Hallo und willkommen Klaus,
> Allgemein wird empfohlen das CMS im Layoutprogramm ...
> abzuschalten, jedenfalls, soweit es über die
> Bildschirmadarstellung hinausgeht.
Korrekt. Solange die Layoutprogramme noch nicht wirklich in der Lage sind durchgehend gemanaged mit der Farbe umzugehen, ist es besser, im Layout zwar schon einen Farbraum für die Bestandteile des Layoutprograms zu definieren (ID: Arbeitsfarbraum und falls abweichend Dokumentfarbraum), und auch Bilder verschiedener Farbräume und Farbsysteme mit Profilen zu verwenden, diese aber eben nicht auf dem Weg aus dem Programm heraus zu managen, sprich in einen gemeinsamen Farbraum zu transformieren, sondern die einzelnen Baustellen als solche zu belassen und erst ganz am Schluss in den endgültigen Ausgabefarbraum zu konvertieren (im RIP).
> Was aber passiert dann eigentlich mit Sonderfarben, die z.B. als
> Logo angelegt sind, ...
du meinst sicherlich Sonderfarbe
> ...dann jedoch als CMYK gedruckt werden sollen. Wenn ich es
> richtig verstehe müßten die entsprechenden Tonwerte der
> Layoutdatei, also z.B. C=35, M= 45 usw. für eine Ausgabe im
> Zeitungsdruck doch anders ausgegeben werden als im Bogenoffset.
> Wie aber geht das bei ausgeschaltetem CMS? Oder denke ich hier
> irgendwie um die Ecke?
Dadurch das du die Sonderfarbe als solche definiert hast, und wenn du Glück hast, diese auch über eine Geräteneutrale Definition verfügt, so wird ohne aktiviertes CM beim Druck aus dem Layoutprogramm heraus, diese neutrale, geräteunabhängige Farbbeschreibung weitergegeben.
Das 'Aus' bedeutet in dem Fall nicht, das es komplett deaktiviert ist, also z.B. alle Profile weggeschmissen werden, sondern das es einfach nur noch nicht angewandt wird.
Dies geschieht dann im Falle eines PDF Workflows erst im RIP.
In deinem Beispiel wäre z.B. Pantone Solid Coated 522 als Vollton recht nah, oder für aufgerasterte Sonderfarben wäre 45% von HKS 37K eine gute Näherung.
Will man jetzt also per Colormanagement möglichst nah an diese Farben aus den Fächern kommen, so darf man eben nicht frühzeitig separieren, sondern sollte tatsächlich die Geräteneutralen Farbdefinitionen (Pantone: L69 a18 b-18, HKS K: L68 a12 -14) beibehalten, bis man weiss wo man hin will oder muss. Und dann wird eben unmittelbar vor der Ausgabe dafür gesorgt, das es für Bogenoffset auf Papierklasse 1 oder 2 eben zu 30C 43M wird(~ISOcoated) und für den Zeitungsdruck das bestmögliche eben bei 26C 30M (~ISOnewspaper26v4) liegt.
Vielleicht vergleichbar mit konventioneller Lithographie, nach zig Belichtungen ist schon alles latent auf dem Film vorhanden, nur eben nicht zu sehen. Und erst wenn der letzte Decker mit der letzten Rasterfläche einkopiert ist, geht's an die Entwicklung, und dann ist am Ende auch alles drauf was drauf gehört (wenn mann nicht mal wieder was vergessen hatte ;-) ).
MfG
Thomas
als Antwort auf: [#142510]