Hallo Xpressio,
ich bin ein absoluter Verfechter der metrischen Maßeinheiten, Linienstärken, Zeilenabstand etc. gibt es beimir nur in mm. Nur bei der Schriftgröße funktioniert es nicht - dein Beispiel ist da auch nicht korrekt. Wenn die Schriftgröße die Versalhöhe ist (nur die kann man ja nachmessen), und du einen Durchschuss angibst, muss der arme Setzer erst mal von der Versalhöhe auf die Kegelgröße kommen (aus dem Bleisatz, so hoch ist die Bleiletter, damit auch die Unterlängen und Akzente noch draufpassen) und dann noch den Durchschuss dazurechnen.
Da auch im digitalen Zeitalter verschiedene Schriften bei 12 pt unterschiedliche Versalhöhen haben, kommt man hier nicht weiter. Früher fand ich das ärgerlich, inzwischen habe ich mich dran gewöhnt. Da auch andere Faktoren für den Zeilenabstand berücksichtigt werden müssen als die Versalhöhe, z.B. Zeilenlänge und x-Höhe (eine Antique Olive braucht mehr Zeilenabstand als eine Futura), muss ich den optimalen Zeilenabstand sowieso optisch ermitteln, wenn mir die Erfahrungswerte fehlen. Und mit den beiden groben Faustformeln
4 pt = 1 mm Versalhöhe
Mindestzeilenabstand = 1.5 x Versalhöhe
kann ich mir im Kopf leicht den ungefähr richtigen Zeilenabstand ausrechnen.
Wenn ich dagegen wie immer noch weit verbreitet mit Zeilenabständen in pt rechne, fällt es mir ausgesprochen schwer, einen vorgegebenen Satzspiegel (denn den gibt heute fast keiner mehr in pt an) korrekt zu füllen (nach Optik bei 400facher Vergrößerung bis an die Hilfslinie zu setzen, mag zwar funktionieren, ich finde es aber zu zeitaufwändig und irgendwie unprofessionell).
Besonders liebe ich natürlich Dokumente, in denen der Zeilenabstand in Punkt, die Abstände zwischen den Absätzen und der Umflusswert bei Bildern aber in Punkt eingegeben werden - oder das Grundlinienraster in mm einstellt ist.
als Antwort auf: [#309017]