Ich wollte es mir ja eigentlich nach deinerletzten Antwort sparen, aber, für die Nachwelt ...
Durch den Umstieg der Beleuchtung von V2 auf V3, hat sich auch bei den Separationen einiges getan.
Gehen wir mal von einem farbig aufgebauten Graus aus und einem minimal gen Magenta verschobenen Grau aus:
1) Lab= 55|0|0
2) Lab= 55|2|-1
Entstanden aus obigem Grau 1) per -1C; +1M und -1Y.
Ok, nur +1M wäre auch gegangen aber ich wollte auch was davon sehen ;-)
Das führt zu folgenden Ergebnissen:
ISO Coated v2 (ECI) rel. FM+TK:
1) 45/37/36/22
2) 44/38/35/21
ISO coated v2 (ECI) abs. FM:
1) 44/35/36/20
2) 42/37/35/19
PSO Coated v3 rel. FM+TK:
1) 43/35/32/22
2) 42/37/31/21
PSO Coated v3 abs. FM:
1) 40/32/36/21
2) 39/34/35/21
Trägt man diese CMYK Werte nun mal in 1 Bild ein, das man einmal mit dem einen und einmal mit dem anderen der beiden obigen Profile versieht, sieht man folgendes ( 1 jeweils oben, von links nach rechts):
Aus dem bunten Allerlei kannst du jetzt wahrscheinlich nahezu perfekt herausdeuten, was für Daten du bekommen hast und nach was du sie geprooft bzw. gedruckt hast.
Langer Rede kurzer Sinn:
Bei ISOcoated V2 liegt von M aus gesehen die neutrale Graubalance bei +8C und -1Y
Bei PSOcoated V3 liegt von M aus gesehen die neutrale Graubalance bei +8C und -3Y
– somit kippt das gen Blau oder komplementär wenn das gegenüberliegende angenommen wird.
Der Unterschied von rel. zu absolut farbmetrisch für das neutralgrau bei ISOcoated V2 fällt folgendermaßen aus:
Von M aus gesehen liegt die neutrale Graubalance für rel. FM bei +8C und -1Y
Von M aus gesehen liegt die neutrale Graubalance für abs. FM bei +9C und +1Y
Ich würde sagen: genau das, was mich ein b* von -2 im Papierweiss erwarten lies.
Wilder wirds durch das deutlich blauere Papierweiss des V3 Setups bei Vergleich von rel. zu abs. farbmetrisch:
Von M aus gesehen liegt die neutrale Graubalance für rel. FM bei +8C und
-3Y
Von M aus gesehen liegt die neutrale Graubalance für abs. FM bei +8C und
+4Y
bedeutet, es braucht 7 Prozentpunkte Y+ um den Stich zu kompensieren.
Die Zeiten wo man FOGRA27 Daten einfach nach FOGRA39 gedruckt hat und nen Hauch am Magenta gedreht hat, um die Graubalance hinzubekommen, bzw. bei nicht allzu kritischen Motiven mit gemischten Daten auf einer Seite hingekommen ist, sind mit FOGRA51 vorbei.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass die Leuchtmittelhersteller das 'böse' UV Licht inzwischen nahezu komplett aus ihren LEDs verbannt haben, frage ich mich, was das ganze eigentlich sollte – ist ja nicht so, dass die Bestrebungen vor 4 Jahren nicht bekannt gewesen wären ...