Hallo zusammen,
ich leite z.Zt. ein Projekt, bei dem es im Kern um die Gründung eines Joint Ventures im Digitaldruckbereich geht, die beteiligten Partner stammen aus Deutschland und den USA.
Bei einigen Dingen, die zu meiner Frage oder euren Rückmeldungen gehören, muss ich mich im Moment noch etwas bedeckt ausdrücken, da bis zur Ankündigung am Markt ein strenges NDA gilt.
Bei den Vorgaben, die die Amerikaner ihren Kunden (also in den USA ausschließlich) für die Anlieferung der Druck-PDFs (PDF/X-1a) machen, kommt mir einiges spanisch vor.
Bevor ihr fragt, ob ich denn im Projekt keinen Fachmann habe, der dafür zuständig ist: für diesen Teil sind eben die US-Freunde zuständig, und von denen kommt ja das, was ich in Frage stelle. Ich brauche also ein paar Argumente.
1. Einzige Angabe zum Thema Farbe: die Datei muss in CMYK sein. Hä? Ja, welches CMYK denn, würde ich mich da fragen. Es gibt doch nicht einfach nur "CMYK". Im Falle eines Offsetdrucks ist die Sache ziemlich klar: Druckerei nach PSO, entsprechend Druckbedingung eines der ISO-Profile verwenden. Beim Digitaldruck sind - wie ich gelesen habe - Bemühungen im Gange, einen Standard zu schaffen, soll nicht unproblematisch sein, gibt es aber auf jeden Fall noch nicht.
Meine Vorstellung wäre, die US-Kollegen zu überzeugen, dass man den Kunden schon eine konkrete Vorgabe machen muss (ISO-coated und ISO-uncoated käme in Frage) und dann zusehen, dass die Drucker das ordentlich hinbekommen. Es wird sich um Maschinen wie z.B. HP Indigo (5500 oder 3050) handeln, teils vielleicht auch Océ 655, oder eine ganz neue Printergeneration, die über den Sommer dort im Beta-Test ist.
Wie würde man das sonst machen? Ich verstehe nicht, was die von ihren US-Kunden für Daten bekommen, wenn sie einfach nur "CMYK" sagen. Natürlich werden wir darüber reden, ich möchte mich aber vorab schlau machen.
2. In den Vorgaben stehen Rasterweiten drin. Nun habe ich zwar gelesen, dass Angaben zu Rastereinstellungen in PDF/X-1a erlaubt sind, aber ist das auch üblich? Wenn man dem Kunden Vorgaben über Mindestauflösungen für Bilder wie z.B. 300 ppi gibt, sollte das doch reichen. In Indesign kann man beim PDF-Export doch gar keine Rastereinstellungen vornehmen, oder? Über Distiller wohl schon, aber wozu?
3. Als Lacher am Rande: in den US-Vorgaben steht, dass Bildauflösungen von 72 ppi und weniger zurückgewiesen werden. Also, falls die mit 73 ppi aufwärts drucken sollten...Qualität a la God's own country.
Vielen Dank für etwas Schützenhilfe. Ich bin halt nicht der PrePress-Profi, sondern für das Gesamtprojekt (Baumaßnahmen, Geschäftsprozesse, IT, Logistik und und und) zuständig. Da hätte ich lieber einen PrePress-Mitarbeiter aus good old Germany, aber man kann eben nicht alles haben.
Gruß
Peter