Hallo loethelm,
ich danke Dir für Deine Antwort!
Leider bin ich noch nie in den Genuss gekommen zu erfahren, wie exakt technische Angaben von Canon zur Einhaltung der Farbtemperaturen der Elektronik einer (Canon-) Kamera sind.
Gern hätte ich mir auch schon vor ca. 15 Jahren einen Gossen-Farbtemperaturmesser gekauft, aber was einmal 2000 DM kostete, kostet heute mehr als 1000 Euro. Das ist zwar an sich löblich (ansonsten müsste man ja, traditionell, 2000 Euro berappen), aber für mich auch heute noch zu teuer, weil das Verhältnis von Aufwand und Nutzen nicht mehr stimmt. Für mich jedenfalls.
Belassen wir es mal bei ganz praktischen Problemen, ohne den unvermeidlichen Seitenblick auf physikalische Grundlagen (was sicher auch seinen Reiz hat) weiter auszuleben, dann entdecke ich in meinem Workflow schon immer ein Phänomen, das ich bisher auf die Kamera (40D) schob: eine Neigung zur Rotstichigkeit. Diese Neigung ist mir allerdings nur aus Diskussionen im Internet bekannt - von offizieller Seite habe ich dazu noch kein Statement bekommen.
Kurzum: Ich arbeite in einem hochexakten Farbmanagement-Workflow, mit bester Software und reichlich Know How. Da gibt es nirgendwo Zweifel. (Stichworte: Adobe, Quato, ICC, Fogra, Ugra, Softproof, Hardproof, Druckvorstufe, PDF/X...) Ich erwähne das nur mal, um hier Nebendiskussionen zu begrenzen.
Ich habe in der Bridge immer einen deutlichen Rotstich in der Anzeige der Canon-RAW-Daten bemerken müssen, unabhängig davon, ob die Kamera im AWB (automatischer Weissabgleich) oder im gezielten WB eingestellt war. Kürzlich hatte ich wieder ein Studio-Shooting (Elinchrom-Blitzköpfe, Angabe in der technischen Spezifikation: 5650 K). Meine Kamera stellte ich diesmal auf 5600 K ein. Das dürfte also in der Bridge bzw. in ACR keine so drastischen Unterschiede geben, nicht? Aber es war auch hier wieder das gleiche Elend wie immer: In der Neutralisation mit der Weissabgleichs-Pipette auf den weissen Hintergrund verschob sich die eingestellte Farbtemperatur auf den in ACR angezeigten Korrekturwert von 4600 K. (Wert schwankt je nach Belichtungssituation) Natürlich war auch rein visuell ein (zu erwartender) erheblicher Shift des Weisspunktes zu bemerken.
Ich hatte schon länger neben der Kamera auch die Software im Verdacht, aber es gibt da nichts, was zu ändern wäre - das müsste mir auch in den letzten Jahren aufgefallen sein, denn gesucht hatte ich immer wieder. Und nach Adobe CS2, CS3 und nun bei CS5 ist das Phänomen das gleiche geblieben...
Es liegt für mich nahe, dass es an der Canon-Kamera liegt, genau weiss ich es leider nicht. Und ich habe bisher seltsamerweise nie die Zeit gehabt, hier nachzuprüfen. Dafür war das Neutralisieren mit der Pipette in ACR einfach zu verlockend. Geärgert habe ich mich all die Zeit aber schon immer. Typisch "Gewohnheitstier". Aber immerhin habe ich es geschafft, endlich mal hier zu posten... :-)
MfG
BR
als Antwort auf: [#470198]
(Dieser Beitrag wurde von blackrain am 1. Mai 2011, 21:13 geändert)