Guten Abend!
Hmmm, das sind nun sehr viele Fragen, und auf alle genau eingehend einzugehen würde mit Sicherheit den ganzen Abend dauern und bietet genug Stoff für eine halbtägige Schulung. Hab also bitte Verständnis für kurze Antworten und allgemeine Verweise. Diese Fragen, die ja aus "letzter Rest-Verunsicherung" stammen, kennt aber jeder hier.
Vergiss Dein Wissen nicht, es ist nicht veraltet, im Gegenteil, und im Zweifel fährst Du sicherer damit.
Dein CMYK-Arbeitsfarbraum ist dann der des Zielprofils und gilt für alle zukünftigen "Pauschalumwandlungen" über Bild/Farbmodus. Das ISO Coated ist schon für die Anwendungen auf PT1 schon völlig richtig: Grundsätzlich soll man immer vorher eben das auswählen, was am Schluss dabei rauskommen soll. Zeitungsdruck hat dann eben ein anderes Profil.
Nein. Er sollte so groß sein, dass möglichst alle Farben des Originalbildes und alle theoretischen Farben des Zielprofils "reinpassen", also so groß wie nötig und so klein wie möglich. ECI-RGBv2 passt sehr gut, und der sRGB ist bedeutend kleiner, aber ausreichend für alle Bilder, die von Amateuren kommen und (bezogen auf L*a*b) nicht sooo gesättigte Farben haben.
... RGB-Bilder mit Profil immer mit diesem öffnen und möglichst darin arbeiten, aber nicht konvertieren, wenn Du nicht weißt, was und warum Du das tust.
Das kann man nie genau sagen: man muss beim Öffnen abschätzen, welches Profil da hätte dranhängen müssen. Kommen die Bilder nicht erkennbar aus Profihand, liegst Du mit sRGB über 90% richtig. Ausprobieren und zuerst die Gesichtsfarbe von Leuten auf dem Bild checken: Zu Rot, zu satt, zu gelb? Dann sRGB-Profil zuweisen bzw. nochmal mit sRGB öffnen.
Gleiche Frage, gleiche Antwort: Abschätzen + Erfahrung aus Deinem traditionellen Workflow: Für welches "Profil" sind ältere CMYK-Bilder häufig aufbereitet worden?
Siehe Frage 2.
Hier bin ich selbst nicht ganz so sicher. Ich kontrolliere das manuell bzw. behebe das mit gleich mit dem Aufsteilen der Gradationskurve.
Der Farbauftrag wird im Zuge der Konvertierung in das Zielprofil "geregelt". Danach solltest Du aufpassen, wenn Du in CMYK noch ein wenig die Farben tweakst. Manuelle Kontrolle kommt also immer gut.
Passt. Nach Fogra39 und ISO Coated v2 sollten auch 330% möglich sein, aber mit 320 machst Du nix verkehrt. Unter gewissen Umständen sind 330% nämlich auch schon zuviel, das hängt wie früher von Bedruckstoff und Druckverfahren ab. Und weil man heute im Zweifel, wenn nichts über Druckverfahren und Papier bekannt ist, ISO Coated v2 abliefert, so wie früher "nach Euroskala", heißt das noch lange nicht, dass die 330% dann auch wirklich möglich sind.
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Macht nix. Es gibt kaum jemanden, der in beiden Systemen wirklich gut "Kopfrechnen" kann.
Perfekt.
Jein. Angezeigt werden die CMYK-Werte, die nach der Umrechung in das Arbeitsfarbraum-CMYK entstehen würden. Dennoch bleiben es Näherungswerte, die je nach gewähltem Rendering Intent variieren können. Aber hey, kommts auf lausiges Prozent an?
Sauber.
Ja, als Vorahnung. Wenn Du weißt, ob Du Deinem Bildschirm trauen kannst bzw. ihn selbst kalibriert hast. Lass Dir gerne die Papierfarbe mitsimulieren. Aussagekräftig, verbindlich und amtlich sind aber nach wie vor vernünftige Ausdrucke und echte Proofs.
Es ist sehr ähnlich. Identisch? Nie. Du hast ja nie das gleiche Papier wie im Farbfächer. Und nie die kontrollierten Laborumgebungen wie in der Farbfächerdruckerei. Und nie einen druckfrischen Farbfächer. Und manchmal auch einen anderen Arbeitsfarbraum/Bildprofil als im Fächer.
Das sind die gleichen Prinzipien wie im Photoshop, steht beides ausführlich und bebildert im Cleverprinting-Ratgeber. Den solltest Du auf jeden Fall gelesen haben. Also, hier kommt mein Verweis auf allgemeine Quellen: Besorgen und/oder herunterladen!
Viele Grüße
Carsten.
als Antwort auf: [#452571]