Hallo Jochen,
ich häng mich mit meiner Frage mal hier an, weil ich kein neues Fass aufmachen möchte und mir die Fragen dennoch auf den Nägeln brennen.
Letzthin habe ich mir die
iPad-Ausgabe des Publisher, die aus InDesign über dieses Woodwing-Plugin entwickelt worden ist, heruntergeladen und war zunächst vor allem über die gewichtige Datenmenge von realen 360 MB (im Shop sind 322 MB angegeben) erstaunt.
Dabei haben die Entwickler eigens noch auf die Anlage eines Querformats verzichtet, was die Datenmenge wohl noch weiter aufgeblasen hätte.
Bei einem anderen Dokument, einer iPad-Ausgabe eines
Wander-Magazins, das vermutlich auf demselben Weg hergestellt wurde, sind mir 370 MB aufgefallen.
Uff!
Ganz unabhängig von der Funktionalität (kein Zoomen, nur Schieben in der Senkrechten und der Waagrechten – nur ganzseitig, keine Markierungen/Bookmarks/Notizen, kein Kopieren) schreckt mich als Nutzer die Datenmenge ab. Da nimmt so ein abonniertes Magazin nach einem Jahr gut 5 GB alleine für sich in Anspruch. Und man liest ja nicht nur ein Magazin. Anders als bei einem stationären Rechner sind die Speicherressourcen auf einem iPhone/iPad spürbarer beschränkt (freilich muss man nicht das ganze Jahresabo 365 Tage lang mit sich rumschleppen, sondern kann auf dem Master-Rechner auslagern).
Wie zur Bestätigung las ich gestern den Artikel »
Magazin-Apps für iPad: Reader-Software von Adobe sorgt für Platzmangel«. Das hat zwar vermutlich gar nicht mit dem Woodwing-Plugin zu tun, aber immerhin mit der Verwertung von Daten aus einem Workflow mit Adobe-Produkten (Wired wird doch mit InDesign hergestellt, oder?).
Siehe auch »
Adobe vs. WoodWing, Round 1«.
Zum Vergleich beansprucht die PDF-Ausgabe des Magazins DIE ZEIT im Schnitt ca. 75 MB – bei voller Funktionalität der PDF-Datei!
Eine PDF-Ausgabe der FAZ beansprucht zwischen 30 und 40 MB.
Die epub-Ausgabe von DIE ZEIT liegt deutlich unter 1 MB.
Muss man sich bei den Ergebnissen der Woodwing-Ausgabe von InDesign-Dokumenten (oder der
Adobe Editing Tools) langfristig an solche Datenmengen und funktionale Einschränkungen (gegenüber einer offenen PDF) wie beim Publisher und dem Wander-Magazin gewöhnen oder gibt es unterschiedliche Ausgabeformate, die unterschiedliche Datenmengen und Offenheiten bieten?
Vielleicht liegt es einfach an alten Gewohnheiten, die sich aus dem Umgang mit papiernen Magazinen ableiten. Aber mir persönlich liegen die restriktive Navigation des epub-Formats (nach oben und unten oder! nach links und rechts mit Hyperjump-Möglichkeit) einerseits und die offene Navigation im PDF-Format (überallhin, wo der Finger sich bewegt mit Einhaken an der Spalte) andererseits im Moment noch deutlich näher als die starre Kreuznavigation der über das Woodwing-Plugin erzeugte Magazine. Als Anwender bin ich davon sehr enttäuscht und ich werde mich aus diesem Grunde auch nicht mehr so sehr beeilen, so etwas selbst zu produzieren.
Gibt es zu den drei genannten Formaten (epub, PDF, 'Woodwing-Magazin'), in die man InDesign-Dateien überführen kann, noch weitere Alternativen, die benutzerfreundlicher sind oder muss man sich langfristig einen Programmierer suchen, der die Inhalte unabhängig von InDesign direkt aus einer Datenbank in eine App wie das SPIEGEL Magazin befördert?