Halte ich für ein absolutes Ammenmärchen.
Auf jeder DVD gibt es jede Menge Informationen die absolut nicht Fehlertollerant sind (wie es Bilder, Film und Ton durchaus sind).
Wäre deine Vermutung korrekt, wäre eine DVD in dem Moment unabspielbar, wo der erste Eintrag des Inhaltsverzeichnisses auf eine falsche oder garkeine Adresse mehr verweisen würde. Marken für Synchronisation ebenso, und was ist mit den Metainformationen Komprimierter Bild und Ton dateien, wo drin steht , wie sie komprimiert wurden? Wenn die nicht bekannt sind, bekommt man sie auch nicht mehr auf.
Wo ein Scneario in der von dir befürcteten Form zuliesse, sind die Formate, wie sie z.B: zum Vergrössern von CD Platz bei SVCDs verwendet werden. Dort gibt es 2 Tracks. Der eine mit den von mir erwähnten kritischen Daten, wird normal als ISO 9660 gebrannt, der reine Film liegt auf einer 2. Partition, auf der auf die Fehlerkorrektur verzichtet wird. Dadurch stehen je Sektor etwa 15% mehr Nutzdaten zur Verfügung und somit passen über 800Mb auf einen 700MB Rohling. Hier führt ein falsches Bit zu einem nicht wieder gut zu machendem Fehler, wie er auf einer normalen CD nicht vorkommen kann (solange es um einzelne fehlerhafte Bits geht, fehlen längere Bereiche, gibt's auch dort Schwierigkeiten).
Was in Sachen Datensicherung aber definitiv gegen DVDs spricht, ist das es sich bei den DVDs nicht um Magneto-optische Medien handelt. Wenn ich mich recht erinnere handelt es sich um Phase Change Medien, deren optische Aufzeichung durch Alterung des Farbsoffes verloren gehen kann. Bei MOs (DVD-RAM ist was ganz anderes als DVD-R bzw. DVD+R, sie können aber alle von den selben Lasern gelesen werden) wird die rein optisch ausgelesene Information nur unter gemeinsamer Verwendung des Lasers und eines Magneten beim Bespielen erzielt.
Ausgelesen wird mittels Kerr Effekt, der eine andere Polarisation des Lichts durch die magnetisch manipulierte Schicht wahrnimmt. Dabei wird nur durch die gleichzeitige punktuelle Erhitzung durch den Laser eine Modifikation der Schicht durch einen großflächig wirkenden Magnetismus ermöglicht, die dann zu einer optischen Veränderung führt.
Somit kann ein Datenverlust nur durch gleichzeitige Einwirkung von Magnetismus und Hitze entstehen. Wobei mit Hitze richtig viel Hitze gemeint ist.
Habe gerade mal im Archiv gekramt, damit niemand, den es genauer interessiert mit meinem verblichenen Halbwissen (war auch nicht auf MO gespeichert) vorlieb nehmen muß.
c't 25/98 S.190ff, das volle Programm auf 5 Seiten, allerdings nicht online, sondern nur auf Papier und Archiv DVD.
c't 6/01 S.210f, spärlicher, auf beschreibbare DVDs beschränkt, aber dafür online:
http://www.heise.de/...06/210/default.shtml HTH & MfG
Thomas