Hallo Vera,
zum Thema weiße (also negative) Schrift oder Grafik auf farbigem Hintergrund:
Da im normalen Offsetdruck Weiß bedeutet, dass an der Stelle nichts gedruckt wird, darf Weiß niemals überdrucken, da dies zum Verschwinden des Objekts führen würde. Nur bei Druckverfahren bei denen tatsächlich weiße Farbe gedruckt wird (z.B. Metallbedruck)kann es sinnvoll sein Weiß zu überdrucken.
Was das Überfüllen betrifft: Es gibt eine Sonderregel wenn Weiße Objekte in saturierten Schwarzflächen (Schwarz plus zugemischte Buntfarbenanteile wie z.B. 100% K + 50% C) gesetzt werden. Da hier die gefahr besteht, das die zugemischten Farben an der negativkontur hervorblitzen, würde man diese von den negativkonturen zurücknehmen. Professionelle Trapping-Algorithmen machen das selbständig. So z.B. ein das anwendungsinterne Trapping von Adobe InDesign.
Wenn man ganz perfekt machen will, dann würde man die obige Regel nicht nur dann anwenden wenn saturiertes Schwarz vorliegt, sondern auch wenn eine "normale" CMYK-Mischfarbe im Hintergrund liegt. Auch hier besteht ja potentiell die Gefahr, dass die aus zwei oder mehr Grundfarben zusammengmischte Farbe blitzt, weil nicht alle Auzüge absolut deckungsgleich gedruckt werden. Aus diesem Grund würden absolute Perfektionisten nur den dunkelsten bzw. gesättigsten Farbkanal stehen lassen und die helleren bzw. weniger gesättigten Farbauszüge wieder ein wenig von der Negativkontur zurücknehmen. Dazu sind aber nur absolute Profi Trappinglösungen in automatisierter Weise in der Lage.
Erfahrene Grafiker würden es aber wahrscheinlich gar erst so weit kommen lassen und auf solch kritische Objekt-/Farbkonstellationen zugunsten einfacherer Produzierbarkeit verzichten.
Mit freundlichen Grüßen
Robert Zacherl
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