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Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5130

6. Nov 2005, 13:07
Beitrag # 1 von 190
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Hallo zusammen,

'Die neue Epson Tintentechnologie für perfekte, lupenreine Contract-Proofs.'

So zu lesen auf einer 1/1-A4-Anzeige von Epson. Zu sehen ist ein Proof mit Fogra-Keil und Beschnittzeichen. So lupenrein scheint dieser aber nicht zu sein: da sind jepg-Komprimierungs-Artefakte zu erkennen - und das sogar ohne Lupe. Traurig, traurig - dabei sollte man doch meinen, Epson sei eine grosse Firma mit entsprechem Know How an den entsprechenden Stellen?!?

Das scheint aber eine Entwicklung zu sein, die schon seit einigen Jahren so anhält. Und das Dank jepg, Email und Internet. Die Datenanlieferung (für die Weiterverarbeitung und späteren Druck) erfolgt immer öfter per Email. Das ist ja erst einmal kein Problem. Wenn ich dann aber ein 12 KB grosses Logo als jepg erhalte, brauche ich es nicht einmal zu öffnen, um zu wissen, dass es unbrauchbar ist... Wenn man dann konsequenterweise die Daten per CD fordert, bekommt man oft den gleichen Müll auf CD - da langt schon ein Blick auf die Rückseite der CD, denn 20 'High Res'-Abbildungen benötigen i.d.R. mehr als einen 2 mm breiten 'Brennring' (?).

Woran liegt es?

Zwei Beispiele, die ich wirklich so erlebt habe:

Ich bekam (mal wieder...) ein Logo im jepg-Format. Da die Qualität jedoch nicht ausreichend war, forderte ich das Logo in einer besseren Qualität an ('wir benötigen das Logo als Vektorgrafik, bitte KEIN jepg!') und bekam eine Tiff-Datei mit gleicher (kleiner) Grösse und Auflösung (jedoch ohne Komprimierungs-Artefakte - immerhin :-)
Auf hartnäckiges Nachfragen kam dann heraus: er bekam einmal das Logo von der Grafik-Abteilung in verschiedenen Formaten. Da er aber die Datei ***.eps und ***.ai an seinem PC nicht geöffnet bekam, hat er sie gelöscht...

Eine (super liebe) Marketing-Assistentin war für die Beschaffung druckfähiger Produktabbildungen beauftragt. Ich bekam briefmarkengrosse Abbildungen, die sogar aus einem speziellen Download-Bereich des Herstellers stammen sollten. Es stellte sich heraus, dass sie statt auf das Thumbnail zu klicken, um das Bild herunter zu laden, mit der rechte Maustaste und 'Bild speichern...' nur das Icon lud...

Wie seht ihr das? Erlebt ihr das vielleicht genauso?

Gruß
Bernhard
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Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Dirk Levy
  
Beiträge gesamt: 9462

6. Nov 2005, 13:34
Beitrag # 2 von 190
Beitrag ID: #194450
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Hi Bernhard,

das ist eine ganz alltägliche Erfahrung,
die ich auch aus dem FF kenne - gerade
im Anzeigenbereich und bei selbst gemachten
Logo- und Flyervorlagen....


als Antwort auf: [#194446]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Heike Burch
Beiträge gesamt: 1241

6. Nov 2005, 13:39
Beitrag # 3 von 190
Beitrag ID: #194455
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Super - da fällt mir eine Geschichte ein:

Ich erstelle ein CD mit dazugehöriger Internetpräsenz.
Logo/Visitenkarte/Folder etc. schön ausgedruckt, Screen-Design natürlich als Screen-Shot auf Pappe geklebt. Sah gut aus.
Auftrag erhalten.
Bearbeitet.
Rechnung geschrieben.
Rechnung wurde zu 70 % bezahlt mit dem Hinweis, die Website wäre nicht so, wie es in meiner Präsentation aussah.

Darauf fragte ich die Kundin, wie as gemeint sei. Antwort: "Wenn ich auf Drucken klicke im IE kommt die Site im Hochformat, bei der Präs. wäre das jedoch im Querformat gewesen."

Tja, soll ich beim nächsten Mal die Kundin schulen im Bereich wie-drucke-ich-ne-Website?

sorry - OT - aber ein stückweit Niedergang der Qualität in der "Druck(vor)stufe"

tibby


als Antwort auf: [#194446]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

jrandi
Beiträge gesamt: 794

6. Nov 2005, 17:57
Beitrag # 4 von 190
Beitrag ID: #194495
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hallo !

wirklich alltäglich. . . wenn man ein vektorisiertes eps oder zumindest ai verlangt, verstehen die KMU's meistens nur bahnhof.
dass dies mit dem "niedergang der qualität. . ." zu tun hat, ist aber nur dann korrekt, wenn der typographe, grafiker oder wer auch immer, versucht, mit den erhaltenen material etwas hinzu(ver)krampfen.

als ich letzhin ein logo als gif erhielt -> dies zudem negativ (weisses logo auf blauem grund da website vorhanden aber keine visitenkarten, briefpapiere etc, etc) konnte ich dem kunden kaum übel nehmen - ist ja nicht sein job ein CD zu erarbeiten und bei der anstellung wird er ja wohl kaum gefragt worden sein, ob er Illustrator, Freehand oder sonst was kenne, geschweige beherrscht. er braucht internet und MS-Office um seinen job zu machen.

als ich anbot dem grafiker gleich selbst zu telefonieren, wusste man leider nicht wer, wann und wo und womit dieses logo einst erstellt wurde. konnte dann etwas zusätzlich verdienen, indem ich das logo in Illustrator nachzeichnete. . .

das ist unser job und entsprechend sind wir auch zuständig, dass die qualität stimmt.

gruss
jurg


als Antwort auf: [#194455]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Jens Naumann
Beiträge gesamt: 5170

9. Nov 2005, 07:37
Beitrag # 5 von 190
Beitrag ID: #195008
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Hallo,

bei dem z.T. Datenmüll, den wir bei uns bekommen, bin ich immer wieder froh, dass ich "nur" Telefonbücher produziere und keine Hochglanzobjekte. Wenn selbst meine Redaktion um die Ecke kommt und sagt, wir bräuchten da mal einen driespaltigen Füller. Die Bilder haben wir auf Homepage XY gesehen. Da kannst du sie dir runterladen. Dann führe ich nicht nur eine Qualitätsdiskussion sondern gleich noch eine hinerher über die Bildrechte.

Apropos Bildrechte. Besonders gerne Autohäuser legen uns irgendwelche Prospekte bei und sagen, wir mögen doch bitte dieses oder jenes Auto verwenden. Da bin ich sehr froh, dass ich nicht den direkten Kundenkontakt habe, denn die meisten Autobauer haben auf die uns zugesendeten Prospekte Bildrechte, die eben nur für dieses Prospekt gelten.


als Antwort auf: [#194495]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

christiandigital
Beiträge gesamt: 490

9. Nov 2005, 19:01
Beitrag # 6 von 190
Beitrag ID: #195177
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Den Anfang hat nicht Epson gemacht, ich erinnere an eine Anzeige von Adobe. Obwohl, so eine tolle Firma hat sicher einen so tollen Fotografen, der es schafft mit 3 Schärfeebenen zu knipsen oder war es einfach nur ein unfähiger Grafiker, der vor lauter dummer Selbstüberschätzung alle Gebote der Physik verworfen hat... Fragen über Fragen.

Der Kunde bekommt, was er (bezahlen) will. Das allerdings entscheiden sehr oft vollkommen inkompetente Mitarbeiter der Unternehmen :-(
Ein aktuelles eigenes Beispiel, der Kunde will sein Logo als Datei für Word, aber bitte als JPG für PC (?!)...jedes Nachfragen, warum in diesem Format (was bitte ist ein JPG für PC) wurde von der Marketingmitarbeiterin abgewürgt (ich brauche das so, wenn SIE das nicht wollen oder können suchen wir uns einen neuen Lieferanten)...also gut, aus FH-EPS JPG erzeugt (Probleme mit Verläufen, Schrift...) (welche Größe!?) A4, A5, A6...Farbraum RGB..., verpackt, gemailt...mit diversen Telefonaten 3 Stunden Arbeit...nach 3 Wochen der Anruf des IT-Leiters des Kunden...Was soll ich mit diesen JPG´s, gibt es da keine Vektoren...WMF wäre mir sehr Recht...End vom Lied, Arbeit nochmal, Rechnung nochmal und mein Konto hat gelacht...
Mir ist das mittlerweile egal, wer Scheisse will, der bekommt Scheisse. So lange ich meinen Job korrekt mache, hab ich einen juristischen Anspruch auf mein Geld und nur das interessiert mich noch.


als Antwort auf: [#195008]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5130

9. Nov 2005, 20:02
Beitrag # 7 von 190
Beitrag ID: #195189
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Hallo zusammen,

die Resonanz freut mich doch und gibt mir Mut, auch mal Nein zu sagen. :-)

Was mich (als gelernter Fotograf) auch nervt, ist diese 'ich-hab-ne-digiknipse-und-kann-alles-fotografien'-Mentalität. Da wird z.B. eine Weinflasche auf den Büroschreibtisch gestellt - im Hintergrund noch der Stiftköcher und die Diddel-Maus zu sehen - und als 'Produktabbildung' verkauft.

Aber das schlimmst: Man soll/muss das dann auch noch verwursten - naja, ein bisserl' hier und ein bisserl' da korrigieren... ist ja nur für die eine Sache und wird ganz klein abgebildet... - von wegen - zwei Wochen später: könnten wir das nicht auch auf A1... :-(

Gruß
Bernhard


als Antwort auf: [#195177]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

jekyll
Beiträge gesamt: 2047

10. Nov 2005, 18:44
Beitrag # 8 von 190
Beitrag ID: #195414
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Hallo,

Antwort auf: wirklich alltäglich... wenn man ein vektorisiertes eps oder zumindest ai verlangt, verstehen die KMU's meistens nur bahnhof.


wirklich alltäglich : Ich bekomme dann den gleiche jpg in eine ai oder eps eingebettet, da hört der Spass doch auf.


als Antwort auf: [#194495]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Heike Burch
Beiträge gesamt: 1241

10. Nov 2005, 18:58
Beitrag # 9 von 190
Beitrag ID: #195416
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Vielleicht habt Ihr recht. Vielleicht hilft es auch, sich über die Kunden aufzuregen. Was wäre das doch alles einfach ohne Kunden.

Aber...

ist es nicht vielleicht unser großes Glück, dass wir Wissen haben, welches andere nicht haben? Ist es nicht das Schicksal des Experten? Sind wir vielleicht nur nicht in der Lage, unser Wissen so zu kommunizieren, dass der Kunde
1. endlich kapiert, dass wir auf unserem Gebiet Spezialisten sind und
2. das dann auch bereit ist, zu bezahlen...

Ich weiß, dass das nicht immer klappt, aber manchmal schon. Ich hatte letztens eine Kundin, die ihr Logo in Excel gestaltet (!) hat. Nungut. Ich hab mir die Mühe gemacht und ihr erklärt, was dabei ein Problem werden könnte.

Und siehe da, die 15 min Gespräch und Erklärungen haben gewirkt. Denn nun weiß sie zwar immer noch nicht, was eingebettet, vektorisoiert und CMYK ist, sie hat aber nun die Ahnung, dass ich als Spezialistin IHRE Arbeit gut hinbekomme.

...

noch ein kleines Beispiel. Ich fahre gern Auto. Manchmal ist es auch kaputt, muss in die Werkstatt. Und ich will NICHT wissen, wo genau mit welchen Werten die Zündung neu eingestellt werden muss. Ich will, dass das Ding an der Kreuzung anbleibt! Und dafür zahle ich der Werkstatt viel Geld pro Stunde. Das ist für die meisten völlig okay. Wir Grafiker sollten nun langsam auch die gleichen Rechte wie Schornsteinfeger, Monteure und Autowerkstätten verlangen. Seid nett zum Kunden und informiert ihn einfach, dass Ihr keine Pixelschieber seid!

...

noch eins, manche Kunden geben mehr für ein gestalteten Teekessel von Alessi aus als für ihr Logo! Darüber sollten sie sich mal Gedanken machen. Sagt das denen doch mal!

tibby


als Antwort auf: [#195414]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

jekyll
Beiträge gesamt: 2047

10. Nov 2005, 19:11
Beitrag # 10 von 190
Beitrag ID: #195419
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Hallo tibby,

Zitat noch ein kleines Beispiel. Ich fahre gern Auto. Manchmal ist es auch kaputt, muss in die Werkstatt. Und ich will NICHT wissen, wo genau mit welchen Werten die Zündung neu eingestellt werden muss.


Ich glaube dieser Vergleich hinkt ein wenig. Es ist ehe so: Man bringt eine Auspuff ins Werkstatt und sagt: "die Windschutzscheibe ist kaputt, bitte hiermit ersetzen" ;o))
Aber im Prinzip gebe ich Dir Recht!!


als Antwort auf: [#195416]
(Dieser Beitrag wurde von jekyll am 10. Nov 2005, 19:12 geändert)

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

rohrfrei
Beiträge gesamt: 4492

10. Nov 2005, 19:24
Beitrag # 11 von 190
Beitrag ID: #195422
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Hallo,

>noch ein kleines Beispiel. Ich fahre gern Auto. Manchmal ist es auch kaputt, muss in die Werkstatt. Und ich will NICHT wissen, wo genau mit welchen Werten die Zündung neu eingestellt werden muss. Ich will, dass das Ding an der Kreuzung anbleibt! Und dafür zahle ich der Werkstatt viel Geld pro Stunde. Das ist für die meisten völlig okay. Wir Grafiker sollten nun langsam auch die gleichen Rechte wie Schornsteinfeger, Monteure und Autowerkstätten verlangen. Seid nett zum Kunden und informiert ihn einfach, dass Ihr keine Pixelschieber seid!

Also bei allem notwendigen Respekt, aber dieser Vergleich zieht nun überhaupt nicht in meinen Augen:

1. Ich bringe nicht die Zündkerzen mit in die Werkstatt. Wenn ja, dann würde ich welche für einen Opel mitbringen, ich brauche aber welche für einen BMW. Der Werkstattmeister guckt schon ganz komisch.
2. Ich sage dem Mechaniker nicht, welches Öl er auffüllen soll. Das weiß er selber viel besser.
3. Ich habe auch kein Diagnosegerät zu Hause stehen um den Fehlerspeicher auszulesen und auf der Basis Rückschlüsse zu ziehen. Die Kunden der Druckindustrie haben aber alle einen PC mit Office und meinen sie hätten das Schießpulver erfunden (s. o.g. Beispiele). Manche haben auch einfach geklaute Versionen aus dem Internet, wofür wir teuer Geld bezahlt haben.
4. Auch habe ich es noch nie erlebt, daß mich der Werkstattleiter zum Workshop "Erfolgreiche Durchführung der Inspektion 1" eingeladen hat. Wir machen aber kostenlose Workshops zur korrekten PDF/X-3-Erstellung für unsere Kunden. Damit graben wir uns selber das Wasser ab. Das würde z.B. auch kein Schuster machen...


Wenn schon ein Vergleich, dann doch bitte mit den Anwälten. Die verlangen für eine Rechtsberatung richtig Kohle. Da kostet das Schreiben eines popeligen Briefes, den er sowieso als Standardvorlage hat und nur von seiner Sekretärin drucken lässt, richtig Geld. Also ich habe noch nie eine Rechnung schreiben können, wenn mich ein Kunde nach den richtigen Photoshop-Einstellungen fragt oder ich ihm erkläre, daß er doch bitte im Acrobat die Überdrucken-Vorschau aktivieren soll. Bei uns in der Druckindustrie ist das alles Service und inklusive.

Und wir sind ja auch selbst schuld, weil es immer einen Mitbewerber gibt, der billiger oder sich auf irgendwelchen Spielchen durch die Kunden einlässt. Das gelieferte PDF kann noch so beschissen sein ohne eingebettete Schriften, es heißt doch so oft: "die andere Druckerei konnte das aber bisher immer". Ja ne, is klar...

Sorry, das mußte ich jetzt auch mal loswerden, denn die anderen Beiträge weiter oben kann ich voll und ganz unterschreiben. Und in 10 Jahren sind wir alle weg vom Fenster. Wenn dann jedes KMU ne richtig gute und günstige Digitaldruckmaschine hat, dann braucht es uns nicht mehr. Als ich denke ernsthaft darüber nach die Branche zu wechseln, obwohl es mir eigentlich sehr viel Spaß macht.

Gruß


als Antwort auf: [#195419]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Christoph Steffens
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10. Nov 2005, 20:11
Beitrag # 12 von 190
Beitrag ID: #195432
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Antwort auf: wirklich alltäglich : Ich bekomme dann den gleiche jpg in eine ai oder eps eingebettet

Unfassbar! DAs ist mir vor 15 (!) zum ersten mal passiert! Dass nenn ich Fortschritt!


als Antwort auf: [#195414]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4906

10. Nov 2005, 21:24
Beitrag # 13 von 190
Beitrag ID: #195443
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Antwort auf: wirklich alltäglich : Ich bekomme dann den gleiche jpg in eine ai oder eps eingebettet

Unfassbar! DAs ist mir vor 15 (!) Jahren zum ersten mal passiert! Dass nenn ich Fortschritt!


als Antwort auf: [#195432]

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

Heike Burch
Beiträge gesamt: 1241

12. Nov 2005, 16:21
Beitrag # 14 von 190
Beitrag ID: #195874
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Zitat Ich glaube dieser Vergleich hinkt ein wenig. Es ist ehe so: Man bringt eine Auspuff ins Werkstatt und sagt: "die Windschutzscheibe ist kaputt, bitte hiermit ersetzen" ;o))
Aber im Prinzip gebe ich Dir Recht!!


Zitat Also bei allem notwendigen Respekt, aber dieser Vergleich zieht nun überhaupt nicht in meinen Augen:

1. Ich bringe nicht die Zündkerzen mit in die Werkstatt. Wenn ja, dann würde ich welche für einen Opel mitbringen, ich brauche aber welche für einen BMW. Der Werkstattmeister guckt schon ganz komisch.
2. Ich sage dem Mechaniker nicht, welches Öl er auffüllen soll. Das weiß er selber viel besser.
3. Ich habe auch kein Diagnosegerät zu Hause stehen um den Fehlerspeicher auszulesen und auf der Basis Rückschlüsse zu ziehen. Die Kunden der Druckindustrie haben aber alle einen PC mit Office und meinen sie hätten das Schießpulver erfunden (s. o.g. Beispiele). Manche haben auch einfach geklaute Versionen aus dem Internet, wofür wir teuer Geld bezahlt haben.
4. Auch habe ich es noch nie erlebt, daß mich der Werkstattleiter zum Workshop "Erfolgreiche Durchführung der Inspektion 1" eingeladen hat. Wir machen aber kostenlose Workshops zur korrekten PDF/X-3-Erstellung für unsere Kunden. Damit graben wir uns selber das Wasser ab. Das würde z.B. auch kein Schuster machen...


Naja, natürlich habt Ihr Recht, dass der Vergleich nicht so optimal ist. Tja, so ist das eben, wenn man schnell nur was schreiben will.

Aber nochmal, ich denke, wir sollten das Problem an der Wurzel packen. Wenn ich dem Monteur sagen soll (will, aber nicht kann), welches Öl das Beste ist, dann ist das schon zu spät. Ich als Kunde weiß schon, dass ich damit keine Punkte mache in der werkstatt.

Warum sollen unsere Kunden nicht auch mal wissen, dass sie unwissend sind und dass wir das Fachwissen haben? Es muss ja nicht die Holzhammermethode sein, aber etwas optimiertere Kommunikation geht doch.

Übrigens finde ich es super, wenn pdf-Workshops angeboten werden, da genau sieht der Kunde, wie schwer es ist und worauf es ankommt. Das hat zum Vorteil, dass Ihr weniger Zeit bei der Korrektur braucht. Das genau ist doch gut. Dafür geht der Kunde aber nicht her und druckt plötzlich selbst. (In der Werkstatt wäre das anders, da ginge das eher)

Zitat Sorry, das mußte ich jetzt auch mal loswerden, denn die anderen Beiträge weiter oben kann ich voll und ganz unterschreiben. Und in 10 Jahren sind wir alle weg vom Fenster. Wenn dann jedes KMU ne richtig gute und günstige Digitaldruckmaschine hat, dann braucht es uns nicht mehr. Als ich denke ernsthaft darüber nach die Branche zu wechseln, obwohl es mir eigentlich sehr viel Spaß macht.


Oh, das hört sich aber nicht gut an. Sicher ändern sich die Zeiten. Aber warum solltest Du gleich die Branche wechseln, meinst Du nicht, dass es neue Berufbilder etc. geben wird? Gute Fotografen gibt es ja auch immer noch, obwohl mit der Digi-Cam jeder denkt, er ist nun ein Profi... (schon wieder ein Beispiel, ich bin jetzt vorsichtig*gg*)

Also, Kopf hoch! Ich denke, das ist zu machen!
tibby


als Antwort auf: [#195419]
(Dieser Beitrag wurde von tibby am 12. Nov 2005, 16:26 geändert)

Der Niedergang der Qualität in der Druckvorstufe?

worshipper
Beiträge gesamt: 214

29. Nov 2005, 14:38
Beitrag # 15 von 190
Beitrag ID: #198378
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Antwort auf: Vielleicht habt Ihr recht. Vielleicht hilft es auch, sich über die Kunden aufzuregen. Was wäre das doch alles einfach ohne Kunden.

Aber...

ist es nicht vielleicht unser großes Glück, dass wir Wissen haben, welches andere nicht haben? Ist es nicht das Schicksal des Experten? Sind wir vielleicht nur nicht in der Lage, unser Wissen so zu kommunizieren, dass der Kunde
1. endlich kapiert, dass wir auf unserem Gebiet Spezialisten sind und
2. das dann auch bereit ist, zu bezahlen...

Ich weiß, dass das nicht immer klappt, aber manchmal schon. Ich hatte letztens eine Kundin, die ihr Logo in Excel gestaltet (!) hat. Nungut. Ich hab mir die Mühe gemacht und ihr erklärt, was dabei ein Problem werden könnte.

Und siehe da, die 15 min Gespräch und Erklärungen haben gewirkt. Denn nun weiß sie zwar immer noch nicht, was eingebettet, vektorisoiert und CMYK ist, sie hat aber nun die Ahnung, dass ich als Spezialistin IHRE Arbeit gut hinbekomme.

...

noch ein kleines Beispiel. Ich fahre gern Auto. Manchmal ist es auch kaputt, muss in die Werkstatt. Und ich will NICHT wissen, wo genau mit welchen Werten die Zündung neu eingestellt werden muss. Ich will, dass das Ding an der Kreuzung anbleibt! Und dafür zahle ich der Werkstatt viel Geld pro Stunde. Das ist für die meisten völlig okay. Wir Grafiker sollten nun langsam auch die gleichen Rechte wie Schornsteinfeger, Monteure und Autowerkstätten verlangen. Seid nett zum Kunden und informiert ihn einfach, dass Ihr keine Pixelschieber seid!

...

noch eins, manche Kunden geben mehr für ein gestalteten Teekessel von Alessi aus als für ihr Logo! Darüber sollten sie sich mal Gedanken machen. Sagt das denen doch mal!

tibby


hallo,

darf ich fragen von welchem wissen du redest?
meinst du das wissen, wie ein dtp-programm funktioniert, was RGB u. CMYK ist, etc. oder meinst du das wissen über typographie, layout, satztechniken, farbenlehre etc.

meiner meinung wird ersteres bald nicht mehr langen. ich denke, dass die technik soweit voranschreiten wird, dass jeder hans-wurst einen kompletten firmenprospekt ohne fundiertes fachwissen erstellen kann.
es ist ja jetzt schon möglich. word öffnen, vorlage ziehen und dann die daten tauschen. klar wird das ganze etwas komplizierter wenn man auf individualität bzw. das ergebnisse in die druckerei kommt, aber die technik wird voranschreiten.
utopie 2010: ein knopfdruck und schon haben ein neues cd dank corel draw.

die verbindung von corel draw + word wird der branche das genick brechen.


als Antwort auf: [#195416]
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