Hallo Adda,
mal wieder die bekanntet Gradwanderung, dem Kunden, der nicht vom Fach ist, mit möglichst einfachen Worten dazu zu bringen, nicht alles verkehrt zu machen, bzw. die gröbsten Schnitzer auszulassen.
In dem Fall meines Erachtens nicht so gelungen ;-)
Das ist aber auch verzwickt, ich versuche mal es so darzulegen, wie die Druckerei denkt, das sie es dir am einfachsten macht...
Zum einen, wird dort keine Rücksicht auf deinen letzten Fehler genommen, das du sehr wohl noch RGB oder CMYK abgeliefert hattest, es aber durch verwendung von Entsättigen nur aussah wie SW.
Das musst du in jedem Fall abstellen, sprich die Bilder entweder per Bild: Modus ->Graustufen in dein std. SW laut Photoshop Farbeinstellungen zu wandeln. oder eben gezielter per 'Bearbeiten -> In Profil konvertieren'
Leider haben sie scheinbar überhaupt nichts dazugesagt, wie sei die Bilder gern hätten, sondern nur wie sei sie nciht wollen. Demanch stehen deine Chancen es richtig zu machen, denkbar schlecht ;-)
Ich würd jetzt mal sagen, wenn du in den Farbeinstellungen von PS für Graustufen DotGain 20% einstellst bist du nicht so verkehrt. Wenn du die Druckerei aber noch mal Fragen kannst, was sie denn bei dem Job für einen Tonwertzuwachs haben, könntest du es mit einem der anderen DotGains (= Tonwertzuwachs) noch besser treffen.
Das Verbot der Profile ist, wie schon von anderen erwähnt wurde etwas absurd, da ja ein PDF/X-1a per Definition ein Profil enthalten muss (Es gibt Ausnahmen, in denen man das Profil sparen kann, aber nicht in deinem Fall).
Zum einen musst du ja nach irgendeiner Regel von bunt nach SW kommen. Und diese Umwandlungsregel sollte so genau wie möglich das Verhalten des späteren Druckes umschreiben. Bei SW ist das Verhältnissmässig einfach, da reicht in der Regel der schon angesprochenen Tonwertzuwachs.
Kurzer Exkurs: Wat issenen Tonwächtzuwachs:
Schickt man Daten in eine Druckmaschine so passierren auf dem Weg von den Bits und Bytes einige Dinge, die sich in Fehlern und Abweichungen manifestieren, die aus rein Physikalischen Gründen nicht komplett zu verhindern sind. Es sind einige Faktoren, für den Laien am Anschaulichsten ist der des Spritens (Verlaufen, Ausbluten) der Farbe auf dem Papier. Die Farbe verläuft in dem Moment wo sie aufs Papier trifft ein wenig, je nach Saugfähigkeit und Holzanteil, mal mehr, mal weniger. Somit wachsen die Rasterpunkte die für die Halbtöne der Bilder verantwortlich sind, und das nennt man dann in der Summe der Effekte 'Tonwertzuwachs'. Es sind wie gesagt eine Menge Parameter die da zusammenwirken, auch einige gegenläufige, so das sich der Tonwertzuwachs auch mal reduzieren kann, unterm Strich ist es aber eigentlich immer eine Zunahme.
Aus diesem Grund gibt es eben in PS verscheidene SW Umwandlungsoptionen, die diesen zuwachs berücksichtigen, und eben die Helligkeitsveränderungen im Vorfeld kompensieren.
Angenommen du gibst ein Bild in zwei Druckereien, die eine Drucktmit TWZ 15% die andere mit 25%. Würdest du beiden das selbe Bild geben, bei dem du z.B: mit Dotgain 15 gewandelt hast, sähe es im ersten Fall gut aus, im zweiten wäre es viel Duster, weil eben jeder Helligkeitsstufe um 25% zunimmt. Somit müsste Druckerei 2 Eine Datei bekommen, die per Dotgain 25 gewandelt wurde, so dass dieser höhere zuwachs gleich einberechnet und kompensiert würde.
Oder du schreibst in Form eines eingebetteten Profils dran, das das Bild für 15% TWZ vorgesehen ist, dann darf die Druckerei 1 es so nehmen wie es ist, Druckerei 2 muss noch mal dran, um es für ihre 25% TWZ anzupassen.
Aber das will deine Druckerei ja nicht...
Also, Fazit: Du erfragst den Tonwertzuwachs, wandelst passend dazu mit dem passendsten Graustufenprofil, sicherst es aber nicht mit ab.
S.o. Profile zu verbieten, ist die eine Sache, wie gesagt, auch mitunter legitim, aber nicht dazu zu schreiben, wie sie es denn konkret hätten, hat schon was von einem Schildbürgerstreich:
• So nicht!
- Wie dann?
• Verrat ich nicht, auf jeden Fall nicht so!
Aber was solls, versuchen wir das beste draus zu machen. Wie beim SW auch, größter oder gravierendster Fehler ist ein falscher Tonwertzuwachs, also auch hier wieder den Tonwertzuwachs für das konkrete Projekt erfragen. Den hier abliefern, wir suchen dir dann was passendes an Profil heraus (evtl. mal fragen mit welchen Einstellungen denn sie Separieren).
Damit transformierst du dann alles noch mal (auch die die bereits CMYK sind, ausser sie sind bereits in dem Farbraum der zu dem Profil gehört, das noch zu erruieren ist. Wichtig ist, das alle Bilder im gleichen Farbraum vorliegen, weil da kann der beste Drucker nichts machen wenn auf einer Seite 2 Bilder nebeneinaderstehen, wo das eine für eine Tageszeitungsrotation, auf der eher was wie Klopapier verdruckt wird, angepasst wurde, und das andere für einen Kunstkatalog auf fast Postkartenkarton.
Also, alles in ein Profil wandeln, Einstellungen dafür folgen bei Auswahl, und Bilder ohne das Profil abspeichern.
Witzbolde! Ohne Profil ist es kein PDF/X-1a.
Aber positiv denken, und fragen, was die denn da nehmen, und wenn die das nicht sagen können, mal ein PDF/X-1a erbitten, von dem die Druckerei sagt, das es unter ähnlichen Voraussetzungen, ohne weitere Eingriffe, gut zu drucken gewesen ist. Da kann man dann spicken, und sich dran orientieren.
So, soweit deine Hausaufgaben.
Und wenn die sich wundern, mit was für neu erworbenem Halbwissen du da jetzt auftauchst, und dir erzählen wollen, dass das alles Mumpitz sei, was dir hier erzählt wurde, schick sie zu mir ;-)
als Antwort auf: [#301323]