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Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

sonnenrot
Beiträge gesamt: 46

10. Aug 2018, 15:58
Beitrag # 1 von 18
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Liebe HilfDirSelbst-Experten,

ich bräuchte einen Rat. Seit 2005 erstelle ich einen Fotokalender (kleine Auflage, Offset, Vertrieb zu 95% über meinen eigenen Shop, bin Einzelunternehmerin). Dank eurer Hilfe klappt die Druckdatenerstellung wunderbar.

Nun ist an mich der Wunsch heran getragen worden, einen Kalender von meiner Comiczeichnung zu anzubieten.

Die Herausforderung wird mir immer deutlicher, je mehr ich mich damit beschäftige. Ich weiß gar nicht, ob ich das hinbekomme. Die Motive liegen mir als Handzeichnungen auf Papier vor. (Fineliner 0,6 mm die Ränder, mit Buntstiften ausgemalt). Allerdings alle in unterschiedlichen Formaten, Papier, Textumrandung, die weg müsste ...

Ich könnte die Figur am PC mit Photoshop (und der Maus oder Wacom-Tablett Intuos Art) neu zeichnen, nur ist die Handführung dann einfach nicht so gut, die Stimmung kommt nicht so gut rüber wie in der Originalzeichnung. Auch durchgepaust habe ich schon, um den "Schmiss" der Handführung zu erhalten und dann am PC zu colorieren, doch finde ich den flächigen Farbauftrag zu massiv im Gegenzug zu der Art der Buntstifte wie von Hand gemalt. Zeichnungen von Hand haben einfach eine ganz andere Stimmung - und machen viel mehr Spaß. Ich finde, das sieht man.

Wenn ich die Original-Zeichnungen scanne, sieht man zum Teil die Textur des Papiers. Das stört mich nicht. Wichtig ist für mich, dass die Farben einigermaßen dem Original entsprechen - und nicht allzu künstlich werden. Ich weiß, durch CMYK wird das nicht so einfach.

So die Situation. Ich werde es nicht so perfekt hinbekommen, wie ich es will. Aber möglichst gut möchte ich es machen.

***

Nun überlege ich, die Zeichnungen mit der Hand neu zu zeichnen, damit alle das gleiche Format haben. Dabei möchte ich im Idealfall die Materialien nutzen, die sich möglichst optimal für den Offsetdruck eignen.

1) Wisst ihr zufällig aus eurer Erfahrung, ob es "drucktreue"-Farben gibt (am liebsten Buntstifte, notfalls Marker, Aquarell ginge auch) gibt, mit denen ich die Zeichnungen per Hand neumachen könnte? Mit "drucktreu" meine ich, die durch Scan und Umwandlung in CMYK einigermaßen erhalten bleiben beim Offset-Druck. (Ich werde mich natürlich im Künstlerbedarf erkundigen, doch ist mir die Seite der Druckdaten-Profis auch wichtig.)

2) Falls es so etwas nicht gibt, welche Farbart (Aquarell, Buntstift, Marker) würdet ihr bei einer Neuzeichnung per Hand nehmen, um die Farben optimal für den Druck zu bekommen?

3) Wenn ich die Zeichnungen dann scanne (habe einen EPSON WF-3640, sorry, ist alles nicht das beste, teuerste), habe ich bisher eingestellt 24-bit-Farbe, 600 dpi. Ist es sinnvoll, auch Entrasterung (Drucktyp Feine Drucke 175li) zu wählen sowie Unscharfe Maske (Mittel) und "Hintergrundbeleuchtung Korrektur Hoch" und "Staubentfernung hoch"? Oder ist das alles nicht so wichtig?

4) Kann ich beim Scan noch etwas besser machen, um die Farben optimaler hin zu bekommen?
Bei Konfiguration gibt es noch die Möglichkeit zur Einstellung von ICM. Dort ist bei Ziel Adobe sRGB angeben. Möglich wären auch: Monitor RGB, ColorMatch RBG, sRGB. Ist Adobe sRGB in Ordnung?

5) Mit dem Scan mache ich folgendes: Tonwertkorrektur (weißen Bereich des Papiers und schwarzen Fineliner mit der Pipette aufnehmen. Je nach dem noch unscharf maskieren. Ist da noch etwas wichtig?


Was ich an Equitpment habe:
PC mit Windows 10, 64 bit
Photoshop 6.0, Farbprofil ISO coated v2 300%
Scanner Epson WF-3640 - könnte mir auch einen anderen leihen Epson Perfection V330 Photo

Ich bin für jeden Hinweis und Tipp dankbar. Jetzt schon mal danke für das Lesen meines Beitrages und deine Zeit.

Herzliche Grüße
Anja
X

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19327

10. Aug 2018, 17:06
Beitrag # 2 von 18
Beitrag ID: #565433
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Zitat 1) Wisst ihr zufällig aus eurer Erfahrung, ob es "drucktreue"-Farben gibt (am liebsten Buntstifte, notfalls Marker, Aquarell ginge auch) gibt, mit denen ich die Zeichnungen per Hand neumachen könnte? Mit "drucktreu" meine ich, die durch Scan und Umwandlung in CMYK einigermaßen erhalten bleiben beim Offset-Druck. (Ich werde mich natürlich im Künstlerbedarf erkundigen, doch ist mir die Seite der Druckdaten-Profis auch wichtig.)

2) Falls es so etwas nicht gibt, welche Farbart (Aquarell, Buntstift, Marker) würdet ihr bei einer Neuzeichnung per Hand nehmen, um die Farben optimal für den Druck zu bekommen?

Besorg dir eine Offsetdruck-Farbskala (gar nicht mehr so einfach, sowohl das HandinHandBuch CMYK als auch der CMYK Guide von Laserline sind nicht mehr zu kriegen ...) male mit den Stiften deiner Wahl auf dem Papier deiner Wahl Flächen und schau, welche der Stifte problemlos mit den Farben der Skala zu erzielen sind, die restlichen Stifte sortierst du einstweilen für dieses Projekt aus ;-)

Zitat 3) Wenn ich die Zeichnungen dann scanne (habe einen EPSON WF-3640, sorry, ist alles nicht das beste, teuerste), habe ich bisher eingestellt 24-bit-Farbe, 600 dpi. Ist es sinnvoll, auch Entrasterung (Drucktyp Feine Drucke 175li) zu wählen sowie Unscharfe Maske (Mittel) und "Hintergrundbeleuchtung Korrektur Hoch" und "Staubentfernung hoch"? Oder ist das alles nicht so wichtig?


Wenn von der Auflösung her mehr geht, kanns auch noch ne Schippe mehr sein.
Entrasterung: AUS!
Unscharfmaskierung würde ich mit den Ergebnissen in Photoshop vergleichen, ist dort u.U. besser dosierbar.
Hintergrundbeleuchtung Korrektur ??, könnte eine Korrektur von durchscheinenden Motiven der Rückseiten sein, wie man es beim Scannen von Zeitungsartikeln häufig hat – sollte in deinem Fall also auch nicht nötig sein.

Staubentfernung könnte dir im günstigsten Fall deine Papierstruktur reduzieren, im ungünstigsten die ganzen Details deiner Outlines schrotten.

Und bezüglich Profile, sollte dir Adobe-RGB das beste Ergebnis für den Offsetdruck liefern können, wenn du vorher schon die "Leuchtfarben" deiner stifte heraussortiert hast.


als Antwort auf: [#565432]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 10. Aug 2018, 17:08 geändert)

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

sonnenrot
Beiträge gesamt: 46

10. Aug 2018, 18:05
Beitrag # 3 von 18
Beitrag ID: #565435
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Lieber Thomas,
danke für deine hilfreiche und schnelle Antwort.

Jetzt weiß ich wie der Scanner richtig eingestellt ist. Mir fällt ein Stein vom Herzen. (Für mich immer Aufregung pur, wenn ich nicht weiß, ob es stimmt, was ich mache.)

Nur zur Info: War inzwischen beim Künstlerbedarf, die wissen von solchen "drucktreuen" Farben nichts. :-)

Zitat Besorg dir eine Offsetdruck-Farbskala (gar nicht mehr so einfach, sowohl das HandinHandBuch CMYK als auch der CMYK Guide von Laserline sind nicht mehr zu kriegen ...) male mit den Stiften deiner Wahl auf dem Papier deiner Wahl Flächen und schau, welche der Stifte problemlos mit den Farben der Skala zu erzielen sind, die restlichen Stifte sortierst du einstweilen für dieses Projekt aus ;-)


Super Idee. Ich habe die Offset-Druckfarbskala /CMYK-Guide von Laserline vorliegen. *Hüpf*

Meinst du damit, den Vergleich offline machen, also von meinen gemalten Farbflächen auf Papier zu den Farben im CMYK-Guide?

Ich habe mit meinen Stiften schon Flächen gemalt, eingescannt und in CMYK umgewandelt. Manche Farben werden ganz gruselig. Gelb ist super und kein Problem. Blau ist auch einfach. Schwierig sind Grün - und Lilatöne. Bringt dieser "online" Vergleich auch was oder ist ganz unerheblich wie die Farben in CMYK später als PDF aussehen? Oder wäre RGB in Photoshop wichtiger?

Viele Grüße
Anja


als Antwort auf: [#565433]
(Dieser Beitrag wurde von sonnenrot am 10. Aug 2018, 18:09 geändert)

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

sonnenrot
Beiträge gesamt: 46

10. Aug 2018, 18:41
Beitrag # 4 von 18
Beitrag ID: #565436
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... Ergänzung zum "Online"-Vergleich:
Wenn die CMYK-Farben am Bildschirm ok für meinen Geschmack sind, wäre es für mich nicht so wichtig, wenn sie von dem gemalten Originalfarbton abweichen.


als Antwort auf: [#565435]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Uwe Laubender
Beiträge gesamt: 5316

10. Aug 2018, 18:54
Beitrag # 5 von 18
Beitrag ID: #565437
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Hallo Anja,
kannst Du mal den Scan einer Seite in z.B. auf Dropbox hochladen und den Downloadlink posten? Möglich, dass mir da noch 'was für die Reproduktion einfällt. Hab' selbst mal Comics gezeichnet und weiss um die Problematik.

Zur Auflösung:
600 ppi sollte das absolute Minimum sein. 900 ppi oder 1200 ppi wären vermutlich das Optimum. Das Hauptproblem dürfte die Farbe "Schwarz" für die Panelumrandungen und die Sprechblasen sein. Hängt aber davon ab wie "sauber" die ausgeführt sind.

Mit dem "Unscharf Maskieren" wäre ich erst mal sehr, sehr vorsichtig und zurückhaltend.
Schärfe kannst Du immer noch reinbringen, wenn Schwarz- und Buntanteil sich gut getrennt verarbeiten lassen.

FWIW: Für etliche meiner Zeichnungen war das kaum ein Problem, da diese nur rein Schwarz/Weiß in Tusche ausgeführt vorlagen, sodass ich die Kolorierung 35 Jahre später in PhotoShop vornehmen konnte. Bei farbigen Motiven kann die Trennung zwischen den Umrandungen und den Farben aber schwierig werden. Je nach Motiv.


als Antwort auf: [#565435]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

sonnenrot
Beiträge gesamt: 46

10. Aug 2018, 19:36
Beitrag # 6 von 18
Beitrag ID: #565438
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Hallo Uwe,

ich habe einen Scan von heute morgen in die Dropbox gelegt (musste ich mir erst mal anlegen). D.h. die besprochenen Verbesserungen sind noch nicht eingepflegt, ist noch nicht mit Photoshop bearbeitet. (Himmel ist das schwer, mich das zu trauen. Genau mein Thema.) :-)
https://www.dropbox.com/s/nmi5wg7rl4e3flz/01-20180802_194601.jpg?dl=0

Alle Zeichnungen, die ich in den Kalender bringen will, sind unterschiedlich, auch von der Strichstärke. Ich überlege wirklich, sie neu zu zeichnen, da manche auch wie bei dem Beispiel keinen Hintergrund haben, andere schon ... Seufz. War halt beim Zeichnen nicht geplant, sie zu veröffentlichen, aber sie erfreuen die Menschen. :-) Und das ist schön.

Ich finde, das mit dem Schwarz als Umrandung geht, bzw. darf es nicht zu dünn werden, dass der Strich ganz verschwindet. Weiß noch nicht, ob ich den Text mit einer Schriftart drauf setze oder von Hand lasse. Die Grüntöne des Kleides und die Lilatöne in den Blüten werden bei der Umwandlung in CMYK gruselig... Gut, vielleicht fällt es nur mir auf, weil ich das Original kenne, aber irgendie geht Lebendigkeit und Helligkeit flöten.

Viele Grüße
Anja


als Antwort auf: [#565437]
(Dieser Beitrag wurde von sonnenrot am 10. Aug 2018, 19:47 geändert)

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Peter Lenz
Beiträge gesamt: 2800

10. Aug 2018, 21:11
Beitrag # 7 von 18
Beitrag ID: #565439
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Hallo Anja,

ich habe mir den Scan mal angeschaut.

Wenn ich mal davon ausgehe, dass das Papier reines weiß ist, kann man das Scanergebnis nur als katastrophal bezeichnen. Das lässt sich auch in Photoshop nicht mehr retten.

Ein Multifunktionsgerät kommt beim Scannen auch sehr schnell an seine Grenzen.
Ich denke, dass da noch ein wenig mehr rauszuholen wäre, aber ob das reicht ist fraglich.

Da ich weder das Gerät, noch die Software kenne, kann ich auch keine Tipps geben, was man besser machen könnte.

Mein Rat:

Such Dir ein Scan-Studio in Deiner Nähe und lasse die Zeichnungen professionell einscannen. Alternativ kannst Du auch mal eine Druckerei in der Nähe fragen - häufig bieten die Scans auch als Dienstleistung an.

Sorry und viele Grüße Peter


als Antwort auf: [#565438]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Eric Soder
Beiträge gesamt: 45

10. Aug 2018, 21:26
Beitrag # 8 von 18
Beitrag ID: #565440
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Hallo Anja,

dein Musterscan sollte bei der Umwandlung von sRGB nach ISO Coated v2 300% keine nennenswerte Veränderung erfahren. Wie du mit der Farbumfangwarnung von Photoshop nachvollziehen kannst, sind alle Farben der Datei noch im Offsetgamut drin; die Sättigung liesse sich sogar noch merklich erhöhen, ohne dass es Probleme gibt.

Beim Scannen und in den Farbeinstellungen von Photoshop lässt sich vieles einstellen, und alles muss zusammenpassen. Ist der Scanner individuell profiliert, oder verwendest du ihn mit Werkseinstellungen? Dito beim Bildschirm – ist der kalibriert/profiliert? Hat der Monitor einen ausreichend grossen Farbumfang, um die Scans und den Farbumfang von Bogenoffset gestrichen richtig darzustellen? Farbkritische Arbeiten stellen schon gewisse Anforderungen an die Hardware.

Für mein Empfinden ist die Papierfarbe im Scan recht dunkel. Dadurch geht viel von der Leuchtkraft der Farben verloren. Zudem hat der Papierhintergrund grossflächige Bereiche mit einem leichten Rotstich. Da könnte eine ungleichmässige Ausleuchtung schuld sein. Ist der Scanner schon länger in Betrieb? Treten beim Scannen anderer Papiersorten (z.B. ein Blatt hochweisses Kopierpapier) auch unregelmässige Farbstiche über die gescannte Fläche auf? Falls die Zeichnung ein kleineres Format hat, legst du sie besser eingemittet in den Scanner, statt in eine Ecke. Falls etwas auf der Rückseite durchscheint, kannst du zum Scannen ein Blatt schwarzes Papier hinter die Zeichnung legen, um Geisterbilder zu verringern. Und natürlich den Deckel des Scanners schliessen, damit kein Streulicht einfällt.

Die Optik dieses Scanners scheint nicht übermässig scharf zu sein; die Strichkonturen wirken noch weich, haben aber bereits helle Säume von der Unscharfmaskierung. Da würde ich die Schärfe (insbesondere den Radius, wenn du den separat einstellen kannst) beim Scannen reduzieren und das später in Photoshop machen, wo es sich feiner regulieren lässt.

Viele Grüsse
Eric


als Antwort auf: [#565438]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19327

10. Aug 2018, 22:13
Beitrag # 9 von 18
Beitrag ID: #565441
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Antwort auf: https://www.dropbox.com/...0802_194601.jpg?dl=0

Bevor ich mit dem Scanner noch irgendeine Minute vergeuden würde, würde ich zuerst einmal das gleiche Blatt mit identischen Einstellungen einmal mit dem Kopf zuerst und einmal mit den Füßen zuerst scannen. Wenn dann diese gravierenden Helligkeitsunterschiede, auf der jeweils anderen Bildhälfte auftreten, würd ich den Scanner gleich in die Tonne treten.

Wenn die im Papier sind, hast du einen Grund mehr, alles nochmal neu zu zeichnen, dann aber bitte auf besserem Papier ;-)


als Antwort auf: [#565438]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19327

10. Aug 2018, 22:25
Beitrag # 10 von 18
Beitrag ID: #565442
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Antwort auf: ... Ergänzung zum "Online"-Vergleich:
Wenn die CMYK-Farben am Bildschirm ok für meinen Geschmack sind, wäre es für mich nicht so wichtig, wenn sie von dem gemalten Originalfarbton abweichen.

Du sollst nichts 'online' oder 'onscreen' vergleichen, sondern deine gemalten Farben mit der Farbskala. Alle Buntstiftfarben, die du gedruckt in der Skala findest, kannst du problemlos verwenden, bei denen, wos trüb und dreckig im gedruckten wirkt, musst du Abstriche machen.
Vergleiche nichts auf einem Bildschirm dem du nicht traust erst recht nicht, wenn das, was du scannst, auch nicht gerade vertrauenserweckend ist.


als Antwort auf: [#565436]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Henry
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11. Aug 2018, 06:33
Beitrag # 11 von 18
Beitrag ID: #565448
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Antwort auf: … einen Scan von heute morgen in die Dropbox gelegt …
Alle Zeichnungen, die ich in den Kalender bringen will, sind unterschiedlich, auch von der Strichstärke. Ich überlege wirklich, sie neu zu zeichnen, …

Bei dem dropbox-Bild bekomme ich als "Scanner" ein Samsung S7 angezeigt?

Falls die (zeichnerische) Komplexität der anderen Comics ähnlich hoch (bzw. niedrig) ist, solltest du auf jeden Fall neu zeichnen! Für ein einheitliches Erscheinungsbild, sonst sieht der Kalender aus wie zusammengeflickt.

Dann kannst du deine Scans nachher im Fotoschopp auch einheitlich nachbearbeiten - dabei sehe auch keine so großen Probleme, solche Zeichnungen vertragen eine Menge und Etliches ist auch eine Geschmacksfrage.


als Antwort auf: [#565438]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

sonnenrot
Beiträge gesamt: 46

11. Aug 2018, 10:15
Beitrag # 12 von 18
Beitrag ID: #565449
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Danke an euch alle für eure Antworten, Mitüberlegen, Tipps und Ideen! Das hilft mir weiter.

Ich war gestern was durch den Wind, habe von sieben in der früh bis abends durchgearbeitet ohne Pause, verschiedene Zeichnungen, Scans, Bearbeitungen probiert, um das hinzubekommen. Deswegen habe ich wahrhaftig keinen Scan hochgeladen, sondern ein Foto, das ich mit meinem Handy gemacht hatte. Oh je. Danke für den Hinweis auf Samsung, da hat es klick gemacht.

Heute früh habe ich mir den anderen Scanner geliehen (Epson Perfection V330 Photo - ich weiß, es gibt noch viel bessere, ist aber das, was ich hab) und nach den Vorgaben eingescannt (mit 800dpi) und den Scan in die Dropbox gepackt. Ist der Scan jetzt besser? Ist png ok?

Einmal auf dem Kopf:
https://www.dropbox.com/s/6iysytd2cc2r05n/lilo-bluete-kopf22.png?dl=0

Auf den Füßen (Blatt umgedreht gescannt):
https://www.dropbox.com/s/2jfttjh3lsegkjh/lilo-bluete-fuesse23.png?dl=0

Und hier ein weißes A4 Kopierpapier zum Vergleich eingescannt:
https://www.dropbox.com/s/0rahoi8rxe3m05c/weiss-V33021.png?dl=0

Die einzelnen Zeichnungen werden gedruckt später etwa 12 x 10 cm groß sein.

Antwort auf: Ist der Scanner individuell profiliert, oder verwendest du ihn mit Werkseinstellungen? Dito beim Bildschirm – ist der kalibriert/profiliert? Hat der Monitor einen ausreichend grossen Farbumfang, um die Scans und den Farbumfang von Bogenoffset gestrichen richtig darzustellen?


Der Scanner hat Werkseinstellungen, Bildschirm (hp EliteDisplay E240c) auch. Keine Kalibrierungen/Profilierungen. Wenn ich Kalibirierung höre, bekomme ich Panik, weil ich gar nicht weiß, wie man das macht. ;-) Ich mache meine Kalender einmal im Jahr in kleiner Auflage, deswegen keine Profiausstattung.

Den Auftrag in professionelle Hände geben, würde ich am allerliebsten machen. Leider fehlt mir dafür das Budget und ich versuche es mit meinen Mitteln so gut zu machen wie es geht. Mir ist klar, dass es so viel besser von der Qualität gehen würde.

@Thomas Richard: Danke, jetzt habe ich den Vergleich richtig verstanden.

Besseres Papier - heißt möglichst reinweiß?


Die Komplexität meiner Zeichnungen ist gering. :-) Aber wenn ich sie neu zeichne, werden sie von der Aussagekraft, der darin wohnenden Freude nie mehr so schön wie beim ersten Mal. Deswegen wollte ich zumindest versuchen, sie zu retten. Die Originalzeichnungen sind auf drei verschiedenen Papiersorten, weiß, creme in A4 Zeichenbüchern, kann sie zum Scan raustrennen.
Wahrscheinlich wird der Kalender - da alle Zeichnungen unterschiedlich sind, mal mit, mal ohne Hintergrund - nicht aussehen wie aus einem Guss. Damit muss ich leben, wenn ich die Originale nehmen will.



Mir geht es darum, möglichst viel aus den Zeichnungen an Farbe herauszuholen, dass sie später als Offsetdruck möglichst fröhlich, frisch aussehen und wie ich das mit dem vorhandenen Scanner bzw. Photoshop schaffe.

Soll ich außer Tonwertkorrektur (weißen Bereich des Papiers und schwarzen Fineliner mit der Pipette aufnehmen) noch etwas tun, um die Farben für den Druck zu verbessern?

Viele Grüße
Anja


als Antwort auf: [#565448]
(Dieser Beitrag wurde von sonnenrot am 11. Aug 2018, 10:19 geändert)

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Henry
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11. Aug 2018, 11:33
Beitrag # 13 von 18
Beitrag ID: #565450
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Nur als kurze Ergänzung zu:
Antwort auf: …, solche Zeichnungen vertragen [bei der Scanbearbeitung] eine Menge und Etliches ist auch eine Geschmacksfrage.

…im Gegensatz zu Fotos.
Z.B. hatte vor kurzem hier mal eine Profi-Fotografin bei/nach einem 250$-Familienshooting versucht, per Photoshop die scheußlichen Schattenpartien in den Gesichtern aufzuhellen, mit folgenden Ergebnissen:
https://www.kansascity.com/...rticle194575959.html
Bei einem Foto trifft sie mit ihrer "Methode" nicht jedermanns Geschmack, hingegen bei einer Zeichnung wäre solch eine (krasse) Bearbeitung den meisten Leuten gar nicht aufgefallen.


als Antwort auf: [#565448]
(Dieser Beitrag wurde von Henry am 11. Aug 2018, 11:34 geändert)

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

sonnenrot
Beiträge gesamt: 46

11. Aug 2018, 12:07
Beitrag # 14 von 18
Beitrag ID: #565452
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Wahrscheinlich merken meine Kundinnen die Farbunterschiede in den Zeichnungen nicht, weil sie einen anderen Blick darauf haben und die Originalfarben nicht kennen.

Das ist mir im Laufe der Jahre immer wieder aufgefallen: Ich sehe "Fehler" in meinen Produkten, die anderen gar nicht auffallen. Was mich immer wieder erstaunte.

Ich habe mir jetzt bewusst einige Comicpostkarten und Glückwunschkarten von anderen angeschaut und zum ersten Mal gesehen wie gruselig manche Farben sind. Bisher habe ich das gar nicht beachtet, weil ich viel mehr auf die Bildaussage focussiert war und sie deswegen gekauft habe.

Meine Comicfigur habe ich schon mal "perfekt" am Bildschirm neu gezeichnet, tolle Farben ... aber sie liefen nicht so gut. Ich vermute, weil ihnen die Seele fehlte. (Vielleicht ist das aber auch nur Einbildung.) Deswegen bin ich so hinter den Originalskizzen her.

Meine Kundinnen haben das Wissen (wie sieht das Original aus, welche Brillianz wäre aus dem Druck heraus zu holen) - zum Glück und zu meiner Erleicherung - nicht und erfreuen sich in erster Linie an der Aussagekraft der Zeichnungen.

Deswegen versuche ich einen Mittelweg zu finden zwischen dem was "ausreichend" für den Kauf der Kundinnen ist und meinem Anspruch/was ich leisten kann zu finden. Mir ist klar dazwischen liegen Welten.

Muss der Scanner wirklich auf den Müll?


Viele Grüße,
Anja


als Antwort auf: [#565450]

Comiczeichnungen digitalisieren für Offset-Druck - was wäre der beste Fall?

Thomas Richard
  
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11. Aug 2018, 14:58
Beitrag # 15 von 18
Beitrag ID: #565455
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Antwort auf: Heute früh habe ich mir den anderen Scanner geliehen (Epson Perfection V330 Photo - ich weiß, es gibt noch viel bessere, ist aber das, was ich hab) und nach den Vorgaben eingescannt (mit 800dpi) und den Scan in die Dropbox gepackt. Ist der Scan jetzt besser? Ist png ok?

Einmal auf dem Kopf:
https://www.dropbox.com/s/6iysytd2cc2r05n/lilo-bluete-kopf22.png?dl=0

Auf den Füßen (Blatt umgedreht gescannt):
https://www.dropbox.com/s/2jfttjh3lsegkjh/lilo-bluete-fuesse23.png?dl=0

Das sieht doch ganz ok aus. So sollte sich ein Scanner auch verhalten. Man erkennt dass die Ausleuchtung nicht gleichmässig von ober- und unterhalb der Scannzeile erfolgt, aber immerhin ist sie über die Breite konstant bis auf die letzten 2 cm auf der rechten Seite, da wirds dunkel, also wie schon weiter oben vorgeschlagen, die Vorlagen da nicht zu nah am Rand der Scanscheibe anlegen....

Ausserdem würde ich die Bilder beim Scan beschweren, dann kommen die Helligkeitsunterscheide durch die Welligkeit des Papiers nicht so stark im Scan (z.b. ne Glasscheibe oder ein Spiegelglas oben drauf legen).

Antwort auf: Die einzelnen Zeichnungen werden gedruckt später etwa 12 x 10 cm groß sein.

Sowas sollte man vorher wissen, denn mit der daraus resultierenden Verkleinerung der originale reicht ein 1:! Scan mit 600ppi doch wieder aus (macht ja im Endeffekt dann irgendwas zwischen 1200 und 1500ppi).

Antwort auf: Besseres Papier - heißt möglichst reinweiß?

Muss nicht zwingend. Eher Aufhellerfrei, weil die altern und können vom Scanner nicht sauber erfasst werden.


Antwort auf: Mir geht es darum, möglichst viel aus den Zeichnungen an Farbe herauszuholen, dass sie später als Offsetdruck möglichst fröhlich, frisch aussehen und wie ich das mit dem vorhandenen Scanner bzw. Photoshop schaffe.

Soll ich außer Tonwertkorrektur (weißen Bereich des Papiers und schwarzen Fineliner mit der Pipette aufnehmen) noch etwas tun, um die Farben für den Druck zu verbessern?

Das mit der Pipette ist die Holzhammermethode. Ich würde beim Tonwertkorrekturdialog die beiden äusseren Anfasser greifen und unter Zuhilfenahme der Alt-Taste (beim Mac, beim PC evtl. ne andere), so weit nach innen ziehen bis erste weiße Partien wegbrechen und erste schwarze Linien absumpfen)

Dann kannst du noch etwas an den Mittelreglern der Einzelkanäle spielen, sprich der Grauachse in den einzelne Kanälen schieben. Auch hier würde ich nicht mit der Pipette arbeiten sondern mit einen Papierton aus dem Creme und einen aus dem normalweissen Papier raussuchen und alle auf diese jeweiligen Werte drehen, so dass es EIN Weiß- und ein Creme-Papierton im Kalender gibt.

Da du PNGs hochgeladen hast (warum ausgerechnet PNG, das ist ein Webformat?), fehlt uns jetzt jegliche Referenz zu den Farben. Mit welchem Profil hast du gescannt? Wie empfohlen, AdobeRGB?

Wenn du nach den Grundeinstellungen mal ISOcoated V2 als Proofvorschau aktivierst und per CMD-Y zwischen mitund ohne hin und her schaltest, siehst du, dass die rechte Blüte im Strinband etwas an Leuchtkraft verliert, das Kleid wird etwas moosig und die Sonne wird etwas rötlicher und verliert an Leuchtkraft und Modulation.

Ich hab mit 200-1-1 geschärft, das hält's locker aus, ist aber auch wieder Auflösungs- und Endgrößen-abhängig:


http://www.richard-ebv.de/...-bluete-fuesse23.jpg(1:1 Version)


als Antwort auf: [#565449]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 11. Aug 2018, 15:03 geändert)

Anhang:
lilo-bluete-fuesse23kl.jpg (281 KB)
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