Oh Mann - ich könnt' gerad' kübelweise kotzen! Sorry, wenn ich dies hier, in meinem Haus- und Hof-Forum, tue. Hab' gerade kein anderes Ohr. Vielleicht sollte ich mal einen eigenen Blog einrichten. :-)
Da kommt man nichts Böses ahnend nach Hause, wirft einen Blick in den Briefkasten und es funkelt einem ein großer (C5 - um genau zu sein :-) gelber Briefumschlag entgegen. Förmliche Zustellung. Absender: Finanzamt München.
"Oh weia - was hast'e jetzt schon wieder vergessen/versäumt?" - so mein erster Gedanke. Nach den ersten Zeilen wurde sehr schnell klar, dass es nicht um mich (zumindest nicht primär), sondern um meinen Vermieter geht. Der Kerl hat einen Haufen Schulden beim Finanzamt. Und da geht es nicht um ein paar 1.000 Euro - es ist ein stattlicher, 6-stelliger Betrag.
Mir war zwar sehr schnell klar, dass es hier um eine Mietpfändung geht, jedoch liessen mich Fragen, wie "... ob und inwiefern Sie (Anm.: ich) die gepfändeten Ansprüche, Forderungen und Rechte anerkennen und bereit sind zu leisten ..." erschrecken. Hä? Nicht, dass ich die Frage nicht verstanden hätte, nur verwirrt mich die implementierte Option der Antwort "Nein."! Auch die Tatsache, dass man mir überhaupt eine solche Frage stellt.
Im Anhang fand ich dann auch eine sogenannte "Drittschuldnererklärung nach § 316 ...", die ich binnen 14 Tagen unter Androhung von Zwangsgeld und Schadensersatzhaftung zu unterzeichnen habe.
Nach einer kurzen Suche fand ich dann in den einschlägigen Foren die Antwort: Als sog. Drittschuldner treten i.d.R. nur Banken, Versicherungen, Arbeitgeber etc. auf - und nur gaaanz selten Privatpersonen. Viele Behörden in Deutschland haben dafür spezielle Anschreiben und Formulare entwickelt. Leider nicht das Finanzamt München. Die schiessen auch in solchen Fällen ihre Juristen-Kanonen auf unschuldige Mieter/Bürger ab.
Die Sache ist also an sich ganz simpel: Die Kaltmiete geht in Zukunft auf eins der Konten des Finanzamts.
Wer glaubt, damit sei die Sache erledigt, hat weit gefehlt. Hier im Haus - in dem leider auch der Vermieter wohnt (der bei Vertragsabschluß sagte, dass er demnächst auszieht) - ist natürlich die Kacke am Dampfen. Ich werde umziehen müssen.
In einem Forenbeitrag laß ich die Bedenken eines Familienvaters, der sich nun um die Wohnung sorgen machte. Verständlich!
Nicht, dass mir ein Umzug Sorgen bereitet, aber die Verhältnismässigkeit der Mittel seitens der Behörden finde ich schon mehr als bedenklich - auch wenn's letztlich der Allgemeinheit zugute kommt.
Danke für's Lesen! :-)
Gruß
Bernhard