[GastForen Archiv Was die Branche bewegt Die Zukunft des Publishings

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Die Zukunft des Publishings

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5130

25. Feb 2016, 10:01
Beitrag # 1 von 14
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Hallo zusammen,

ich findes es ja schon erschreckend, das Größen wie Häme Ulrich oder Georg Obermayr ihr Fähnchen in den Adobe-Wind hängen und sowohl das Mietmodell, als auch die „Cloud“ von Adobe favorisieren.

Auch wenn ich sehr großen Respekt vor den beiden Herren habe, wird es Zeit dem etwas entgegen zu setzen.

Als Diskussionsgrundlage möchte ich den aktuellen Artikel von Georg im Publisher und ein Interview mit Herrn Ulrich hernehmen.

Wie seht ihr das?

Gruß
Bernhard
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Die Zukunft des Publishings

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

25. Feb 2016, 11:35
Beitrag # 2 von 14
Beitrag ID: #547382
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Hallo Bernhard,

die Arbeitsweisen der Zukunft sehe ich ähnlich wie Georg Obermayr. Aber genau das ist für mich der Grund, warum ich kein Adobe-Abo haben möchte: Programme wie Indesign, Photoshop, Quark etc. passen ja genau nicht zu dieser Arbeitsweise. Da sichern sich doch nur die Aktionäre von Adobe noch ein paar Jahre eine fette Dividende. Und wenn ich nicht mehr zahle, kann ich meine Daten nicht bearbeiten, ich liefere ich also einem Software-Lieferanten aus, vergleichbar mit Zeiten, als man an die Hardware von Berthold oder Linotype gebunden war.
Wenn meine Daten wie von Georg beschrieben in einem offenen System liegen, ich mir also aussuchen kann, mit welcher Software ich was damit mache, habe ich damit keine solchen Probleme. Und dann wird der Wettbewerb auch dafür sorgen, dass die Preise nicht beliebig steigen können.
Was macht den ein Indesign-Anwender, wenn Adobe nach Ablauf des Abos den Preis verdoppelt?

Markus


als Antwort auf: [#547377]

Die Zukunft des Publishings

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

25. Feb 2016, 11:45
Beitrag # 3 von 14
Beitrag ID: #547383
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Antwort auf [ Bernhard Werner ] Wie seht ihr das?


ich sehe das an meinem Röhrenmonitor noch schlechter als der Text auf dem screen anbei lesbar ist, seht ihr das auf einem neuen Imac gleichmässiger, lesbarer?

;-)


PS: Bernhard, ich bin mangels Berührungspunkte leider nicht im Stande mir nach einmaliger Lektüre eine Vorstellung von API zu machen.

Aber bei einem bin ich mir ziemlich sicher: Was einmal losgelassen, lässt sich nicht wieder einfangen. Ich glaube daher nicht, daß sich zukünftig - wie logisch, vernünftig oder überzeugend auch immer - ein "Ansatz" durchsetzen wird, vielmehr werden alle möglichen "Strategien" (auch unrentable) parallel fortgesetzt werden.
(MPEG hat weder Vinyl, ja nicht einmal Kassetten verdrängt, obwohl man zugegeben Tonbänder nur noch recht selten antrifft. Auch Druckstandards wie PDF/x, die durchaus Sinn machen, verhindern ja nicht durch ihre Existenz den Gebrauch von nicht standardisierten Daten)

Aber wie gesagt, ich bin nicht nahe genug dran am Thema, um dazu bedenkliches beizutragen.


Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#547377]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 25. Feb 2016, 12:01 geändert)

Anhang:
Artikel Georg Obermayer Textdarstellung.png (248 KB)

Die Zukunft des Publishings

Be.eM
Beiträge gesamt: 3342

25. Feb 2016, 14:21
Beitrag # 4 von 14
Beitrag ID: #547399
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Das Interview habe ich jetzt noch nicht gesehen, aber den Artikel gelesen. Da wird ein bisschen was durcheinander gebracht, scheint mir.

"Strukturierte Inhalte", ja, das hat man für den Computer so um die 80er-Jahre herum erfunden. Hieß damals SGML, daraus entwickelte sich das heute aktuelle XML, und ja, damit lassen sich Inhalte semantisch strukturieren. Nur hat das mit Adobe nicht viel zu tun, weder mit der CreativeCloud noch sonstwie, und Tools wie Indesign oder gar Illustrator sind noch nicht mal besonders gut bei der Verarbeitung solcher standardisierter (!!) Datenformate. Da gibt es viele andere Programme. Adobe kocht da lieber eigene Süppchen an Standards vorbei. FrameMaker ist da übrigens besser, aber das ist ja auch eine andere Zielgruppe. Da werden also Attribute mit Adobe und der CC assoziiert, die eigentlich gar nicht dahin gehören.

Ansonsten erfolgt "Publishing" halt nicht ausschließlich in die hippen Kanäle auf Facebook etc. hinein. Nicht jeder Mediengestalter oder Designer findet seinen Unterhalt "in der Werbung", wohnt im schicken Berliner oder New Yorker Loft, ist 24/7 online, produziert ständig virales Irgendwas und hat drölfzigtausend Follower. Die Welt ist größer als das, und braucht sowohl Platz als auch Anwendungen für die "einfacheren" Wünsche und die Nischen. Und die sollten auch weiterhin ohne Zwangs-Abo und Zwangs-Cloud funktionieren.

So sehe ich das. Aber wenn man sich die Smartphone-Zombie-Generation heute anguckt, dann wird einem doch manchmal mulmig… ;-)

Grüße,
Bernd


als Antwort auf: [#547377]

Die Zukunft des Publishings

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4906

25. Feb 2016, 16:21
Beitrag # 5 von 14
Beitrag ID: #547405
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Hallo Bernhard,
sowohl in deinem Fragepost als auch in allen Antworten dazu wird immer der gleiche Fehler gemacht: Ihr redet über "Adobe CC" und vermischt die unterschiedlichen Aspekte.

Man muss mindestens 3 Teile dabei auseinanerhalten:
- Das Mietmodell für Software
- Software, die von Servern runtergeladen wird
- Cloudbasierte Dienste wie Typekit, PublishOnline usw.

(im Übrigen macht sich Adobe da auch keine große Mühe das auseinander zu dröseln, sondern wird immer wieder vermischt).

Das Mietmodell für Software ist das aktuelle Vertriebsmodell von Adobe. Das kann man gut finden oder nicht. Es gibt Kunden, für die ist das finanziell schlecht, und es gibt Kunden, die haben Vorteile. Hätte Adobe damals jeder CS3-, CS4- und CS5-Lizenz ein paar Adobe-Aktien beizulegen wäre die Wut der langjährigen Kunden kleiner, denn die würden sich über den Aktienverlauf freuen. Wie dem auch sein, so isses nun mal.

Die Herren Obermayer und Ulrich verteidigen sicher NICHT das Mietmodell von Adobe, sondern die cloudbasierten Dienste. Und das ist eine ganz andere Sache als das Mietmodell. Und ich denke, dass man denen das nicht übel nehmen kann, auch wenn man anderer Meinung ist.


als Antwort auf: [#547377]

Die Zukunft des Publishings

Be.eM
Beiträge gesamt: 3342

25. Feb 2016, 16:58
Beitrag # 6 von 14
Beitrag ID: #547406
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Antwort auf [ Christoph Steffens ] Die Herren Obermayer und Ulrich verteidigen sicher NICHT das Mietmodell von Adobe, sondern …



Zitat Obermayr:

Zitat Das Jammern über das Mietmodell resultiert aus einer Denke, die heute definitiv überholt ist.


Der Herr weiß also, was heute die richtige Denke ist, überall und kontextunabhängig, und drückt das auch entsprechend abwertend aus. Die nicht abonnierte Existenz ist überholt? Aus wessen Perspektive?

Grüße,
Bernd


als Antwort auf: [#547405]

Die Zukunft des Publishings

Bernhard Werner
Beiträge gesamt: 5130

25. Feb 2016, 17:08
Beitrag # 7 von 14
Beitrag ID: #547407
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Hallo Christoph,

ich glaube, wir können hier alle zwischen dem Mietmodell und den Cloud-basierten Diensten ganz prima differenzieren. :-)

Gruß
Bernhard


als Antwort auf: [#547405]

Die Zukunft des Publishings

Markus Keller
Beiträge gesamt: 670

25. Feb 2016, 18:13
Beitrag # 8 von 14
Beitrag ID: #547408
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Hallo Bernd,

du kannst ja schlecht abstreiten, dass man sich heute nicht mehr einmal Hard- und Software kauft und dann 5 Jahre damit Geld verdienen kann, wie das früher mal war. Darauf bezieht sich, wenn man den ganzen Text liest, ja das Zitat. Auch beim Kauf ein Lizenz funktioniert die ja nur so lange, bis ich bei einer Betriebssystemversion angekommen bin, die nicht mehr unterstützt wird. Und spätestens, wenn ein mein Rechner seinen Geist aufgibt, läuft auf den neuen vermutlich mein altes System nicht mehr.
Was Adobe angeht, bin ich allerdings der Überzeugung, dass das Mietmodell genau das Gegenteil von dem bewirkt, was Georg Obermayr postuliert: Die Firma wird noch möglichst lange ohne große Entwicklungskosten mit diesen Programmen Geld verdienen wollen und eben nicht die Innovationen auf den Markt bringen, die die Branche bräuchte.
Und im Print-Bereich sind in meinen Augen viele Anwender heute bezüglich der Zukunft so blind wie ihre Vorgänger: als ich vor über 35 Jahren in der Branche angefangen habe, wollten sie nicht wahrhaben, dass der Bleisatz auch in der Zeitungs- und Buchherstellung keine Überlebenschance hat, und 10 Jahre später glaubten die Repro-Leute, Festplatten würden nie so groß werden, dass man damit größere Mengen an 4c-Bildern günstig speichern könnte. Und so glauben viele Gestalter heute, mit Layoutprogrammen egal welchen Herstellers wird man in 15 Jahren noch arbeiten. Und wenn etwas neues kommt, werden sie dran rummäkeln, weil es noch nicht perfekt sein wird, statt die Chance zu ergreifen, sich mit neuen Techniken auseinanderzusetzen, bevor andere es tun.
Ich habe in meiner Berufszeit Satzstudios, Reprostudios, Andruckstudios kommen und gehen sehen. Die meisten haben so lange weitergemacht, bis sie Pleite waren, nur wenige sind rechtzeitig auf neue Techniken umgestiegen. Und die, die geblieben sind, haben zum großen Teil eines gemeinsam: sie haben sich in ihre Kunden versetzt und sich überlegt: was braucht der Kunde. Und nicht: was will ich dem Kunden verkaufen.
Auf die aktuelle Situation übertragen: egal, wie ich zu Facebook stehe, wenn es meinem Kunden einen Mehrwert bringt, kriegt er das. Und wenn ein eBook sinnvoller ist als ein gedrucktes Werk, rate ich ihm dazu, auch wenn ich persönlich gedruckte Bücher schön finde.

Markus

P.S.: eine ganz andere grundlegende Schwäche hat Georgs Ansatz. Er verschiebt die Schnittstelle zwischen Kunden und Gestalter dahin, dass er dem Gestalter die Aufgabe zuweist, den Inhalt zu strukturieren. Damit übernimmt der Gestalter eine Verantwortung, der sich weder er noch der Kunde bisher wirklich bewusst sind und die vermutlich bisher auch nicht ausreichend (finanziell) honoriert wird. Aber es würde mich nicht wundern, wenn es so kommt: bin ich doch mittlerweile schon Setzer, Lithograph, Gestalter, Korrektor, Drucksacheneinkäufer ...


als Antwort auf: [#547406]

Die Zukunft des Publishings

Be.eM
Beiträge gesamt: 3342

25. Feb 2016, 19:01
Beitrag # 9 von 14
Beitrag ID: #547411
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Antwort auf [ Markus Keller ] du kannst ja schlecht abstreiten, dass man sich heute nicht mehr einmal Hard- und Software kauft und dann 5 Jahre damit Geld verdienen kann, wie das früher mal war. Darauf bezieht sich, wenn man den ganzen Text liest, ja das Zitat. Auch beim Kauf ein Lizenz funktioniert die ja nur so lange, bis ich bei einer Betriebssystemversion angekommen bin, die nicht mehr unterstützt wird. Und spätestens, wenn ein mein Rechner seinen Geist aufgibt, läuft auf den neuen vermutlich mein altes System nicht mehr.



Hallo Markus,

noch streite ich das ab, doch ;-)

Es geht ja nicht grundsätzlich darum, dass ich neue Technologien und Fortschritt ablehne. Es gibt hier - auch in meinem Büro - Dinge, die entwickeln sich weiter, und andere Dinge, die tun das nicht. Für das, was ich tue, hat die CreativeSuite zum Beispiel seit CS4 oder 5 nichts mehr an neuen Features bekommen, die MIR in irgend einer Weise nützen würden. Andere Programme (FrameMaker, diverse 3D-Programme) haben aber neue Features bekommen, die eine weitere Aktualisierung auch für uns interessant gemacht haben und machen.

Mich stört an dem Adobe Abo-Modell eines ganz gewaltig: ich zahle NICHT dauerhaft und monatlich dafür, dass der Krempel dann irgendwann die Features bekommt, die ich haben möchte oder die mir nützlich sind. Ich bezahle dauerhaft und monatlich dafür, dass die Software überhaupt weiterläuft und ich damit jeden Tag arbeiten kann. Das habe ich aber schon mit der über Jahre angesammelten Werkzeugkiste an Permanentlizenzen. Diese ermöglichen mir definitiv eine kostenfreie Weiterarbeit für mindestens 5 Jahre, manches sogar noch länger. Kann ich sagen, weil manche Projekte hier tatsächlich mit so alter und älterer Software erledigt werden.

Wenn ich allerdings ein zwangsgetriebener Updater von Allem und Jedem bin, und eventuell bei dem Stichwort "kostenlos" (auch bezüglich OS) einen Sabber-Downloadreflex nicht unterdrücken kann, ja dann ist die "Halbwertszeit" einer funktionierenden Arbeitsumgebung natürlich automatisch auf die Hälfte oder weniger reduziert. Dann kann ich nicht anders, als ständig von einem fahrenden Zug auf den anderen zu springen, ein "Upgrade" der Hardware erzwingt das nächste OS-Update unweigerlich, und dann müssen die Anwendungen folgen, bis diese wieder schnellere Hardware brauchen, und dann… äh…

Meine Querulanten-Haltung ist einfach dadurch bedingt, dass ich unnötige Abhängigkeiten in meiner Existenz gerne vermeide und reduziere. Es gibt zwingende Abhängigkeiten (z.B. Strom, Heizung, Internet), das kann ich nicht ändern. Es gibt aber auch künstlich geschaffene dauerhafte Abhängigkeiten, die absolut keine innewohnende Notwendigkeit für diese Form haben. Diese dienen nur dem wirtschaftlichen Vorteil anderer. Und da werde ich nun mal zickig ;-)

Grüße,
Bernd


als Antwort auf: [#547408]

Die Zukunft des Publishings

DoroS
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26. Feb 2016, 08:25
Beitrag # 10 von 14
Beitrag ID: #547421
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Ich sehe es ähnlich wie Bernd was die Abhängigkeiten angeht.
Das Abomodell scheint vielleicht noch für diejenigen mehr oder weniger "machbar" sein, die Fulltime damit arbeiten.
Als Festangestellte, die nur einen Tag der Woche freiberuflich als Grafik-Designerin arbeitet ist es für mich finanziell nicht machbar. Was ich an dem einen Tag erwirtschaften kann steht in keinem Verhältnis zu den monatlichen Kosten, die mich ein Abo für die genutzten Adobe-Produkte kosten würde.
Vor allem, wer sagt mir das der Abopreis nicht einfach mal angehoben wird und ich dann gezwungen bin mitzugehen, um meine Dokumente noch nutzen zu können. Kundenfreundlichkeit ist für mich etwas anderes.

Doro


als Antwort auf: [#547411]

Die Zukunft des Publishings

Henry
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26. Feb 2016, 17:10
Beitrag # 11 von 14
Beitrag ID: #547436
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Antwort auf [ Markus Keller ] …, dass man sich heute nicht mehr einmal Hard- und Software kauft und dann 5 Jahre damit Geld verdienen kann, wie das früher mal war. … Auch beim Kauf ein Lizenz funktioniert die ja nur so lange, bis ich bei einer Betriebssystemversion angekommen bin, die nicht mehr unterstützt wird. Und spätestens, wenn ein mein Rechner seinen Geist aufgibt, läuft auf den neuen vermutlich mein altes System nicht mehr. …

Es gibt bislang immer noch mehrere Hardware-Firmen, die "IBM-" bzw. "x86-" kompatible Mainboards/CPUs herstellen. Und diese x86-Architektur geht ja zurück auf anno 1980 oder so!? Es gibt sogar Hersteller von top-aktuellen "Fertig-PCs", die darauf Free-DOS (statt Win10) vorinstallieren!
Folglich kannst du also prinzipiell jede ältere x86-Software auf neuer x86-Hardware laufen lassen, nur musst du dann eben ohne solche hinzugekommenen Errungenschaften wie DirectX, DOT-NET-Framework, SATA3, USB3 etc. auskommen.

Nehmen wir beispielsweise ein Programm zur Modelleisenbahn-Steuerung, das im Jahr 1990 bereits "ausgereizt"/ausgereift war und unter DOS 5.0 perfekt lief. Dann hatte der Programmnutzer/Eisenbahn-Fan sicher wenig Interesse daran, sich in den folgenden 25 Jahren immer wieder neue Softwareversionen zu kaufen, die ihm keinerlei Mehrwert boten. Das war dann allerdings zugegebenermaßen ein großes Problem für den Programmierer, der eben 25 Jahre lang keinerlei Einnahmen mehr generieren konnte, denn es gab damals ja noch kein "Software-Abomodell" ;-)


als Antwort auf: [#547408]

Die Zukunft des Publishings

Markus Keller
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26. Feb 2016, 17:35
Beitrag # 12 von 14
Beitrag ID: #547440
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Hallo Henry,

ich bezweifele nicht, dass man sich Inseln schaffen kann, um eine spezialisierte Anwendung noch möglichst lange zu nutzen. Wer aber im Publishing-Bereich Geld verdienen will, kann sich ja nicht auf eine Insel zurückziehen und alle neuen Kundenanforderungen einfach ignorieren.
Alleine die permanenten Sicherheits-Updates in Online-Bereich zwingen einen ja, seinen System auf einem aktuellen Stand zu halten, sonst kann man nicht mal mehr seine Umsatzsteuer-Voranmeldung machen.
Und ich kann ja heute mit alter Software nicht mal mehr einen Flyer gestalten, wenn die gelieferten Kundenlogos nicht importiert werden können.
Klar, wenn ich nur typografische Buchumschläge mit meinen alten Postscript-Fonts mache und den ganzen neuen Schnick-Schnack eh nicht leiden kann, genügt mir Quark 3.3 auch heute noch. Aber wie viele Leute haben genug solche Aufträge, um davon leben zu können?

Markus


als Antwort auf: [#547436]

Die Zukunft des Publishings

Be.eM
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27. Feb 2016, 14:15
Beitrag # 13 von 14
Beitrag ID: #547451
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Antwort auf [ Markus Keller ] Und ich kann ja heute mit alter Software nicht mal mehr einen Flyer gestalten, wenn die gelieferten Kundenlogos nicht importiert werden können.



Ja, klasse System. Updates, die sich selbst bedingen. Zu 99,9% nicht, weil irgend ein neues Feature im Dateiformat nicht durch ein älteres Format transportiert werden könnte. Sondern neu, weil neu ;-)

Grüße,
Bernd


als Antwort auf: [#547440]

Die Zukunft des Publishings

Markus Keller
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27. Feb 2016, 15:22
Beitrag # 14 von 14
Beitrag ID: #547452
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Hallo Bernd,

so ist es nun mal. Und je unprofessioneller der Kunde, um so größer die Wahrscheinlichkeit, dass er mir solches Material liefert. Daher bin ich ein absoluter Verfechter von offenen Formaten, um nicht an einen Softwaremonopolisten gebunden zu sein. Aber was hilft das, wenn keiner auf mich hört?
Für mich ist der Umstand, an einen Hersteller gebunden zu sein, viel schwerwiegender als die Frage, ob ich diese Software kaufen oder mieten muss.
Man könnte heute bereits viele Printproduktion mit CSS gestalten, wenn es einen vernünftigen Anbieter gäbe, der aus dem resultierenden HTML-Code druckfähige PDF-Dateien schreibt, vor allem, wenn man noch irgendwo eine vernünftige Silbentrennung implementieren würde und HTML um einige printspezifische Befehle erweitert würde. Aber kann Adobe oder einer der Konkurrenten daran ein Interesse haben?

Markus


als Antwort auf: [#547451]
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