Hätte ich nicht besser formulieren können! :-)
ich denke, es ist sinnvoll die Vorteile von PDF/X-4 in Untergruppen aufzuteilen.
1) Logistische Vorteile
2) Qualitative Vorteile
Bei 1) sind sicherlich zwei Aspekte herausragend.
1. Ebenen, um beispielsweise mehrere Sprachversionen in einer Datei übergeben zu können
2. JPEG2000, um kleinere Dateien bei gleicher Qualität erzeugen zu können
2) Qualitative Vorteile
Native Transparenz wird immer als Vorteil genannt. Aber was heisst das denn?
Was ist denn der Vorteil gegenüber einer "gut" reduzierten Datei.
Wenn Transparenzeffekte reduziert werden, geht das in der Praxis meist nicht, ohne auch Pixelbilder zu generieren. Ein Pixelbild benötigt eine Anzahl Pixel pro cm ("Auflösung"). Diese sollte aber perfekt zur Ausgabe passen. Da die Ausgabe zum Zeitpunkt der Reduzierung aber in den seltensten Fällen bekannt ist, muss hier ein Kompromiss gewählt werden.
Erhält man die Transparenz, kann bei der Ausgabe für jedes Objekt in der Datei die optimale Entscheidung für Belichterlaser an oder aus gewählt werden. Damit erreiche ich (z.B. für Verläufe wichtig) die bestmögliche Ausgabe.
Der nächste Vorteil ergibt sich dadurch, dass die originäre Kodierung erhalten bleibt. Text ist Text, Vektor ist Vektor. Durch Reduzierung kann Text und Vektor zu Pixel werden. Damit laufen Trapping-Vorschriften ins Leere, die Text und Vektor aus gutem Grund anders behandeln als Pixelbilder. Das Resultat ist mindere Trapping-Qualität. Native Transparenz erhält dagegen den Objektcharakter.
Das kann man sicherlich noch ergänzen.
Dazu gibt es allerdings auch Nachteile von nativer Transparenz, die aber daraus resultieren, dass es noch keine Werkzeuge gibt, die diese Nachteile intelligent umgehen (oder auch daran, wie die Transparenzmodi konzipiert sind, aber das ist ne andere Geschichte). Wenn man beispielsweise eine CMYK-zu-CMYK-Transformation (Inksaving z.B.) auf transparente PDFs anwendet, kann es zu sehr bösen Effekten kommen.
Hallo Loethelm,
vielen Dank für das was Du aufgeschrieben hast!
Das sind schon mal handfest Argumente, gerade zu Punkt 2.
Das man die Transparenzreduzierung immer am Ende des Workflows machen sollte war mir bis jetzt ja klar, aber bei mir war das "Ende" der PDF-Export und nicht beim RIP.
Und ich hatte mich gefragt, wo ist DER Unterschied, ob ich ein PDF/X1a mit sauber verflachten PDFs abgebe, oder ein PDF/X4.
Torben hat es treffend aufgeschrieben:
Und: Ist es wirklich so, dass nirgendwo eine Reduzierung stattfindet? Ich meine letzten Endes wird doch sicher auch bei einer APPE letztlich gerippt, das heißt gerastert und verpunktet?
Daher sind Deine Antworten Gold wert für meine Fragen!
Ich habe für mich immer so argumentiert, dass die Transparenzeffekte mit jeder neuen ID Version immer umfangreicher und somit beim Druck komplizierter werden, nur bin ich kein Drucker um meine Fragen zu beantworten.
Daher leuchtet es mir sehr ein, was Du aufgeschrieben hast zu Punkt 2 !!!
Zu Punkt 1, ich kennen keinen der mit JPEG2000, aber das nur mal so am rande und vielleicht kommt es mit PDF/X4 mehr zur Geltung.
hinzu kommen detailiertere Anforderung an eingebette Fonts - aktuelle Diskussionen zeigen, dass sogar CS5 beim X-4 Export Schriften anders einbettet (korrekt nach ISO) als beim normalen PDF Export.
welche detaillierte Anforderungen sind denn hier gemeint?
Die Argumente und Antworten von Torben auf Illob stimme ich ebenfalls überein. Der Distiller ist für mich eh keine Alternative mehr, seit einigen Adobe- Versionen.
Vielen Dank an ALLE die hier Ihr Wissen aufschreiben!
(was nicht heisst, dass die Diskussion hier zu Ende ist) :-)
Beste Grüße
Antonio
als Antwort auf: [#457161]