Hallo,
ich versuche mal ein paar Lücken zu schliessen und bei einigen Punkten nachzuhaken.
@ Oliver
> Und kann es sein, dass das Farbmanagement in der Creative Suite 2 mit Adobe Bridge evtl.
> zuverlässiger (einheitlicher) ist?
Ja, insofern das man eben nicht ein Farbsetting, in allen Anwendungen der Suite aktivieren muss, sondern das dies durch Bridge nun automatisch synchronisiert wird. Man wählt also in Photoshop ein Setting oder stellt selber eins zusammen und lässt es von Bridge verteilen.
>... die auf Grund negativer Erfahrungen mit aktiviertem Farbmanagement in Illustrator CS und
> InDesign CS dieses nur bei Photoshop CS einschalten (Farben in Grafik- und Layoutprogramm
> würden dadurch "verfälscht" werden und ggfs. sogar zu unterschiedlichen Ergebnissen führen).
Das könnte das übliche Missverständnis sein, das man das CM komplett auf Photoshop verlagert, dort einheitlich profiliert oder zu mindestens in ein einheitliches Profil wandelt, und deswegen im weiteren Layout und der PDF Erzeugung zwar nicht mehr Medienneutral ist, aber eben auch ohne weitere Transformationen auskommen kann, bzw. muss, wenn man dort das Colormanagement deaktiviert.
@ Dirk:
> Ist das CM ausgeschaltet werden enthaltene Profile keine Anwendung finden.
Inwiefern ausgeschaltet? Bei der Ausgabe oder schon beim Bildimport?
> Version standardmässig die Farbeinstellung so gewählt, dass in platzierten
> CMYK-Daten enthaltene Profile ignoriert und durch das gewählte
> CMYK-Arbeitsfarbraum Profil ersetzt wird.
Was ja unterm Strich genauso bescheuert ist. Damit werden eigentlich korrekt auszugebende Bilder quasi per se entstellt.
> Und zwar unabhängig von der verwendeten -Datei.
Bedeutet was? Dateiformat, Farbmodell,...
@ rohrfrei
Wenn sich der thread entwickelt, wird er eh erst mal oben stehen bleiben, dann kann ich immer noch pinnen wenn er in Vergessenheit zu geraten droht.
Ich habe, um Dirks Aussagen zu verifizieren und selber mal ein wenig mit den Settings von ID CS2 zu spielen mal eine Musterseite mit wildem Durcheinander aus Cameraprofil, s- und ECI-RGB ISOcoated und ISOnewspaper, Graustufen und pseudo-Graustufen, und das alles jeweils noch als EPS und JPEG bzw. mit und ohne enthaltene Profile gebaut.
Hier die per Export erzeugten PDF/x-3 einmal mit
Exportieren: PDF/X-3:2002 -> Ausgabe -> Farbe -> Farbkonvertierung: Keine
und Output Intent: SWOPv2: (Achtung, 4MB wegen der ganzen enthaltenen Profile ;-) )
http://www.richard-ebv.de/...pi_OI%3DSWOP.pdf.zip und dann noch das ganze mit in ID beim Exportieren transformierten Bildern, also
Exportieren: PDF/X-3:2002 -> Ausgabe -> Farbe -> Farbkonvertierung: In Zielprofil konvertieren
und wieder Output Intent: SWOPv2: (Diesmal nur 1,4MB, da ja nur noch das Output Intent Profil enthalten ist)
http://www.richard-ebv.de/...sf-OI%3DSWOP.pdf.zip (Kann mal jemand diese Datei bei sich durch das Acrobat7 Preflight schicken (std. PDF/X-3:2002) und dann unter Ergebnisse -> Übersicht -> Bilder zählen, ob da 12 oder 13 in der Liste stehen. Und mir dann evtl. (wenn dort auch nur 12 stehen) erklären was mit dem 13. Bild ist (3. Reihe links: "ISOcoated relFM+TK.eps" fehlt bei mir)... Ist das wieder so eine Aberglauben Absicherung, wie die Hochhäuser ohne 13. Stockwerk? ;-) )
Bei der Verwendung von Transparenzen habe ich noch feststellen können, das Graustufen Bilder mit Profil als JPEG und EPS bei der Transparenzverflachung !nicht! gewandelt werden.
Im folgenden Beispiel ist also das linke untere SW Bild im Bereich des darauffallenden Schattens ein CMYK Bild, im unteren, nicht von Transparenz beeinflussten Bereich nach wie vor ein Graustufen Bild.
http://www.richard-ebv.de/...-SWOP_transp.pdf.zip Ob das im Druck so gut kommt, wage ich zu bezweifeln.
@ Oliver:
> ...und ich ein Bild mit dem Profil ISO-Coated in InDesign mit der Farbeinstellung ISO-Coated
> platziere, kommt es dann trotzdem bei der Verflachung von Transparenzen zur CMYK zur CMYK
> Konvertierung?
Nein, grundsätzlich wird bei Quell = Zielprofil dieses erkannt und die Transformation findet nicht statt.
> Und was ist das Transparenzreduzierungsprofil?
Angenommen ein CMYK Bild liegt transparent über einem RGB Bild und wirft auch noch einen Schatten der als Lab 50/0/0 definiert ist auf dieses Bild. Um das überhaupt rechnen zu können, werden alle Bestandteile in einen Farbraum konvertiert (ID: Menü -> Bearbeiten -> Transparenzfarbraum). Um dann evtl. noch komplett in einen 3. Ausgabefarbraum konvertiert zu werden. (Arbeitsfarbraum <> Ausgabefarbraum)
> Kann es denn auch sein, dass wenn das PDF bereits erstellt wurde (und man selbst keine CMYK
> zu CMYK-Konvertierung durchgeführt hat), dass die Druckerei versehentlich eine CMYK zu
> CMYK-Konvertierung durchführt?
Jain. Je nachdem was du ablieferst müssen sie das auch. Angenommen du lieferst etwasin Form meiner obigen "X-3 72dpi OI SWOP.pdf" ab. Da sind ja fast alle Farbräume drin, die vorkommen können. Wenn jetzt die CMYK Bilder darin nicht dem Ausgabefarbraum entsprechen, werden die beim Ausgeben des PDFs auch nochmal konvertiert. Man kann so was aber auch schonend machen, so das z.B. der Schwarzaufbau erhalten bleibt. Oder 100K in grafischen Elementen und Schrift auch 100K bleibt.
Aber auch die fertig nach SWOP transformierte "X-3 72dpi transf ->OI SWOP.pdf" wird u.U. noch mal nach CMYK transformiert. Nämlich in dem Fall, das gar nicht gemäss SWOPv2 gedruckt wird.
> Die Option "ICC Profile einschließen" bei Erweitert -> Farbe wird beim PDF/X-3-Direktexport
> aber nicht aktiviert, oder?
Diese etwas widersinnige Option ist bei CS2 nicht mehr vorhanden.
Wenn man darüber 'Farbe: RGB' oder 'CMYK' wählt, muss es nicht mit rein, denn es sollte dem entsprechen was darunter auch als OI angewählt ist.
Ist 'Unverändert lassen' angewählt, müssen sie natürlich mit rein, sonst kommt das raus, was oben als Voreinstellung von ID CS2 auch passiert, die Bilder verlieren einfach ihre Referenz. Ausnahme ist hier wieder, die quasi CM-lose Vorgehensweise, wenn die Bilder eh schon alle im OI Profil vorliegen, kann man sich das getrost sparen.
So, feierabend ;-)