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Wolfgang Siewert
Beiträge gesamt: 361

21. Aug 2012, 15:03
Beitrag # 1 von 13
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Hallo,

ich habe RGBs in Duplex gewandelt (Pantone 294 und Schwarz). Das wird auf „Galaxy Bulk“ (Papier Union) gedruckt, also ein einfach gestrichenes Bilderdruck.
Die Bilder sind als .eps gesichert und in Quark 9 positioniert. Ausgabe erfolgt als Volltonfarben (Ausgabeeinstellungen / Modus: Composite / Ausgabeoptionen Modell: DeviceN / Profil: ISO Coated). Würdet ihr etwas anderes vorschlagen?
Außerdem ist es ja so, dass es keine Farbprofile gibt, die ich in die Bilder einbinden kann. Also überlege ich, wie ich dem Drucker ein Proof geben kann, an dem er sich ungefähr orientieren kann.
Meine Vorgehensweise habe ich mir folgendermaßen überlegt: Ich öffne meine Bilder wandel die einfach in CMYK, Profil ISO Coated. Links auf dem Monitor (EIZO CG 303, kalibriert) habe ich mein Duplex, rechts daneben mein in CMYK gewandeltes. Wenn die sich ungefähr gleichen, proofe ich die CMYK-Bilder und gebe diese Proofs dem Drucker.
Mir ist klar, dass das nicht absolut genau ist. Es geht nur um einen Anhaltspunkt, der dem Drucker zeigt, wie es aussehen soll und garantierten soll, dass das ganze nicht völlig irgendwo landet und alle unglücklich sind. Es sind einfach nur Bilder, die die Broschüre auflockern (Leider ist eine Druckabnahme an der Maschine nicht möglich, da zu weit weg).
So, habe ich jetzt da irgendwo einen ganz gravierenden Denkfehler drin?

Bin gespannt auf eure Beiträge
Viele Grüße Wolfgang
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Duplex

Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2301

21. Aug 2012, 17:30
Beitrag # 2 von 13
Beitrag ID: #499704
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hallo
Antwort auf [ Wolfgang Siewert ] Wenn die sich ungefähr gleichen, proofe ich die CMYK-Bilder und gebe diese Proofs dem Drucker.
Mir ist klar, dass das nicht absolut genau ist. Es geht nur um einen Anhaltspunkt, der dem Drucker zeigt, wie es aussehen soll und garantierten soll, dass das ganze nicht völlig irgendwo landet und alle unglücklich sind.

Soweit das ein zweifarbiger job ist (Pantone 294 + Schwarz) kannst Du natürlich einen Proof als Anhalt, im Sinne von Wunsch/angestrebtes Ziel, über den/das Du Dir im Klaren bist, daß er/es farbmetrisch nicht erfüllt werden kann, dem Drucker zur Verfügung stellen.

(siehe screen Lab-Werte Pantone und CMYK-Variante)

Für die Art "Kontrolle", wie Du sie skizzierst hast, sollte das dann halbwegs funktionieren, bzw wird es einem engagierten Drucker eine Hilfe sein, soweit es entsprechend kommuniziert wurde zuvor und dann nicht gar zum Abbruch führt, weil er das exakt so denn eben doch nicht trifft, nun aber denkt, es könnte ja reklamiert werden. (Dann geht der Schuss natürlich nach hinten los...)

Ich würde aber wenigstens ISOcoatedv2 als CMYK-Arbeitsfarbraum nehmen, falls Du das nicht schon gemeint haben solltest. (ich würde - obwohl farbmetrisch für Pantone-CMYK-Umwandlung die richtige Wahl - nicht mit RI absolut farbmetrisch konvertieren, weil damit "Papierweiss" des ISOcoatedv2 reingemogelt wird in leere Stellen, sondern als Kompromiss relativ colorimetrisch ...)

Freilich wirst Du erst hinterher erfahren, ob Deine Vorstellung, von "Beckmessertum" einmal bewusst ausser Acht lassen, sich gravierend von der des Druckers unterscheidet ;-)

Farbmetrisch "genauer" wäre sicherlich ein Kontraktproof, das mit Gerät (11-farbig?) und Software erstellt wurde, die nach Farbwert-Angabe dann auch Pantone proofen können.

Wie Du schreibst, dürfte Dir dies alles bekannt sein (ich kann´s mir dennoch nicht verkneifen):

Je nach Auflage/Budget/Kosten/"Wichtigkeit" ist im Detail (Farbort, Tonwertzunahmen, Trapping (nicht Überdrucken, sondern Farbmischverhalten)) die einzig verlässliche "Vorhersage"/reproduktionsvorlage ein Andruck auf Originalpapier unter denselben Bedingungen wie die spätere Auflage belichtet/gerastert/gewinkelt/identische "Korrekturkurven" auf derselben Maschine/Gummi/Farbreihenfolge).

Simulationen jedwelcher Art liefern immer - auch im besten Fall - ein theoretisches Ideal-Ergebnis.
Die erste mögliche Fehlerquelle wäre allein schon Pantone: Nimmst Du z.B. den PLUS-Fächer oder einen vorherigen aus der Photoshop-Bibliothek als "Quelle"...? Mischt sich der Drucker 294 selbst oder wird die Farbe beim Händler bestellt, wenn ja, nach Farbwertvorgabe oder nicht etc...

Inwieweit Dir jetzt Dein Monitor die Pantonefarbe korrekt anzeigt, kannst Du ja mit dem DigitalColor-Farbmesser kontrollieren. Wenn er Dir jetzt für die CMYK-Variante dieselben Werte ausweist, dann stimmt irgendetwas nicht...


Unterm Strich aber:
Für den Zweck in der von Dir skizzierten Situation ist es besser als nichts, wobei es nur etwas "nützt", wenn es der Drucker registriert ;-)

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#499698]
Anhang:
what you want and what you get.png (186 KB)

Duplex

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

23. Aug 2012, 16:13
Beitrag # 3 von 13
Beitrag ID: #499807
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Nimm irgendein dunkles Blau.

Ich habe gerade nen nigelnagelneuen Pantone Plus Fächer gemessen, ohne Worte.

Beim alten Fächer waren die Photoshop Lab Bibliothekswerte zum alten Fächer für Reflex Blue 6.4 DeltaE auseinander, beim neuen Fächer zur neuen Bibliothek sind es 12.3 DeltaE.
Wie sollen dann die auf diesen Grundfarben basierenden Mischergebnisse besser passen?

Werde später mal ausgiebiger messen, dann mehr.


als Antwort auf: [#499704]

Duplex

Wolfgang Siewert
Beiträge gesamt: 361

26. Aug 2012, 10:10
Beitrag # 4 von 13
Beitrag ID: #499914
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Es geht konkret um einen Pantoneton, der seit Jahren verwendet wird und auch fest definierte CMYK-Werte hat:
Pantone 294 wurde vom Kunden als 100/58/0/28 definiert.
Ich definieren genau diesen Ton im Duplexkanal mit genau diesen Werten als Duplexfarbe. Also müssen mich
(glücklicherweise!!!) in diesem Fall irgendwelche Abweichungen und immer wieder neu aufgelegte und geänderte
Pantonetöne, die mit den Photoshoptabellen nicht übereinstimmen nicht interessieren.

Grüße Wolfgang


als Antwort auf: [#499807]

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loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

27. Aug 2012, 08:44
Beitrag # 5 von 13
Beitrag ID: #499947
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Hallo Wolfgang,

1) Wenn eine Sonderfarbe gedruckt wird, sind willkürlich festgelegte CMYK-Entsprechungen keine Sicherheit.
2) Wenn Pantone das Farbrezept ändert, ändert sich auch das Aussehen der Druckfarbe.

Ich verstehe echt nicht, wieso niemand verstehen will, dass Pantone keine Farbdefinition im Sinne von "Wie sieht es später aus?" ist, sondern einzig und allein eine Definition eines Mischungsverhältnisses von Grundfarben, die je nach Bedruckstoff und Schichtdicke im Aussehen stark variieren.


als Antwort auf: [#499914]

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Wolfgang Siewert
Beiträge gesamt: 361

27. Aug 2012, 10:42
Beitrag # 6 von 13
Beitrag ID: #499960
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Hallo Loethelm,

ist mir schon klar. Wahrscheinlich besteht da ein Mißverständnis, das ich bei meinem Anfangs-Post mit eingebracht habe.
Also: Pantone mit seinen ganzen Definitionen und seinem Modell interressieren meinen Kunden und auch mich in diesem Fall überhaupt nicht mehr.
Es gibt tatsächlich eine feste Definition für die Kundenfarbe, die seinerzeit getroffen wurde (ja, mit Pantone 294 als Ausgangspunkt). Nennen wir die Farbe doch KundeX-Farbe mit C100/M58/Y0/K28. Wenn dann zweifarbig (Schwarz + KundeX-Farbe) gedruckt wird, soll eine Farbe mit diesem CMYK-Mischungsvervältnis (speziell angemischt) verwendet werden. Auch hier: Pantone interessiert uns nicht. Referenz ist hier also immer eine Farbe, die 100/58/0/28 entspricht.

Viele Grüße Wolfgang


als Antwort auf: [#499947]

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Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

27. Aug 2012, 10:53
Beitrag # 7 von 13
Beitrag ID: #499964
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Antwort auf [ loethelm ] 1) Wenn eine Sonderfarbe gedruckt wird, sind willkürlich festgelegte CMYK-Entsprechungen keine Sicherheit.

Nicht zwingend. Da vom 2001er zum 2010er Fächer sich auch die Grundfarben des PMS geändert haben, könnten die Rezepturänderungen ja darin begründet sein, die einzelnen Pantonetöne stabil zu halten - allein, mir fehlt der Glaube und die gemessenen Werte sprechen auch was anderes.


als Antwort auf: [#499947]

Duplex

loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

27. Aug 2012, 11:18
Beitrag # 8 von 13
Beitrag ID: #499970
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Antwort auf: Referenz ist hier also immer eine Farbe, die 100/58/0/28 entspricht.


Bei welcher Druckbedingung? Dir ist klar, dass ein CMYK-Wert alleine auch nichts über das Aussehen aussagt?


als Antwort auf: [#499960]

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Ulrich Lüder
Beiträge gesamt: 2301

27. Aug 2012, 11:49
Beitrag # 9 von 13
Beitrag ID: #499975
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@ Wolfgang

Dann proofst Du also 4c-Daten (für den späteren, zweifarbigen Druck) mit "historischem"-Kundenblau als CMYK 100-58-0-28 angelegt.

So eine blaue Volltonfläche (100%) im Druck soll dann Lab 30/-4/-39 auf dem zuvor definierten Papier ergeben. Also wird danach idealerweise eine Hausfarbe Blau bestellt (über unvermeidliche Rest-Toleranzen kann ich nichts sagen, bin mir aber sicher, daß es die gibt...) oder einfach nächstliegend aus dem Fächer ausgewählt, was natürlich schon ungenauer wird, letztendlich aber kein Beinbruch für Dich ist, da die Hintergrundbilder nicht die absolute Priorität geniessen.

Nun "ermittelt" der Drucker - wie Loethelm schon schrieb - die Schichtdicke (Farbzufuhr/Dichtesteuerung an der Druckmaschine) um dem Sollfarbort bestmöglichst zu treffen (visuell nach Muster oder messtechnisch nach Farbort Lab). Ob er jetzt aber diesen Farbort gut trifft, wenn er eher mehr oder eher weniger Farbe fährt, dann beeinflusst das durchaus spürbar die Tonwertzunahmen in den Mitten in die entsprechende Richtung.

Jetzt ist die Frage was Du dem Drucker mit einem Proof an die Maschine gibst: Ein Farbmuster für Blau oder den "Bildeindruck"...

Da ja aber in Deinem Fall das Sonderfarb-Blau wohl auch noch im Duplex mit Schwarz gemischt wird, geht es wohl eher darum einen Anhalt für den Bildeindruck zu erstellen, darauf kommt der Drucker aber nicht unbedingt von alleine, jedenfalls gilt gewissermassen "Mitgehangen-Mitgefangen", wahrscheinlicher ist wohl, daß er es als Farbmuster ansieht.

Gruß,

Ulrich


als Antwort auf: [#499960]

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Wolfgang Siewert
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28. Aug 2012, 07:59
Beitrag # 10 von 13
Beitrag ID: #500020
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Hm,

also, ich habe ja schon zu anfang gesagt, dass es auf den Bildeindruck ankommt. Auch, dass es nur sekundäre Hintergrundbilder sind. Auch, dass es in diesem Fall nicht ganz so wichtig ist, ob die Bilder einen eher leichten (in euren Augen vielleicht starken Drift) in die eine oder andere Richtung machen. Es sollen einfach nur bunte Bilder sein, die allein in Kundenblau (ja, die Farbe ist extra im Werk dosenweise angemischt und Pantone interressiert uns nicht die Bohne!) flau aussehen.
Und ja, ich habe extra mit dem Drucker vorher telefoniert und er weiss worum es geht. Nix für ungut, aber ich glaube die Diskussion geht hier in eine Richtung, wo über Bedingungen und Ansprüche geredet wird, auf die es in diesem Fall nicht ankommt. Ich arbeite normalerweise farbgenau (mit eigenem Proofer usw.), aber hier geht es wirklich nicht darum.
Da ich selber eine Ausbildung zum Offsetdrucker gemacht habe (lang, lang ist's her) weiß ich auch, was man an der Maschine noch alles anstellen kann. Aber die Drucker sind ja auch nicht blöd und haben etwa ein Farbempfinden, dass von uns nicht nachvollziehbar ist. Tja, das sieht dann vielleicht etwas anders aus, als ich selbst es gedruckt hätte, aber anders muss ja nicht schlechter heißen. Um einen gewünschten Eindruck hinzukriegen (mit den in diesem Fall nicht zu vermeidenden Toleranzen, dass habe ich dem Drucker schließlich mitgeteilt) hat er ja die Proofs.

Viele Grüße Wolfgang


als Antwort auf: [#499975]

Duplex

Thomas Richard
  
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28. Aug 2012, 11:38
Beitrag # 11 von 13
Beitrag ID: #500034
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Du wirst uns gestatten zu diskutieren, wie es richtig gehen könnte, selbst wenn’s dir egal ist?


als Antwort auf: [#500020]

Duplex

Wolfgang Siewert
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28. Aug 2012, 13:16
Beitrag # 12 von 13
Beitrag ID: #500052
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Hallo Thomas,

natürlich. Wahrscheinlich habe ich gar nicht mitbekommen, dass es um das grundsätzliche Procedere und Lösungs-
ansätze geht und gar nicht mehr um meine Fragestellung. Mein vorheriges und auch jetziges Resume ist allerdings,
dass es, wenns genau werden soll, nur die echte Andrucklösung weiterhilft.
Ich fahr übrigens gleich in eine Druckerei und lasse dort einen DIN A3-Bogen mit den o.g. Farben und einem Motivsatz teststweise drucken (ungefähres Auflagenpapier). Ich kriege das zu einem Freundschaftspreis. Bin mal gespannt ...
Das lege ich mir dann in meine Schublade und kann mich immer dran orientieren.

Viele Grüße Wolfgang


als Antwort auf: [#500034]

Duplex

Thomas Richard
  
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28. Aug 2012, 13:48
Beitrag # 13 von 13
Beitrag ID: #500055
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Antwort auf [ Wolfgang Siewert ] natürlich. Wahrscheinlich habe ich gar nicht mitbekommen, dass es um das grundsätzliche Procedere und Lösungs-
ansätze geht und gar nicht mehr um meine Fragestellung.

Klar, kein Problem. Dass du die Sache anders siehst als wir, sollte außer Frage stehen.

Antwort auf [ Wolfgang Siewert ] Ich fahr übrigens gleich in eine Druckerei und lasse dort einen DIN A3-Bogen mit den o.g. Farben und einem Motivsatz teststweise drucken (ungefähres Auflagenpapier). Ich kriege das zu einem Freundschaftspreis. Bin mal gespannt ...
Das lege ich mir dann in meine Schublade und kann mich immer dran orientieren.

Wenn du dir ein paar Stufenkeile der Sonderfarbe mit diversen Schwarzbeimischungen dazugebaut hast, kannst du damit auch die Simulation per GMG ziemlich gut nachjustieren. Wenn’s vom Gamut des Proofers her reicht, lässt sich da für den Drucker ein sehr guter Anhalt mit schaffen - und zwar so dass er seine Maschine nach PSO fahren kann.


als Antwort auf: [#500052]
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