Hallo Peter, hallo Herr Schurr,
das klingt komplizierter als es in Wahrheit ist.
Hier ein solcher Code:
%!PS-Adobe-3.0 EPSF-3.0
%%Creator: Robert Zacherl, Impressed GmbH
%%Title: IdiomSet Finder.eps
%%CreationDate: 06.11.2004 12:00 Uhr
%%BoundingBox: 0 0 595 842
%%HiResBoundingBox: 0 0 595 842
%%DocumentProcessColors: Black
%%EndComments
%%BeginProlog
%%EndProlog
%%BeginSetup
%%EndSetup
/ystep 20 def
/Helvetica findfont 12 scalefont setfont
(*) {
newpath
100 ystep moveto
100 string cvs show
/ystep ystep 20 add def
} 100 string /IdiomSet resourceforall
%%EOF
Einfach in eine Textdatei pasten und speichern und dann platzieren.
Leider scheint mir bei meinen letzten Tests ein ganz dummer Fehler unterlaufen zu sein. Ich glaube ich habe versehentlich die PDF-Datei in InDesign platziert, die ich zu Testzwecken (um zu prüfen, ob der Code fehlerfrei ist) mit Acrobat Distiller 6 auf Basis dieses Code erzeugt hatte und nicht die EPS-Datei.
Erneute Tests ergaben nun nämlich, dass doch nur die IdiomSets zur Verlaufserkennung eines "nackten" Acrobat Distillers in Adobe InDesign zur Verfügung stehen, wenn ich tatsächlich die EPS-Datei platziere. Und das sind wie ja bereits geschrieben:
- "QuarkXPressBlends"
- "QuarkSpotBlends"
- "AIGradients"
- "CorelFFills"
- "FreeHand7IdiomSet"
Somit scheint also doch ein in InDesign integrierter Distiller zum Einsatz zu kommen, was dann auch Ihre Frage Herr Schurr bzgl. des Fehlens eines Acrobat Distillers beantwortet.
Bin gespannt, ob Eure Tests zum selben Ergebnis führen.
Und sorry für die Konfusion.
Bleibt immer noch die Frage offen, warum ein und dieselbe Macromedia FreeHand EPS-Datei in einem "nackten" Distiller (scheint zum geflügelten Wort zu werden ;-) ) verarbeitet, die Verläufe zumindest teilweise in Smooth Shadings wandelt, ein Adobe InDesign CS beim EPS-Export diese aber überhaupt nicht konvert und 1:1 als Linienanhäufung ausgibt obwohl zumindest namentlich die selben IdiomSets zur Verfügung stehen.
Meine Erklärung: Das was Acrobat Distiller im Falle der FreeHand-Verläufe zustande bringt hat überhaupt nichts mit einer Idiom Recognition zu tun, sondern beruht auf einem ganz anderen Mechanismus! Diese kühne Behauptung stützt sich auf zwei Dinge:
- da ein linearer oder radialer FreeHand-Verlauf immer am Stück, also durch einen einzigen Prozeduraufruf definiert wird, kann es bei Einsatz einer Idiom Recognition gar nicht zum Stückeln des Verlaufs kommen. Entweder wird er erkannt oder nicht. Ein teilweise bzw. streckenweises Erkennen gibt es nicht.
- selbst wenn ich durch geeigneten PostScript-Code das "FreeHand7IdiomSet" IdiomSet im Distiller unterdrücke, kommen die selben, nur teilweise in Smooth Shadings gewandelten Verläufe im PDF an.
Somit ist klar, dass Acrobat Distiller diese Wandlung nicht per Idiom Recognition macht, sondern mit dem zweiten Mechanismus den Adobe dem Acrobat Distiller bereits seit Version 4 spendiert hat. Dieser beruht darauf, dass lückenlos aneinandergrenzende, sich tonwertseitigig nur geringfügig unterscheidende, gefüllte Pfade auch als Verlauf interpretiert werden können. Dieser Mechanismus hat in Distiller 4 und 5 teilweise dafür gesorgt, dass Rasterkeile fälschlicher Weise in Verläufe gewandelt wurden. Ich denke, dass die Smooth Shadings auf diese Weise entstehen.
Das würde bedeuten dass das von Adobe eingesetzte "FreeHand7IdiomSet" schlicht und einfach nicht funktioniert. Das es technisch machbar wäre, zeigt das entsprechende IdiomSet von Creo aus dem Distiller Assistant.
Und was heißt das nun für Adobe InDesign CS und den PDF-Export in Verbindung mit FreeHand-Verläufen? Nun, wenn das verwendete IdiomSet schon im Acrobat Distiller nicht funktioniert, dann natürlich auch nicht in Adobe InDesign. Anscheinend hat Adobe aber dem in InDesign eingebauten Distiller auch nicht diesen besonderen Verlaufserkennungs-Mechanismus mitgegeben (ist auch gut so) und somit kommen die Verläufe unmodifiziert im PDF an.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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IMPRESSED GmbH
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