[GastForen PrePress allgemein CMS (Color-Management) Grauschleier im Softproof

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Grauschleier im Softproof

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

3. Mai 2006, 23:00
Beitrag # 1 von 9
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Hallo Experten,

meine Frage ist wahrscheinlich nicht ganz neu. Ich habe über die Suche bereits einige Threads gefunden, die sich damit beschäftigen, konnte allerdings in den jeweiligen Beiträgen nicht die Antwort finden, die ich suche. Falls ich da was übersehen habe, entschuldige ich mich hiermit schon mal im Voraus.

Aber nun zu meiner Frage: Ich habe die Testform aus der aktuellen Cleverprinting-Broschüre unter Normlicht mit dem Softproof der dazugehörigen Datei auf einem kalibrierten Monitor in PS und in Acrobat verglichen. Über den einfachen Proof (relativer RI, Tiefenkompensierung an, schwarze Druckfarbe und Papierweis aus) werden die Farben äußerst zufriedenstellend angezeigt. (Grüntöne und Hautfarben könnten ein ganz klein wenig mehr Gelb vertragen, und die bunt aufgebauten Schwarztöne wirken etwas zu blau, aber damit kann ich leben.) Wenn ich dann jedoch das Papierweiß simulieren lasse, ist das simulierte Weiß, also die Stellen, die letztendich weiß bleiben zwar o.k., die Farben werden im Vergleich zur Druckvorlage am Monitor jedoch viel zu grau/flau dargestellt.

Kann ich da etwas gegen tun, oder ist das eine Sace, mit der ich mich abfinden muss? Und wenn ich mich damit abfinden muss, wie gehe ich dann bei der Farbbearbeitung am besten vor? Halte ich mich eher an die Softproofanzeige ohne Papiersimulation oder kann ich dabei schwer auf die Nase fallen? (Ich denke hierbei etwa an die Aufbereitung von Bildern für den Zeitungsdruck, hier scheint mir die Papierweißsimulation doch recht bedeutsam zu sein, bedeutsamer zumindest als bei der Bearbeitung für gestrichene Offsetpapiere mit ISOcoated.) Wie handhabt ihr das so?

Ich freue mich über jeden Tipp. Viele Grüße,
Lady S.
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Grauschleier im Softproof

bus
Beiträge gesamt: 39

4. Mai 2006, 00:12
Beitrag # 2 von 9
Beitrag ID: #226993
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Hallo Lady,

handelt es sich um eine Gegenüberstellung eines vom Umgebungslicht isolierten Monitors mit einem ebenso isolierten Leuchtkasten, oder muss sich der Monitor gegen Raumbeleuchtung durchsetzen, die nicht nur das Testchart erhellt, sondern auch die Monitor-Ausgabe? Zwei isolierte Anordnungen funktionieren mit Papiersimulation, sonst passt es eher ohne.

Gruß
Burckhart


als Antwort auf: [#226986]

Grauschleier im Softproof

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

4. Mai 2006, 11:46
Beitrag # 3 von 9
Beitrag ID: #227062
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Hallo Burckhard,

erst einmal vielen Dank für deine Antwort.

Beim gestrigen Test habe ich das gesamte Raumlicht ausgeschaltet, und da die Rollos heruntergelassen und es draußen um 23 Uhr auch schon finster war, würde ich mal sagen, dass Monitor und Normlicht so weit vom Umgebungslicht isoliert waren, wie möglich ;-)
Der Grauschleier in den farbigen Bereichen störte bei der Papiersimulation dennoch - wohl gemerkt, nur in den Farbbereichen, das simulierte Weiß war ok.

Grüße,
Lady S.


als Antwort auf: [#226993]

Grauschleier im Softproof

bus
Beiträge gesamt: 39

4. Mai 2006, 14:25
Beitrag # 4 von 9
Beitrag ID: #227112
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Was ich vermutet habe und noch nicht ganz ausschließe: Die Monitor-Darstellung ist vielleicht o.k., und du hast an die Monitor-Ausgabe nicht angemessen adaptieren können wg. Umgebungseinflüsse. Du wirst Beleuchtung gehabt haben, um das Testchart betrachten zu können. Ist dein Blick auf das Softproof davon unbeeinflusst?

Aber bevor du nur noch nachts arbeitest: Auf welche Leuchtdichte (Cd/m^2) ist das Monitorprofil ausgelegt? Eine geringe Leuchtdichte verlängert zwar die Lebensdauer des Geräts, könnte aber zu dem Effekt beigetragen haben. Vielleicht solltest du auch mal einen höheren Gamma-Wert ausprobieren beim Profilieren.

Gruß
Burckhart


als Antwort auf: [#227062]

Grauschleier im Softproof

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

4. Mai 2006, 22:01
Beitrag # 5 von 9
Beitrag ID: #227248
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Hallo Burckhard,

Zitat Was ich vermutet habe und noch nicht ganz ausschließe: Die Monitor-Darstellung ist vielleicht o.k., und du hast an die Monitor-Ausgabe nicht angemessen adaptieren können wg. Umgebungseinflüsse. Du wirst Beleuchtung gehabt haben, um das Testchart betrachten zu können. Ist dein Blick auf das Softproof davon unbeeinflusst?

Dem sollte eigentlich so sein. Die einzigen Lichtquellen waren tatsächlich mein Monitor und das Normlicht. Natürlich stand das Normlicht neben dem Monitor, d.h. diese beiden Lichtquellen haben sich natürlich gegenseitig beeinflusst, aber das sollte ja eigentlich kein Problem darstellen, da beide normiertes Licht abgeben, oder?

Ich bin allerdings eben einmal auf deinen Tipp eingegangen und habe einen höheren Gamma-Wert ausprobiert. Bislang hatte ich mit Gamma 1.8 gearbeitet, jetzt habe ich Gamma 2.2 ausprobiert. Das Ergebnis gefällt mir schon um einiges besser, optimal ist es allerdings immer noch nicht. D.h. den leichte Grauschleier bei der Papierweißsimulation finde ich immer noch reichlich gewöhnungsbedürftig.
Getestet habe ich mit 4 verschiedenen Profilen:
Gamma 1.8, Farbtemp. 5000,
Gamma 1.8, Farbtemp. 5500,
Gamma 2.2, Farbtemp. 5000 und
Gamma 2.2, Farbtemp. 5500.
Leuchtdichte war jeweils 120 cd/m^2, wie es von der Eye-One-Match Software für LCD-Monitore empfohlen wurde. (Ich arbeite mit einem Apple Cinema Display 23", erste Generation, das bislang vergleichsweise wenige Betriebsstunden auf dem Buckel hat.)

Falls mir noch jemand einen Tipp geben kann, wie sich die Anzeige verbessern lässt, bin ich ganz Ohr (oder sollte ich angesichts des Medums besser sagen "ganz Auge"?).

Grüße
Lady S.


als Antwort auf: [#227112]

Grauschleier im Softproof

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

5. Mai 2006, 11:01
Beitrag # 6 von 9
Beitrag ID: #227325
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Hallo,

jetzt antworte ich mir einfach mal selbst.

Ich habe noch einmal die Suche betätigt und bin dabei auf folgendes Zitat von Forums-Guru Thomas Richard gestoßen:

Zitat Was dann noch die Papierweiss Simulation von PS angeht, sollte man die auch mit Vorsicht geniessen, denn die kann ja auch nur von dem ausgehen, was z.B: das Monitorprofil als Weißpunkt angibt. Hat jetzt aber ein auf 5800K kalibrierter Monitor, der damit ein optisches D50 Weiß liefert, die Aufgabe ein Papierweiß nach einem CMYK Profil dessen Weißpunkt auf 5000K liegt zu simulieren, so wird er Richtung gelb drehen, obwohl er nicht müsste.

Soll heissen: ein Monitor den man sich ab der Norm auf einen Papierton dreht, zeigt für reine, hochweisse Papier ohne Papierweiss Simulation diese schon in etwa an.


Das wiederum würde bedeuten, wenn ich finde, dass die Farben richtig angezeigt werden, ich weiß, dass auf einem hochweißen Papier gedruckt wird und mir das angezeigte Monitorweiß auch ohne Simulation schon zusagt, dann kann ich auf die Papierweißsimulation auch verzichten!? (Ich muss dazu sagen, dass ich z. Zt. nicht 100%ig farbsicher arbeiten muss, also keine Modekataloge mache oder Logofarben exakt reproduzieren muss, es geht nur um Bilder und Illus für Bücher, bei denen die Farben auch schon mal leicht vom Original abweichen dürfen, wenn der Gesamteindruck noch in Ordnung ist und die abgebildeten Personen nicht aussehen, als hätten sie Gelbsucht o.ä.)

Wäre schön, wenn mir jemand meine Theorie kurz bestätigen oder mit einer kurzen Erklärung auch widerlegen könnte, falls ich damit falsch liege.

Grüße,
Lady S.


als Antwort auf: [#227248]

Grauschleier im Softproof

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

8. Mai 2006, 11:07
Beitrag # 7 von 9
Beitrag ID: #227640
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Hallo,

kann mir noch mal jemand was zu meinem Problem sagen?

Läge ich mit meiner Theorie aus meinem letzten Beitrag richtig, könnte ich nämlich erstmal ganz sorgenfrei mit den Monitoreinstellungen 5000K, Gamma 1,8 und Leuchtdichte 120 cd^m2 für gestrichene Offsetpapiere weiterarbeiten. Auf die Papierweißsimulation in PS würde ich dann verzichten. Das Weiß wird dann zwar etwas zu gelb dargestellt, alle anderen Farben incl. Schwarz u. Hauttöne werden aber recht exakt wiedergegeben.

Grüße,
Lady S.


als Antwort auf: [#227325]

Grauschleier im Softproof

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19247

9. Mai 2006, 12:41
Beitrag # 8 von 9
Beitrag ID: #227875
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Komisch... ich hatte gestern schon mal geantwortet, aber irgendwie ist's verschwunden... evtl. mal wieder nur die Vorschau angesehen :-(

Also internes Backup angeworfen... ;-)

Du siehst das schon ganz richtig.

Regelkonformes Colormanamgement kann einiges aber keine verbindliche Weiß- und Schwarzpunktsimulation am Schirm.

Das fängt damit an, das eigentlich alle erschwinglichen Messgeräte einen nicht empfindungsgemässe Farbtemperatur für das Weiß liefern.

Geht dann damit weiter das diese schiefe Weißfarbe zu Lab = 100/0/0 definiert wird. dementsprechend gehen Versuche real gemessene Papierfarben (da klappt das mit der Messung) zu adaptieren, in der Regel schief.

Ähnlich verhält es sich mit dem Schwarzpunkt. Der oft angesprochene Unterscheid perzeptiver und rel. farbmetrischer mit Tiefenkompensierung Wandlung relativiert sich z.B. auch ganz schnell, wenn man sich einfach mal die Schwarzfarbe simulieren lässt. Dummerweise ist ob des gleichsetzens von Monitortiefe = Lab 0/0/0 auch das wieder ein gutes Stück am eigentlichen Ziel vorbei.

Solange Monitorprofile nicht auf das Niveau von Prooferprofilen, also abs. farbmetrisch arbeitender Anpassungen gehoben werden, ist die ganze Weiß und Schwarz Simulaltionsgeschichte allemal unreelles herumgerechne. Da fährt man eben ohne Papieranpassung mit einem optisch auf das Papierweiss getrimmten System wesentlich besser.

Das aber auch nur wenn man mit dem Kontrastumfang des Schirms in Größenordnungen bleibt, die dem Druck entsprechen. Hat man ein Display auf 250cd/qm gedreht und dabei dann noch einen Kontrast von 1000:1, geht das natürlich nicht. Mit 8 Bit Genauigkeit auf der Grafikkarte, bezweifle ich aber auch stark, das es dann mit regelgerechter Anpassung brauchbar funktioniert.


als Antwort auf: [#227640]

Grauschleier im Softproof

Lady Stardust
Beiträge gesamt: 803

11. Mai 2006, 19:32
Beitrag # 9 von 9
Beitrag ID: #228618
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Hallo Thomas,

und danke für deine Antwort. Dann kann ich ja jetzt ganz sorgenfrei mit meinem 5000K-1.8Gamma-Profil weiterarbeiten.

Schönen Abend noch,
Lady S.


als Antwort auf: [#227875]
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