[GastForen PrePress allgemein PDF in der Druckvorstufe Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

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Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

maria_hh
Beiträge gesamt:

30. Jan 2006, 11:38
Beitrag # 1 von 15
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Moin zusammen,
mir ist bei einem Projekt etwas untergekommen, was ich sehr gefährlich finde und zur Erklärung einmal mit dem hilfdirselbstlogo nachgestellt habe. (Arbeite mit der Creative Suite2, Mac os x)

Der Ausgangspunkt war:
1. eine Photoshopdatei mit transparenten Hintergrund wird in Indesign geladen (die Auflösung ist allerdings nur 72 dpi, also nicht druckgeeignet)
2. die Deckkraft der datei wird heruntergestellt also auf leicht transparent und weils so schön ist, machen wir auch noch nen schlagschatten an die psd datei
3. nun schreiben wir ein pdf mit "hohe auflösung"-transparenzreduzierung

Nun jagen wir das pdf einmal durch den pitstop und siehe da...
er behauptet die bilddaten seien alle 299 dpi...
klar in diesem fall sehe ich vielleicht am bildschirm, dass das bild von der qualität nicht gut ist und das ganze einfach hochgerechnet wurde.

Aber: wenn ich nun in der pdf-eingangskontrolle ein Pdf vom kunden bekomme und pitstop zur kontrolle drüberlaufen lassen und mal nicht so genau hingucke, besteht ja die gefahr, dass ich sage: alles in ordnung, die bilder haben 300 dpi...und im druck gibts dann ärger.

Heißt das, das indesign bei transparenzreduzierung alle bilder auf die eingestellte größe rechnet, egal welche auflösung sie voher hatten?
oder gibt es eine einstellung in pitstop, die mich davor warnt???

Schicke mein probe-pdf gerne zu, bin leider noch kein mitglied, sonst hätte ich es mit hochgeladen. Man kann es aber auch ganz einfach selber nachstellen...

Bin auf die Antworten gespannt!

Dank & Gruß
Maria
X

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

loethelm
  
Beiträge gesamt: 6029

30. Jan 2006, 11:43
Beitrag # 2 von 15
Beitrag ID: #207876
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Hallo Maria,

wird das Bild in 100%-Skalierung in ID geladen?


als Antwort auf: [#207873]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

30. Jan 2006, 12:08
Beitrag # 3 von 15
Beitrag ID: #207882
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Hallo Maria,

Schlagschatten werden bei der Transparenzreduzierung in eine Bitmap gewandelt die in der im verwendeten Transparenzreduzierungsformat unter "Auflösung von Verlauf und Gitter" angegeben Auflösung generiert werden.
Gleiches gilt für Farbverläufe wenn sich diese gegenseitig Transparenz überlagern.

Auch aus Vektorobjekten können bei der Transparenzreduzierung Bilddaten entstehen. Hier ist dann die Auflösung unter "Auflösung für Vektorgrafiken und Text" entscheidend.

Der Effekt ist also vollkommen normal und bedeutet nicht zwingend, dass Ihre platzierten Bilddaten selbst hochgesampled werden.


als Antwort auf: [#207873]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4889

30. Jan 2006, 13:10
Beitrag # 4 von 15
Beitrag ID: #207889
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Hallo Herr Zacherl,
ich muss maria da Recht geben.

Ihre Argumentation betrifft ja nur Objekte, die in ID hinzugefügt werden und zwar als Nicht-Bitmap und durch die TR zu Pixeln werden.
Aber dass ein platziertes Bitmap ebenfalls in die bei der TR eingestellten Auflösung hochgerechnet wird ist schon bemerkenswert.

Bei näherer Betrachtung ist es aber nachvollziehbar.
Wie soll sich ID nähmlich verhalten, wenn ein 72 dpi Bild von einem Verlauf überlagert wird, der AUCH ein 300 dpi Bild überlagert?
Soll ID den Verlauf dann einmal in 72 und einmal in 300dpi umrechnen? Ich denke, dass das nicht wirklich gewünscht ist, der Performance kann dass auch nicht zuträglich sein.

Ich denke, man sollte das wissen und in der Produktion beachten.


als Antwort auf: [#207882]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

maria_hh
Beiträge gesamt:

30. Jan 2006, 14:12
Beitrag # 5 von 15
Beitrag ID: #207905
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>>> wird das Bild in 100%-Skalierung in ID geladen?
ja natürlich, es ist nicht so, dass ich das bild in 5 % eingesetzt habe und deswegen 300 dpi, geht mehr um die hochrechnung bei transparenzreduzierung


als Antwort auf: [#207876]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

maria_hh
Beiträge gesamt:

30. Jan 2006, 14:16
Beitrag # 6 von 15
Beitrag ID: #207908
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>>> Ich denke, man sollte das wissen und in der Produktion beachten.

Ja ich denke auch, dass das wichtig ist zu verbreiten. Nur mein Problem das ganze nur aus Pitstop zu beurteilen ist noch nicht gelöst. Da muss man wohl immer noch mal genau einen Blick drauf werfen...


als Antwort auf: [#207889]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4889

30. Jan 2006, 14:43
Beitrag # 7 von 15
Beitrag ID: #207918
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Ich glaube, eine Lösung kann es nur sein
a) einen Preflightcheck in ID zu machen, vor dem PDF-Export oder
b) auf PDF/X-4 zu warten, dass Transparenzen erlauben wird. Dann ist diese Prüfung auch noch im PDF möglich.


als Antwort auf: [#207908]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

30. Jan 2006, 15:15
Beitrag # 8 von 15
Beitrag ID: #207936
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Hallo Maria, hallo Herr Steffens,

bei der Transparenzreduzierung verschmelzen die Bilddaten der platzierten Bilder je nach Transparenzsituation mit den Bitmaps die bei der Transparenzreduzierung erst enstehen. Dies ist durchaus mit einem Bildcomposing innerhalb von Adobe Photoshop zu vergleichen. Genauso wie Sie in Adobe Photoshop nicht Bilder mit unterschiedlichen Auflösungen composen können (zumindest nicht ohne dabei stattfindende Größenänderung), so müssen auch die Adobe Programme einen gemeinsamen Auflösungs-Nenner für diese Bitmap-Verschmelzung bilden.

Aus der Sicht von Adobe ist die Verschmelzung qualitativ ausreichend eben nur mit einer Mindestauflösung von 300 ppi zu bewerkstelligen (wahrscheinlich weil dann an entstehenden Kanten noch ein einigermassen passables Antialiasing durchgeführt werden kann).


als Antwort auf: [#207908]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

maria_hh
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31. Jan 2006, 08:19
Beitrag # 9 von 15
Beitrag ID: #208072
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Hallo Herr Zacherl,
hätte dann Adobe das ganze nicht so programmieren können, dass wenn das Programm weiß dass zwei bilder miteinander verschmolzen werden, es schaut ob eines der beiden unter 300 dpi ist und damit dann die gesamte verschmelzung auf diese dpi zahl setzt?


als Antwort auf: [#207936]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Christoph Steffens
Beiträge gesamt: 4889

31. Jan 2006, 08:39
Beitrag # 10 von 15
Beitrag ID: #208078
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Antwort auf: ...es schaut ob eines der beiden unter 300 dpi ist und damit dann die gesamte verschmelzung auf diese dpi zahl setzt?

Bin zwar nicht Herr Zacherl, aber erlaube mir dennoch zu antworten.

Wenn Adobe dass so gemacht hätte wie du vorschlägst, würde hier jemand die Farge stellen, was daran sinnvoll sein soll, ein Bild mit 300dpi auf 72dpi runterzurechnen, nur weil bei der TR zufällig ein Schatten über dieses und eine 72dpi Bild geht.


als Antwort auf: [#208072]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Robert Zacherl
Beiträge gesamt: 4153

31. Jan 2006, 09:26
Beitrag # 11 von 15
Beitrag ID: #208084
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Hallo Maria,

ich habe in meiner letzten Antwort versucht eine Erklärung dafür zu geben, warum Adobe meiner Meinung nach 300 ppi als Mindestauflösung implementierte:
Zitat Aus der Sicht von Adobe ist die Verschmelzung qualitativ ausreichend eben nur mit einer Mindestauflösung von 300 ppi zu bewerkstelligen (wahrscheinlich weil dann an entstehenden Kanten noch ein einigermassen passables Antialiasing durchgeführt werden kann).



als Antwort auf: [#208072]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

maria_hh
Beiträge gesamt:

31. Jan 2006, 14:44
Beitrag # 12 von 15
Beitrag ID: #208170
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Ich habe diese Antwort sehr wohl verstanden und gebe mich jetzt einfach damit hin, dass das Problem da ist. Werde den Kunden, die mir Pdfs schicken, dann am besten sagen, dass sie auf Transparenzen in Indesign am besten verzichten sollen bzw. vor dem Pdf schreiben nochmal genau alles prüfen...
Danke für Ihre detaillierte Auskunft!
Gruß Maria


als Antwort auf: [#208084]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

Gerald Singelmann
Beiträge gesamt: 6264

31. Jan 2006, 15:28
Beitrag # 13 von 15
Beitrag ID: #208183
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Wenn das Kunden sind, die auch mal mit 72ppi Bildern arbeiten, könnten Sie noch darüber nachdenken, ob die Kunden Ihnen nicht PDF 1.4 Dateien schicken, in denen die Transparenz noch nicht reduziert ist. (Ein Anwender, der sowas herstellt, weiß wahrscheinlich auch nicht recht, was er bei der Reduzierung einstellt. Die Idee ist also nicht so weit hergeholt).

Dann können Sie auch wieder mit PitStop kontrollieren, ob die Daten stimmen und anschließend mit den Werkzeugen von Acrobat 7 die Transparenz verflachen. Das Konzept ist das gleiche und die Qualität der Reduzierung sollte auch stimmen.

Zitat und gebe mich jetzt einfach damit hin

<smile>Danke für den Verschreiber. Ich nehme mich auch immer leicht mit etwas zufrieden ;))


als Antwort auf: [#208170]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

maria_hh
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31. Jan 2006, 15:38
Beitrag # 14 von 15
Beitrag ID: #208190
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*g* .. ja ja die Versprecher...
Der tipp mit dem pdf 1.4 ist super, werd ich weitergeben!


als Antwort auf: [#208183]

Hochrechnung bei Transparenzreduzierung

pkleinheider
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2. Feb 2006, 04:00
Beitrag # 15 von 15
Beitrag ID: #208650
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Hallo

Ich beschäftige mich schon längerem mit Transparenzen. Das von Ihnen *entdeckte* Verhalten ist nur eines der Probleme denen man gegenübersteht, wenn Transparentzen im Zuge der PDF-Erzeugung flachgerechnet werden.
Es ist z.B. auch nicht möglich medienneutrale Daten (RGB Bilder mit ICC Profilen) als solche als im PDF beizubehalten, wenn über diesem Bild ein Objekt mit Schlagschatten steht. Bei der Tranzparenzreduzierung wird das RGB Bild je nach Tranzparenzreduzierungsfarbraum nach RGB oder CMYK (lt. Profil in den Farbeinstellungen) konvertiert.
Auch das nachträgliche konvertieren von Schmuckfarben nach 4C stellt in Verbindung mit flachgerechneten Transparentzen ein Großes Problem dar.
Ich bin der Überzeugung, dass in diesem Fall die Vorstufenbetriebe und Abteilungen erst am Beginn einer in Zukunft auf Sie zukommenden Herausforderung stehen. Den auch die heutzutage angewandte Arbeitsmethode zum Verarbeiten von PDF Dateien sehe ich als *falsch* an.
Machen Sie einen einfachen Test. Erzeugen Sie eine Schmuckfarbfläche und legen Sie darüber ein CMYK Element mit z.B. 20% Deckkraft. Nun erzeugen Sie ein PDF. Ich stelle es Ihnen in diesem Fall offen zu welchem Zeitpunkt Sie die Transparenz reduzieren.
Versuchen Sie nun im flachgerechneten PDF die Schmuckfarbe nach 4C zu mappen. Sie werden Feststellen, dass der visuelle Transparenzeffekt verloren geht. Denn die Schmuckfarbe muss vor der Tranzparenzreduzierung umgewandelt werden, nicht danach.

Mein Tip ist daher (obwohl ich starker Verfechter von PDF/X-3 bin): erzeugen Sie ein PDF über den Export und behalten Sie die Transparenzen bei - z.B. PDF Format 1.5 . Stellen Sie jedoch sicher, dass die Empfängerseite korrekt mit den Transparentzen umgehen kann.

Wie bereits geschrieben wird der kommende PDF/X-4 Standard Transparenzen erlauben.


als Antwort auf: [#208190]
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