Hallo, Thomas,
Zitat Das dürfte ähnlich verlaufen wie die Bestrebungen aus Printinhalten Webinhalte zu generieren. Wenn man die Medien ernsthaft nutzen will, sprich ihre immanenten Vor- und Nachteile ausnutzen respektive vermeiden will, wird das nichts. Da muss ich Dir Recht geben. Wobei ich nicht weiß, ob die Programmierer bei Adobe oder Quark nicht doch den ultimativen Gewinner kreieren können, um ein Printprodukt per Knopfdruck in ein ePub zu konvertieren. Wer weiß. Ich bin gespannt. Es ist – und da werden sich die Anwender einig sein – ein Zukunftsmarkt.
Zitat Die elektronischen Formate würden erstmals die Möglichkeit bieten, Arbeitsabläufe linear zu präsentieren, ohne den printüblichen Problemen der Springerei oder der zigfachen Redundanz. Fachbücher zum Mitmachen, werden sich digital in absehbarer Zeit eher an den Strukturen von Rollenspielen orientieren als an den bisherigen Gliederungen. Das mit dem Thema "Rollenspiel" finde ich prägnant. Ich gebe Dir einerseits Recht, was Fachbücher angeht und ihre eher konservative Aufmachung. Ich selbst stoße aber gerade bei einem neuen Buch an die Grenzen dessen, was ein eBook als ePub-Format leisten kann: Ich kann keine Marginalien erwarten, ein über eine Doppelseite gezogenes Bild wird vermutlich auch nicht darstellbar sein, wenn ich dazu noch Text in einem Textrahmen habe, der die Form eines spitzen Winkels annimmt, wird das auch nicht darstellbar sein. Also alles schön und gut, aber im ePub-Format nicht darstellbar.
Da greife ich lieber zu PDF, das für Notebooks und Computer funktioniert. Und bringe das Buch 1:1 wie das Printbuch an den Kunden. Wobei ich bei diesem Format sogar den Vorteil habe, dass ich 4c produzieren kann – und beim Druck aus Kostengründen vielleicht zu 1c greifen muss.
Jedes Tierchen hat sein Pläsierchen. Jedes Format seine Spezifikationen. Seine Möglichkeiten. Seine Beschränkungen. Mit dem einen geht manches, mit dem anderen vieles. Aber nicht mit jedem alles.
Vielleicht sollte das offene ePub-Format wirklich in Zukunft ein wenig mehr bringen. Wenn es ePub Version 4.0 gibt, dann wird man sicherlich mehr zu realisieren wissen, als mit dem heutigen Format. Da sollte einfach nachgebessert werden.
Monika Gause hat es schon einige Male geäußert: Die neuen eBook-Formate bieten natürlich die Möglichkeit, in Sach-/Fachbüchern direkt für den Leser Tutorials, Videos, Flashfilme und Videotrials einzubauen. Und zwar direkt auf der Seite, wo sich der Anwender Hilfe für seine Frage erhofft. Das ist richtig.
Denn Monika bzw. ihr Verlag dürfte auch Schwierigkeiten haben, ihre Sachbücher, die stark mit Marginalspalten arbeiten und viele Grafiken und Bilder enthalten, in der Weise in ein ePub-Format umzuwandeln. Ich sage einmal, das geht definitiv nicht.
Neue eBooks mit Multimediateilen als Einbindung in das Format sicherlich. Also ist dies auch ein neuer Markt, der entsteht. Sachbuch als Download, nicht gedruckt, nicht mit mitgelieferter DVD, sondern direkt anzuschauen auf dem Monitor oder dem eBook-Reader – mit allen enthaltenen Multitmedia-Anteilen. Das wird es sein. Aber auch nur für Sachbücher. Nicht für Belletristik.
Jedem Tierchen sein Pläsierchen … ;–)
Grüße
Thobie
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