Hallo Fritz,
nach den beiden anderen versuche ich auch mal mein Glück.
Erstmal was generelles:
Was du vor dir am Bildschirm siehst ist bei Röhren in den seltensten Fällen genau das, was du als Auflösung für Bildschirmbilder vorgegeben hast. Das liegt zum einen daran, das du verschiedene Auflösungen fahren kannst, und somit die breite deines Monitors somit einmal 640 und einmal 1600 Pixel repräsentieren (oder es zu mindestens versuchen ;-) ) Bei TFTs ist das einfacher, da sie keine Ränder besitzen die du mehr oder weniger ausnutzt und last but not least eigentlich nur in ihrer generischen Auflösung (also der Menge an Transistoren, die da hinter der Scheibe kleben) brauchbare Bilder liefern. Dabei gibt es dann eine feste Bildschirmaufösung, die hier an einem 21,3" TFT sich folgendermassen errechnet:
21,3" = 54,1cm ist die Diagonale.
Das Seitenverhältnis ist 3:4 also ergibt sich nach Pythagoras:
(3x)^2 + (4x)^2 = 54,1^2
=> x = 10,8cm -> B= 43,2cm H=32,5cm
also wieder in Zoll B= 17"
-> 1600 : 17 = 94,1 Pixel pro inch
Diese 94dpi hat er am Mac wie am PC, nur eben das am Mac der Maßstab nicht stimmt, also etwas mit 72 dpi an diesem Monitor dargestellt, lässt sich nicht mit dem Lineal auf dem Monitor nachmessen... am Pc kämme es schon recht gut hin. Aber ich kenne auch niemanden, der ein 72dpi Bild am Monitor nachmisst, aber er würde für eine Screenshot von obigem Monitor, so er ihn am Mac von den üblichen 72dpi auf die errechneten 94,1 stellt, eben die Bildmaße erhalten...
Damit sind wir auch am eigentlichen Thema: Die dpi-Angabe ist nur ein Maßstab! Nicht mehr und auch nicht weniger.
Wenn du eine Wanderkarte hast, die dir zu unhandlich für unterwegs ist, kopierst du dir ein Stück heraus. Diese Kopie kannst du so verwenden wie das original. Wenn du aber deine geplante Route nicht auf ein Blatt bekommst und sie auf die hälfte verkleinerst, kannst du, guten Kopierer vorausgesetzt, wahrscheinlich immer noch alles erkennen, aber du darfst unter keinen Umständen Strecken mit dem alten Maßstab berechnen, da ja jetzt nicht mehr 1 cm 25000cm entspricht, sondern 50000cm. Umgekehrt, wenn du der Verwandtschaft diese Tour beim Diaabend präsentierst und eben diesen Kartenausschnitt auf die 2x3m Leinwand wirfst, kommt das auch nicht mehr hin mit dem ursprünglichen Maßstab.
Genau so ist das mit deinen Bildern:
Dein 72 dpi Bild reicht auf Monitoren, um eine Fläche von 79 auf 59 cm (wenn es doch so einen Monitor gäbe). Ein Drucker löst feiner auf, also braucht man mehr Pixel um die gleiche Fläche sinnvoll (also nicht interpoliert oder immer mehrmals das selbe Pixel) mit Pixeln zu füllen. Dann reichen bei eine 300dpi Drucker, nur noch für eine Fläche von 19 auf 14cm. Aber immer noch ist kein Pixel des Bildes verloren gegangen, es kann eben im 2. Fall als kleinere autonome Einheit aufs Medium befördert werden.
zu den Nachfragen:
1. Das bedeutet, das die dahinter erscheinende Zeitangabe für eben diese Übertragungsrate gilt. Würdest du also mit 56,6 KBit/s also etwa 7KB/sec Übertragen, so würde es so lange, wie dort angegeben brauchen, bis das Bild durch die Leitung ist. Das ist eine rein informative Angabe. Wenn du was änderst, kommt nur eine entsprechende Umrechnung auf die neue hypothetische Übertragungsrate zum Vorschein.
2. Wie oben schon beschrieben: Ist 'neu berechnen aus, wird nur der Maßstab angepasst. Es wird kein Pixel angefasst, alles an Bilddaten bleibt wie gehabt, nur die 'Lesevorschrift': Dieses Bild reicht für eine Breite von 79cm (auf einem Monitor) wurde in die Lesevorschrift: Dieses Bild reicht für eine Breite von 19cm (auf einem Drucker) geändert. Was sich dadurch dann im Resultat ändert ist, wie du vermutest, das ein Pixel nur noch für eine kleinere Fläche zuständig ist (eben ein 300stel Zoll und nicht mehr ein 72stel Zoll).
zu 3.
Dazu müsste man das Tool näher kennen. Es wäre durchaus möglich, das nur das was du am Bildschirm siehst( also 72dpi Druckauflösung :-( ), zum Drucker geht, oder das Bild unverändert (79cm/30cm = 2,63 -> 72dpi *2,63 = 190dpi), oder auch die optimale Auflösung zwischen Bild, Canon-Easy Photoprint und dem Drucker ausgehandelt wird.
Jetzt fehlt nur noch die Anmerkung, das die Auflösung eines Druckers _nicht_ komplett für Bildauflösung zur Verfügung steht, da die Drucker letztendlich nur digital Arbeiten und nur entweder Farbe ja oder Farbe nein in der Geräteauflösung steuern, aber eben nicht 30% Gelb. da muss dann auf der Fläche eines Bildpixels 30% dieser Pixelfläche mit gelben Tröpfchen gefüllt werden. Deshalb muss der Drucker jedes Bildpixel mit 256 Tintentröpfchen je Farbe versorgen, um die Farbabstufungen eines 3x8Bit Bildes umzusetzen.
Jetzt sind wir aber bei den Farbtieffen und das ist ein anderes Thema und kommt ein andermal dran ;-)
MfG
Thomas
PS: Auf die Gefahr hin, jetzt hier wie ein Bettelprediger zu erscheinen, aber es ist letztendlich das selbe: Wir geben von unserem Wissen und investieren, gerade in diesem thread schön zu sehen, auch ein nicht unerhebliches Maß an Zeit. Es wäre nett, wenn sich solche fruchtbaren Informationen auch etwas in bare Münze widerspiegeln würde. Denn der Betrieb dieses Forums kostet auch reales Geld (neben dem Einsatz der Antwortenden, die an den Memberbeiträgen _nicht_ partizipieren). Der Erlös landet in der Pflege der Forensoftware, der Hardware und dem Traffic, den 10000 Zugriffe am Trag einfach nach sich ziehen.
Bedankt.
PPS: Das war jetzt nicht konkret auf Fritz gemünzt, sondern auf jeden, der durch die Lektüre des Beitrages etwas dazugelernt hat.
als Antwort auf: [#116443]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 18. Okt 2004, 11:49 geändert)