[GastForen Programme Print/Bildbearbeitung Adobe InDesign Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

  • Suche
  • Hilfe
  • Lesezeichen
  • Benutzerliste
Print/Bildbearbeitung - Photos, Layout, Design
Themen
Beiträge
Moderatoren
Letzter Beitrag

Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

Nedsch
Beiträge gesamt: 30

25. Aug 2011, 13:36
Beitrag # 1 von 6
Bewertung:
(7927 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hello all,

hab in meiner Berufslaufbahn hauptsächlich Layouts erstellt. Kaum Reinzeichnungen/Druckvorstufe. Das könnte sich jetzt ändern. Hab darüber auch schon einiges gelesen. (cleverprinting.de) Nach diesem Ratgeber habe ich alle Farbprofile meiner Adobe-Programme syncronisiert. Arbeitsfarbräume sind RGB: eciRGB v2 und CMYK: ISO coated v2.
Bilder aus Photoshop belasse ich in RGB, mit Farbprofil eciRGB v2. Diese, in InDesign geladen, werden diese beim PDF-Schreiben in CMYK ISO coated v2 umgewandelt.

Was mir jetzt noch nicht ganz klar ist:
Wenn das ganze jetzt auf Zeitungspapier gedruckt wird, wo muss ich das ändern?
Reicht es, das beim PDF-Export anzugeben? Gibt wohl auch einen Unterschied zwischen Pixel- und Vektor-Farben.

Was muss man für den Anfang wissen, um professionell Reinzeichnungen zu erstellen?
X

Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

25. Aug 2011, 16:57
Beitrag # 2 von 6
Beitrag ID: #478873
Bewertung:
(7878 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
hallo

Antwort auf [ Nedsch ] Wenn das ganze jetzt auf Zeitungspapier gedruckt wird, wo muss ich das ändern? Reicht es, das beim PDF-Export anzugeben?

Rein theoretisch reicht dann für quellproflierte RGB-Daten der entsprechende (Zeitungsdruck-) OutputIntent in einem PDF/x-3 oder in einem PDF/x-4, bei vom OI abweichenden CMYK-Quellprofilen aber wird´s genauso heikel wie bei ungetaggten CMYK-Objekten:
Antwort auf [ Nedsch ] Gibt wohl auch einen Unterschied zwischen Pixel- und Vektor-Farben.

Ja, denn um Text-Schwarz rein zu erhalten, kannst Du bei Export ausgehend von Indesign-CMYK-Arbeitsfarbraum ISOCoatedv2 eigentlich nur "in Zielprofil (Werte beibehalten)" wählen, womit aber für Vektoren dann gilt, dass deren Farbzusammensetzungen die höhere Tonwertzunahme beim Zeitungsdruck verglichen mit Bogen-Offset nicht berücksichtigt.

Ob eine endgültige, eindeutigere PDF/x-1-Konvertierung sinniger, gleichsinnig oder unsinniger wäre, dass solltest Du dann selbst entscheiden können.

(Nicht, dass mann sich der Illusion hingeben sollte, durch "simple" Konvertierung von Daten sowohl im BogenOffset als auch im Zeitungsdruck dieselben Farben erzielen zu können, aber "wahrnehmungsorientiert" sollen sich diese zueinander dann schon schon entsprechen.

Zufriedenstellend liesse sich - abgesehen von "übersichtlichen" einzelseitigen Anzeigen z.B., bei denen dann im Nachhinein im PDF 4c-Schwarz wieder global auf 100K getrimmt werden kann - diese Problematik dann eigentlich nur mittels DeviceLink-Technologie lösen, bei der dann beeinflusst werden kann ob Primär-, Sekundär- oder sogar Tertiärtöne vor einer ungewollten 4c-Neuseparation geschützt werden.)

Das manchmal sRGB als Arbeitfarbraum in Indesign sinniger sein kann als eciRGB v2 hast Du bei cleverprinting auch gelesen?

Vielleicht erfährst Du hier ja noch zusätzliche Antworten darüber, wie Du mit angelegten Coated-Daten verfahren musst, wenn Du diese via Farbmanagement in Indesign entsprechend behandeln kannst, um sie für Zeitung zu konvertieren, ich bin gespannt...


Antwort auf: Was muss man für den Anfang wissen, um professionell Reinzeichnungen zu erstellen?


Da solltest Du auch lieber darauf hoffen, daß sich dazu echte Reinzeichner äussern, sofern es die überhaupt noch gibt ;-)

Unterschiedliche Druckverfahren solltest Du jedenfalls verstehen:

Text in Pfade bei Offset und Digitaldruck.

Überdrucken bei Sieb- und Offsetdruck

usw...

Empfehlen würde ich Dir aus der Sicht eines Druckvorstuflers ein Praktikum, um genau die Fallstricke live zu erleben, von denen Du als Grafiker vielleicht noch niemals etwas gehört hast. Als klassischer Reinzeichner sitzt Du ja genau dazwischen.


Was mir spontan dazu einfällt:

Was ist Transparenzreduzierung? (Warum Text möglichst nach oben?)

Was ist eine APPE?

Überdrucken?

minimale Linienstärken?

Bildvorlagen (unterschiedliche Auflösungen für Bitmaps, Grau- und Farbbilder)

motiv- oder scanbedingte Moiregefahr bei welchem Druckverfahren?

potentielle Passerproblematiken ja oder nein?

Überfüller ja oder nein und wenn wo wie von wem?

Seitenüberlaufproblematik/Bundverdrängung (schmales "i" in einer Doppelseitigen Überschrift genau im Bund und gleichzeitig Paginierung nur 3mm von Seitenrand entfernt in einer 48-seitigen Rückstich-Heftung)

Abstand von Objekten zum Seitenrand hinsichtlich industrieller End-Verarbeitung

Separationen im allgemeinen

Sonderfarben (metallische Sonderfarben + Leuchtfarben versus nichtmetallischer Sonderfarben)

Gesamtfarbauftrag

Nicht zuletzt: Colormanagement
...

Es lohnt sich also ganz bestimmt, sich ausführlich mit der Indesign-internen Preflight-Fubnktion auseinanderzusetzen und die AusgabeVORSCHAU sollte fortan Dein unverzichtbarstes Arbeitsmittel sein.

Im Übrigen:
Am häufigsten habe ich in der täglichen Druckvorstufen-Praxis ganz banale Wünsche wie Anschnitt, gleichmässiges Seitenformat und korrekte Falzmarken bei Flyern (ZickZack- oder Wickelfalz?) und Umschlägen bei Klebebindungen.

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#478851]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 25. Aug 2011, 17:00 geändert)

Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

Nedsch
Beiträge gesamt: 30

25. Aug 2011, 19:20
Beitrag # 3 von 6
Beitrag ID: #478884
Bewertung:
(7844 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo Ulrich,

vielen Dank für deine umfangreiche Antwort. Einige Dinge, die du angesprochen hast, sind mir als langjähriger Grafiker ;-) nicht fremd.

Ein paar Dinge sind noch neu für mich. Wär toll, wenn du mir da noch mal behilflich sein könntest.

Antwort auf: Das manchmal sRGB als Arbeitfarbraum in Indesign sinniger sein kann als eciRGB v2 hast Du bei cleverprinting auch gelesen?

Davon hab ich tatsächlich nichts gelesen. Wann macht sRGB denn mehr Sinn?

Antwort auf: Was ist Transparenzreduzierung? (Warum Text möglichst nach oben?)

Wenn ich das richtig verstanden habe, immer beim Drucker nachfragen ob er die APPE hat. Wenn nicht, alles mit Transparenzreduzierung machen. Richtig?

Antwort auf: Überfüller ja oder nein und wenn wo wie von wem?

Puh. Wohl Erfahrungssache, oder? Muss mich da wohl erst mal auf die Voreinstellungen verlassen.

Antwort auf: Seitenüberlaufproblematik/Bundverdrängung (schmales "i" in einer Doppelseitigen Überschrift genau im Bund und gleichzeitig Paginierung nur 3mm von Seitenrand entfernt in einer 48-seitigen Rückstich-Heftung)

Muss man das händisch machen? Oder gibts da ein Hilfsprogramm?

Antwort auf: und die AusgabeVORSCHAU sollte fortan Dein unverzichtbarstes Arbeitsmittel sein.)

Welche Vorschau meinst du gleich wieder? Seperationsvorschau?

Viele Grüße,
Kilian


als Antwort auf: [#478873]

Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

Ralf Hobirk
Beiträge gesamt: 5961

25. Aug 2011, 20:07
Beitrag # 4 von 6
Beitrag ID: #478889
Bewertung:
(7828 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Hallo Nedsch,

Antwort auf: Davon hab ich tatsächlich nichts gelesen. Wann macht sRGB denn mehr Sinn?

siehe Cleverprinting 2011, Seite 43.


als Antwort auf: [#478884]

Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2305

25. Aug 2011, 20:24
Beitrag # 5 von 6
Beitrag ID: #478891
Bewertung:
(7818 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
hallo Kilian,

eigentlich wollte ich gleich hier raus, daher nur kurz:

Antwort auf [ Nedsch ]
Antwort auf: Das manchmal sRGB als Arbeitfarbraum in Indesign sinniger sein kann als eciRGB v2 hast Du bei cleverprinting auch gelesen?

Davon hab ich tatsächlich nichts gelesen. Wann macht sRGB denn mehr Sinn?

Dann, wenn unprofilierte RGB-Bilddaten einfach "besser" aussehen damit, weil der ursprüngliche Kamerafarbraum diesem kleineren Gamut einfach eher entspricht als eciRGBv2, bemühe mal die Suche zum Stichwort sRGB hier im Forum (oder bei Cleverprinting).

Antwort auf:
Antwort auf: Was ist Transparenzreduzierung? (Warum Text möglichst nach oben?)

Wenn ich das richtig verstanden habe, immer beim Drucker nachfragen ob er die APPE hat. Wenn nicht, alles mit Transparenzreduzierung machen. Richtig?

jepp! (Text nach oben, stimmige Farbmodi...)

Antwort auf:
Antwort auf: Überfüller ja oder nein und wenn wo wie von wem?

Puh. Wohl Erfahrungssache, oder? Muss mich da wohl erst mal auf die Voreinstellungen verlassen.

Nun, zumindest ein Bewusstsein darüber, dass es abhängig vom Druckverfahren und Layout-Situation einen geben kann, sollte oder sogar unnötig ist, kann zumindest nicht schaden.
Auch, wenn ein solcher in der Regel erst in der Druckerei beim oder kurz vorm Rippen erzeugt wird, Wäre doch ärgerlich, wenn sich der Grafiker (und anschliessend der Reinzeichner) stundenlang umsonst einen Kopp darüber macht, das Ergebnis dieser Überlegungen dann aber nicht ins Composite-PDF hinüberrettet oder die Druckerei alles eingehende verwirft, weil die sich lieber auf Ihre eigenen Werte verlasssen und dann aber eventuell aufgrund automatisierter Arbeitsprozesse übersehen, dass da schon jemand "zu Fuss" (z.B. mit dezidierter überdruckender Konturenbearbeitung) unterwegs war. ;-)

Antwort auf:
Antwort auf: Seitenüberlaufproblematik/Bundverdrängung (schmales "i" in einer Doppelseitigen Überschrift genau im Bund und gleichzeitig Paginierung nur 3mm von Seitenrand entfernt in einer 48-seitigen Rückstich-Heftung)

Muss man das händisch machen? Oder gibts da ein Hilfsprogramm?

Ja, händisch, aber am besten mündlich (mit der zuliefernden Grafik), wem diese Problematik bewusst ist, sollte sie umgehen, bzw vermeiden.

Antwort auf:
Antwort auf: und die AusgabeVORSCHAU sollte fortan Dein unverzichtbarstes Arbeitsmittel sein.)

Welche Vorschau meinst du gleich wieder? Seperationsvorschau?

Die aktive Separationsvorschau aufgerufen via Augabevorschau-Fenster zeigt in Indesign (und anderen Adobe-Programmen) die Ausgabe in Abhängigkeit von den aktuellen Farbmanagement- (und Proof-!) Einstellungen, wahlweise mit aktiver oder deaktiver Überdruckenvorschau. Ich kenne sogar Grafiker, der die gar nicht kennen. In Acrobat lassen sich damit sogar noch Objekte nach diversen Modi anzzeigen. (Hilfreich ist die Kanal-An- und Abwahl-Funktion wie in Photoshop bei einem 2c-Job mit K+Sonderfarbe, wenn z.B. mal ein via PDF-Anzeigen-Platzierung eingeschmuggeltes RGB-Logo optisch in der Composite-Vorschau nicht auffällt aber bei 2c-Belichtung dann irgendwo liegenbleibt, bevor es zum Druck kommt). ;-)

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#478884]

Druck-PDF erzeugen, Farbprofile?

Nedsch
Beiträge gesamt: 30

25. Aug 2011, 20:58
Beitrag # 6 von 6
Beitrag ID: #478894
Bewertung:
(7797 mal gelesen)
URL zum Beitrag
Beitrag als Lesezeichen
Super. Vielen Dank. Na dann schönen Feierabend.


als Antwort auf: [#478891]
X