Was passt du hier wo an? Belichtest Du möglicherweise die FM-Platten mit irgendeiner bereits vorhandenen, von einem Deiner "Vorstufen-Vorgänger/Kollegen" erstellte oder softwaremäßig mitgelieferte FM-Tonwertkurvenkorrektur?.
Wenn ja, dann würde ich etwas anders beginnen und an Deiner Stelle einen geradlinig belichteten Plattensatz (40%-Datei = 40%-Platte, realistisch/"ideal": PlusMinus 1% genau, also 39,1% oder 41,2% wär jetzt auch kein Drama...) andrucken.
Ausmessen. Dann hast Du die tatsächlichen, für Euren Raster, Eure Platten-Gummi-Aufzug-Papier-Kombi ermittelten Tonwertzuwächse ermittelt. Wenn die nun anders sind als die F-Kurve aus dem MedienStandard, dann ist das eben so.
Die F-kurve ist schliesslich insofern ein Kompromiss, als daß sie (glaube ich zumindest) aus verschiedenen FM-Rastern im wahrsten Sinne des Wortes "ermittelt" wurde.
Nun mußt Du Dich entscheiden, ob Du "alt" - mit unveränderten, für ISOCoatedv2 aufbearbeiteten Kunden- Daten in der täglichen Praxis arbeiten willst (Ich glaube das willst Du, hast Du zumindest geschrieben), dann sind - der Theorie und auch meiner praktischen Erfahrung nach, dazu später noch eine kleine Anmerkung - die Kurven A + B das Ziel, welches Du mittels Tonwertkurvenkorrektur am RIP erreichen willst, also 40iger-Feld Cyan 53% auf dem Druckbogen.
Über die Nichtproportionaität der Eingriffe bei so einer zu erstellenden Tonwertkurvenkorrektur, die dann den zukünftigen Belichtungen hinterlegt werden soll, wurde hier bereits gesprochen und ich denke daß ist Dir auch bereits klar: Es kann durchaus sein, zumindest war es bei mir ähnlich, daß bei Werten bis 50% eher die Hälfte der beabsichtigten Veränderung in die neue Korrekturkurve eingegeben werden muß, von 50% bis 70% so ziemlich genau der beabsichtigte Wert und alles über 70% dann sogar das doppelte (alles fiktive Zahlen hier bezogen auf Hybrid-Raster)...
Das findest Du am Beginn nur über Trial und Error heraus, kannst dann aber bereits nach der ersten angedruckten Kurvenänderung sehen, wie stark Du in welchen Bereichen eingreifen musst, vorausgesetzt Du notierst geflissentlich wie Du eingreifst.
Ich würde mindestens 3, realistisch - je nach Anspruch, Zeit und Geld - 4 bis 5 Andrucke veranschlagen.
Wenn Du das nun geschafft haben solltest, wird das Druckergebnis nicht sklavisch exakt so ausfallen wie mit autotypischen/periodischem Raster (das kann es nicht, ist schließlich ein anderes Verfahren...) aber es sollte doch verglichen mit z.B. 70iger Raster ungefähr so ähnlich sein wie der erste und letzte Bogen einer sagen wir mal 5000er oder höheren Auflage...
Wenn ihr keinen Color-Server im Einsatz habt, der eine zuverlässige Device-Link-Konvertierung von Coated-Daten auf NP-Profil ermöglicht, würde ich vom "neuen" Weg die Finger lassen. Ich denke auch, Dir ist Loethelms Anmerkung dazu verständlich gewesen. (Du kannst Dich natürlich auch trauen das Farbmanagement von Anwendungen zu benutzen um NP-profilierte Daten zu erzeugen. Jedoch: Bedenke die Komplexität, Stichworte: Vektor/Bitmap...)
Wenn Du nun aber - und sei es nur zu Testzwecken - den neuen Weg versuchen willst, solltest Du Dir auch klar machen: Es ist - da es sich um ein anderes Verfahren/verschiedene Raster handelt - schwieriger den FM-Druck dem hausinternen 70iger-Raster-Andruck "exakt" anzupassen, als mit einem 70iger-Raster die Idealwerte aus der PSO zu erreichen. (Das hat noch niemand geschafft, ich meine die Idealwerte!)
Verabschiede Dich also bereits jetzt vom Ziel, "Das muss absolut identisch werden" und mach Dir klar, das entweder periodisch oder nichtperiodisch gerastert - nach zuvor sinnvoll erwogener Kriterien - produziert wird. Einzig bei Umstellung der Produktion eines Periodikums mit gleichen Logo- oder Fond-Farben sind hier bei bestimmten Farben Prioritäten in der Angleichung zu setzen.
Last but not least:
Ist denn Euer hausinterner Vergleich im 70iger Raster auch PSO-mäßig betrachtet eine "massgebliche" Vorlage? Grob gefragt, ist der vielleicht - selbst innerhalb PSO-Toleranz - schlicht und ergreifend zu dunkel á la 56,5% CMY statt Soll 53%? Und Dein FM-Andruck mit wo auch immer her stammenden FM-Kurve belichteter FM-Druck vielleicht nur CMY 49,5% statt Soll 53%? (Beide dann also noch immer innerhalb der 4% "erlaubten" PSO-Toleranz solange die Spreizung stimmt, zu einander aber schlicht 7% von einander entfernt...)
Ulrich
Zusatz:
ich mal wieder zu lange getextet, wenn sich jetzt was mit Loethelm überschneidet: liegt´s eher am mangelnden Tempo als angeborener Impertinenz...
als Antwort auf: [#399366]
(Dieser Beitrag wurde von Ulrich Lüder am 18. Jun 2009, 11:53 geändert)