Lieber Gerald,
gerade aus Ihrem berufenen Munde hatte ich gehofft, des Irrtums überführt zu werden: »Doch, das geht, und zwar so und so ...« Tja, schade ...
Im Prinzip mag das mit dem Feature Freeze ja stimmen, aber das iPhone ist seit drei Jahren auf dem Markt und seit dem Erscheinen von CS4 gibt es das iPhone 3G als Massenprodukt. Und schon das iPhone 3G ist der bessere Reader als Kindle, Nook, Sony, und wie sie alle heißen, mindestens für gestalterisch aufwendige Layouts als PDFs, aber m.E. auch für ePub. Der direkte Vergleich, den ich mir vor diesem Urteil gegönnt habe, kennt nur einen Sieger, iPad, einen Platz 2, iPhone, und alles andere ist alles andere.
Seit dem Erscheinen des iPhone 3G ist auch klar, dass es kein Flash auf Apple-Produkten gibt, das stand immer und überall zu lesen, "no plans for Flash", macdailynews.com hat seit Jahren immer wieder Apple-nahe Quellen zitiert. Wenn sogar Otto Normaluser das wissen konnte, muss es Adobe einfach wissen.
Auch das iPad geisterte doch schon lange durch die Medien, mindestens seit 1 1/2 Jahren gab es die ersten Leaks, macdailynews.com und viele andere. Mal davon abgesehen, dass Adobe da noch viel mehr Informationen gehabt haben dürfte.
Offenbar hat Adobe geglaubt, dass Apple irgendwann schon einknickt und die direkte Konfrontation scheut. Aber ich glaube, dass das Apple völlig wurscht ist. Sie haben nach diversen Quellen um die 40.000.000.000 USD auf der hohen Kante, und jedes Quartal kommen ein paar Milliarden dazu.
Mit so einem Sparbuch hält man so einen isolationistischen Kurs sehr lange durch. Denn nur weil es kein Flash auf den Geräten gibt, bestellen wir sie ja nicht ab. Es sind die besten Geräte, und auch der Produktivitätszuwachs durch das iPad ist kolossal - im ganz direkten Unterwegs-Vergleich zu Notebook, Netbook, Sidekick (R.I.P.), und auch iPhone. Wieder gab es nur einen Sieger, das iPad.
Letztlich liegt der Ball in Adobes Spielfeld als alleiniger Marktführer bei den Layoutprogrammen, es will ja niemand zu Quark zurück, falls die (was niemand glaubt, ein rein theoretischer Gedanke!) plötzlich eine Apple-kompatible ePublishing-Lösung anbieten könnten. Allein der Gedanke an XPress in jeder Version ließe einen erschaudern.
Wenn Adobe es mit ePublishing ernst meint, müssen sie den Verlagen eine Lösung anbieten, die iPhone und iPad unterstützt und nicht auf Android, Blackberry, WebOS und Windows Mobile limitiert ist, von den ganzen anderen Readern zu schweigen, die es nur als Ankündigung (txtr, WePad) oder in minimalen Stückzahlen (Weltbild) gibt. All diese anderen Plattformen sind für eBooks bis auf weiteres komplett uninteressant, das dürfte auch Adobe wissen.
Nochmal die Frage in die Runde, an die Betatester und alle, die mit eBooks für iPhone Erfahrung haben: Welche Möglichkeiten habe ich, ohne ausufernde Individualprogrammierung, PDFs oder etwas anderes, das das Layout übernimmt (kann HTML5 das leisten?) als eBooks in den AppStore (oder auch später in den iBook Store, das ist letztlich egal) aufs iPhone und, sofern endlich auch hier verfügbar, aufs iPad zu bringen?
Falls jemand ein Workflow dafür hat, bin ich sehr darauf gespannt. Gern auch als kostenpflichtige Inhouse-Schulung bei uns in Berlin, daran soll es nicht liegen.
Gruß, Oliver
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