titeln gibts immer proofs, die bei uns auch "abgesegnet" werden. danach soll sich der drucker natürlich halten. für uns ist es aber nötig, anhand eines proof den titel freizugeben.
4. wir arbeiten mit 3 druckerein zusammen. prinzipiell können wir uns da sehr gut drauf einschießen.
5. kommt per mail

[..]
ISOcoated als "verfahrensneutrales" CMYK ist IMHO völligst ungeeignet, wenn es um Rollenoffset und Tiefdruck geht. Auch wenn die Umschläge im Bogen gedruckt werden. Lieber ein perfekt umgesetztes ISOWebcoated im Bogen, welchem ein paar Cyan-Nuancen fehlen, als ein völligst schimmeliges ISOcoated im Tiefdruck!!![..]

hmm, das wirft mein bild vom zukünftigen workflow komplett durcheinander. also bin ich mit meinem ISOcoated auf dem falschen weg? und auch die konvertierung wie z.b. mit gmg color server vermurkst mir mein CMYK so sehr?


als Antwort auf: [#211354]

CMS Workflow aufbauen... Wer gibt Tipps? Was haltet ihr davon:

loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

13. Feb 2006, 21:10
Beitrag # 9 von 10
Beitrag ID: #211367
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Antwort auf: 1. es gibt schon archivdaten, die liegen in "unprofiliertem" CMYK vor.


Kann nicht sein. Es gibt für alles Definitionen. Entweder stammen die Daten aus pre-ICC-Zeiten, dann habt ihr Photoshop-4-Einstellungen, die man zu Rate ziehen kann, oder es hat nur niemand die Daten getagged. Aber die sind nie unprofiliert, im Sinne von: es ist unmöglich zu wissen, wo die herkommen. Das die Quelle schwierig zu finden ist, mag manchmal sein, ja.
Antwort auf: 2. quer durch die bank. viel kommt direkt als tiff, eher noch als jpg, gelieferte aufsichtsvorlagen werden gescannt, dias geben wir zum scannen raus.


Toll ;-)
Ich meinte eher: profiliert? bzw. Quellfarbraum bekannt?
Antwort auf: 3. gerade von den titeln gibts immer proofs, die bei uns auch "abgesegnet" werden. danach soll sich der drucker natürlich halten. für uns ist es aber nötig, anhand eines proof den titel freizugeben.


Werden die Daten danach noch bearbeitet? Wie ist der genaue CMS-Workflow für diese "Proofs"?
Antwort auf: 4. wir arbeiten mit 3 druckerein zusammen. prinzipiell können wir uns da sehr gut drauf einschießen.

Auf welche von den dreien?
Antwort auf: 5. kommt per mail

Danke, das erleichtert einiges ;-)

Zum Rest:
Abwarten ....


als Antwort auf: [#211365]

CMS Workflow aufbauen... Wer gibt Tipps? Was haltet ihr davon:

Michael Sens
Beiträge gesamt: 175

13. Feb 2006, 21:14
Beitrag # 10 von 10
Beitrag ID: #211370
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Antwort auf: [..]
ISOcoated als "verfahrensneutrales" CMYK ist IMHO völligst ungeeignet, wenn es um Rollenoffset und Tiefdruck geht. Auch wenn die Umschläge im Bogen gedruckt werden. Lieber ein perfekt umgesetztes ISOWebcoated im Bogen, welchem ein paar Cyan-Nuancen fehlen, als ein völligst schimmeliges ISOcoated im Tiefdruck!!![..]

hmm, das wirft mein bild vom zukünftigen workflow komplett durcheinander. also bin ich mit meinem ISOcoated auf dem falschen weg? und auch die konvertierung wie z.b. mit gmg color server vermurkst mir mein CMYK so sehr?


Loethelm's Ausführungen würde ich erwarten, wenn die Daten unangepasst gedruckt werden. Das verfahrensneutral in Anführungszeichen steht, hat sicherlich (hoffentlich?) den Grund, dass man in dem Fall nicht von verfahrensneutral schreiben/sprechen darf.

Viele Grüße
Michael Sens


als Antwort auf: [#211365]
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