Hallo Milchfisch,
hier ein paar schnelle Antworten:
>Was geschieht, wenn ich grundsätzlich ohne CMS arbeite, dann aber
>in Distiller doch ein Profil mit einbacke? (so geschehen, wenn ich
>eine Datei mit PDF-X3-Konventionen schreibe)?
Wenn Sie eine PDF/X-DFatei erzeugen, betten Sie nicht einfach ein ICC-Profil ein, sondern einen Output Intent, welcher optional ein ICC-Profil beinhalten kann. Dies stellt sicher, dass auf keinen Fall eine unerwünschte Farbraumtransformation bei der Weiterverarbeitung auftreten kann, außer der Dientsleister extrahiert dieses Profil aus dem Output Intent und nutzt es für eine Farbraumtransformation (was ein entsprechende Werkzeug wie z.B. den PDF/X-3 Inspector, Acrobat 6.0 Professional oder Enfocus PitStop oder einen PDF/X-kompatibles Ausgabesystem erforderlich macht).
Ganz anders würde es aussehen, wenn Sie im Acrobat Distiller im Bereich "Farbe" die Option "Alle für Farbverwaltung kennzeichnen" aktivieren würden, weil hierbei tatsächlich ICC-Profile als Quellprofile eingebettet werden, welche zu einer späteren Farbraumtransformation führen.
>Was geschieht, wenn ich eine Bilddatei mit integriertem ICC-Profil
>erhalte, dieses Profil belasse, aber generell nicht mit CMS
>arbeite?
Das hängt vom gewählten Bildformat ab. Wenn Sie ein TIFF- oder JPG-Bild mit integriertem ICC-Profil in ein Layoutprogramm mit deaktiviertem CMS platzieren, dann wird dieses Profil gänzlich ignoriert.
Wenn Sie eine EPS-Datei mit integriertem Profil in Adobe Photoshop speichern, passiert auch nichts, da das Profil nur als PostScript-Kommentarzeilen integriert ist und in normalen Kontexten auch nur Adobe Photoshop beim erneuten Öffnen des Bildes davon profitieren kann.
Ganz anders sieht es wieder aus, wenn das Bild mit der Option "PostScript Farbmanagement" gespeichert wird. Es wird dann zwar kein ICC-Profil eingebettet aber eine geräteneutrale Farbbeschreibung verwendet die zwangsweise zu einer Farbraumtransformation im Ausgabegerät sorgt.
>Arbeitet das Monitor-Profil unabhängig vom CMYK-Profil und ist
>dieses nur da, die Farben bei mir am Schirm korrekt zu
>interpretieren, oder greift dieses in die Daten ein und ändert
>die Farben innerhalb dieser?
In heutigen, modernen Adobe Layout-Applikationen (bei anderen Programmen mag das anders sein) dient das Monitorprofil tatsächlich nur noch der farblich korrekten Darstellung am Monitor. In frühreren Adobe Photoshop Versionen aber (ich glaube bis Version 5.0) war der Monitorfarbraum automatisch auch der Arbeitsfarbraum in den die Bilddaten zur Bearbeitung transformiert wurden.
Was Literaturtipps betrifft muss ich allerdings passen.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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