Nur so hast Du eindeutig die gewünschte und reale Separation als solche wahrheitsgetreu deklariert, und exakt das ist mit blindexchange (PDF/x) im eigentlichsten Sinne gemeint :-)
Aber dennoch ist es ratsam wo möglich bei allem, was von standardisierten Normen (PSOuncoated) abweicht, zusätzlich diesen Weg zu gehen:
Wenn Du "vorbeugend" nun in Erwägung ziehst, die Separation "sicherheitshalber" als PSOuncoated zu deklarieren - was in bestimmten Zusammenhängen sinnvoll sein kann (zum Beispiel hardproofen mit PSOuncoated eingerichteter Strecke und dem "CMYK-Werte-erhalten"-Effekt) - dann hast Du damit unkommuniziert eine falsche Fährte gelegt: Bei uns z.B. würde ich das dann wörtlich nehmen als nicht korrektes Quellprofil für eine Gesamtfarbauftragsreduzierung per Devicelink-Transformation von 300 auf 280%, auch, wenn da gar nichts mehr über 260% drin ist. Und danach steigt dann keiner mehr durch bei auftretenden Unstimmigkeiten...
Proofs für ungestrichene Papiere sind bei weitem nicht so zutreffend wie für Coated, also eh beinahe immer mit entsprechender Vorsicht zu geniessen, ob das nun für die neuen Profile (v3, FOGRA52) auch noch so gilt kann ich noch nicht beurteilen. In diesem Fall allerdings sollte es schon mehr Gültigkeit haben, da das Papierweiss beinahe identisch ist zu dem aus dem PSOuncoated-Profil, wenn dann wie oben angedeutet geprooft wird: Bei uns jedenfalls sind die Volltonfarborte von FOGRA47 das Ziel zur Ermittlung der optimalen Dichte in der Druckmaschine und nicht die aus dem Munken-Profil...
Allerdings enthält das Munken-Papier wohl doch, wenn auch nicht so starke oder viele optische Aufheller, was einerseits dann die abweichenden Volltonfarborte erklären könnte, andererseits die "Verlässlichkeit" eines hardproofs torpediert, selbst wenn dafür extra eine eigen Queue einkalibriert werden würde, denn die aus dem Profil auszulesenden Farbwerte sind 2009 höchstwahrscheinlich noch nicht mit M1 erhoben worden und das Proofpapier ist bestimmt auch Aufhellerfrei (Das ist aber nicht verbürgt, sondern reine Mutmassung von mir).
Da hilft also auch keine neue Technik (M1) oder Proofpapier mit OBA´s, (dazu müsste erst ins neue FOGRA52-Profil konvertiert werden und das ganze Anliegen nun völllig konterkariert).
Mit anderen Worten: Verabschiede Dich einfach von der Vorstellung 100%iger Sicherheit bei einer Simulation via Proof.
Dennoch dürfte die Proof-Methode, von der ich zuvor beim OI abgeraten habe - die CMYK-Werte behandeln als läge eine PSOuncoated-Separation vor - hier einigermassen verlässlich sein, wenn gemäß FOGRA47 auf aufhellerfreiem Papier geprooft wird (soweit dann auch möglichst gut die Solltonwertnahme erreicht wird und die Spreizung möglichst klein gerät im Druck).
Gruß,
Ulrich
als Antwort auf: [#548318]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 23. Mär 2016, 15:54 geändert)