Wenn Du selbst nicht einmal eigene Gedanken beisteuerst und nur auf Deinen "großen Bruder" Adobe verlinkst, dann solltest Du Dir schon überlegen, ob Du Dich hier wirklich durch so despektierliche Äußerungen gegenüber vorgetragenen Argumenten nachhaltig als nach unten herausragende Persönlichkeit präsentieren willst.
Was wolltest Du "uns" denn mit dem link hin zum Adobe-Forum sagen?
Zumindest in dem von Dir zitierten Thread habe auch ich nicht den Eindruck gewinnen können, daß die eigentliche Problem- oder Fragestellung mit möglichem (gar nicht einmal allzu strapaziösem) Tiefgang behandelt wird und in einem brauchbaren Tip oder einer Idee zu einer verbesserten Vorgehensweise mündet:
Gesagt wird darin lediglich, daß RGB per se einen größeren Farbraum hat als CMYK.
(Das ist nur so global formuliert nicht grundsätzlich falsch. Diese nicht ganz unbedeutenden Feinheiten aber werden mit so einer Pauschalisierung komplett unterschlagen: Der Farbraum des sRGB-Profils ist im Gelbspitzen-Bereich und sichtbar weiträumig im Blau-Cyan-Bereich nicht nur dem ISOcoatedv2-Farbraum unterlegen in seiner Differenziertheit/Farbigkeit. In diesem Cyan-Bereich hinkt selbst noch das schon deutlich größere AdobeRGB-Profil dem CMYK-Farbraum (Coated) hinterher, ähnlich verhält es sich sicherlich mit jedem "nicht-High-End-Druckvorstufen-Monitor"-Profil, wobei ich nicht einmal genau weiß, ob die mit dem "High-End"-Etikett das alle auch wirklich komplett hinkriegen. Und der CMYK-Anniva-Farbraum (hochpigmentierte Farben von Epple) ist sogar dem mächtigen ECI-RGBv2 in Punkto Rot und Cyan minimal überlegen...)
Vor allen Dingen aber wird darin kein Weg aufgezeigt, wie man einen "RGB-Drucker"-Farbraum jetzt sinnig nutzen könnte. Keine Rede davon, daß ich den größeren Farbraum eines 8- oder 11-farbigen (möglicherweise auch schon 4-farbigen?) Tintentstrahlers im Vergleich zum Offset-Standard ISOcoatedv2 nur mittels einer (dann wieder 4-kanaligen CMYK-) Profilierung auch
gezielt nutzen kann in Photoshop, um der dort behandelten "Grün"-Problematik zu begegnen. Das potentielle Niveau in der von Dir zitierten Quelle hält sich doch mit folgender Aussage ziemlich bedeckt: Du-lassen-alles-RGB-dann-Druck-wird-schön-bunter-als-CMYK.
Wem das folgende jetzt zu textlastig wird, der braucht´s ja nicht zu lesen:
Ich frage mich angesichts dessen, wie Für und Wider einer CMYK-, RGB- oder Mix-Arbeitsweise auch in diesem Forum gegeneinander abgewogen werden, langsam wirklich, ob es noch Sinn macht ins Detail zu gehen, sowohl bei der Bewertung von Ergebnissen (sich also an Hand von Druckbeispielen zu überlegen, wie die nun tatsächlich zu Stande gekommen sein könnten), als auch hinsichtlich am Zielprodukt orientierter Methoden, dorthin zu gelangen.
Etwas spitzer formuliert:
Hat sich "GoodEnough-Quality" denn tatsächlich - möglicherweise nicht zuletzt aus wirtschaftlichen Überlegungen zu recht - schon soweit durchgesetzt, daß Bedenken hinsichtlich Umsetzung in unterschiedliche Druckverfahren (Offset-, Tiefdruck, Tinte, Laser...) vor dem Hintergrund aktueller Technik (Mess- und Prüfvorrichtungen der Druckausgabegeräte und Maschinen) und konfigurierbarer Farbmanagement-Automatismen in Workflow-Systemen mittlerweile überflüssig geworden sind?
Stehen aus solchen Bedenken abgeleitete Massnahmen vereinzelter Bildbearbeitung hinsichtlich spezieller Druckausführung wirtschaftlich in keinem Verhältnis mehr zum erhöhten Aufwand, angesichts möglicher aber nicht nur Branchenfremden teilweise nur "minimal" anmutender "Optimierungen" ?
Ich will mich hier wirklich weder als "Mahner", noch "Bescheidwisser" hervortun, noch will ich Langweilen durch Wiederholung meiner zuvor hier eingebrachten Anmerkungen, ich bin schlicht selbst verunsichert!
Konkret nachgefragt:
Ist Buntfarbigkeit (möglichst wenig, bzw kein Schwarz in farbigen Partien) heute nur für Digitaldruck interessant?
(Weil der Separationscharakter der Standard-Offset-Profile einen für so gut wie alle Farbbereiche ausreichenden Kompromiß darstellt?)
siehe dazu auch Thomas Richards Anmerkung in diesem Thread:
http://www.hilfdirselbst.ch/..._P529172.html#529172 Ist es die Bringschuld einer Druckerei sich durch eigenmächtiges Eingreifen in gelieferte Dateien insofern über den PSO-"Standard" emporzuheben, um ungewollten Farbdrift eigentlich neutralgrau gewollter Flächen in einer höheren Auflage entgegenzutreten mittels Neuseparation mit stärkerem GCR? Oder gehört das Eurer Meinung nach eben doch in den Verantwortungsbereich der "Grafik", den damit verbundenen Verlust möglichst "bunter" Farbigkeit gegenüber dem Risiko von Farbschwankungen abzuwägen?
Wendet irgendjemand der hier mitlesenden stärkeres Schärfen bei Druckdaten für die Ausgabebedingung Uncoated an als für Coated? Und wenn ja, ist das dann Euer "Standard"/eigener Anspruch an Qualität oder wird das dem Kunden gegenüber "extra" berechnet, weil er die Notwendigkeit einsieht und auch bereit ist das zu bezahlen? (siehe auch hier:
http://www.hilfdirselbst.ch/..._P519518.html#519518 Macht bei RGB-Daten ja dann auch recht wenig Sinn, diese als RGB für Uncoated aufzuarbeiten...
Sind Sorgen um zu hohen Gesamtfarbauftrag nach Anpassung der letzten ECI-Profile für Offset (von 350% bei FOGRA27 bis hin zu 300% bei ISOcoatedv2(300)) nun doch wieder hinfällig, weil entsprechendes Handling entweder Farbservern oder RIPs überantwortet werden darf, die bei entsprechenden komplexen Transparenz-Situationen aber auch keine Chance haben, wenn Sie PDF/x-4-Daten konsequent verarbeiten? Oder ist Olaf Drümmer´s Einwand/Nachfrage in diesem thread eben doch mehr als berechtigt und rechtfertigt eine "Scheiß-Egal"-Haltung bei Datei-Erstellung, weil solche Mechanismen mittlerweile als "Standard" vorausgesetzt werden dürfen oder bei Tintentstrahlern von sich aus eh zwingend sind?:
http://www.hilfdirselbst.ch/..._P528770.html#528770 Sind das und noch einiges Andere, was ich gar nicht kenne oder mir gerade nicht einfällt, alles alte Zöpfe, die getrost abgeschnitten werden können, weil die übrigbleibende Qualität á la "Lehrmethode" RGB-Workflow nach Cleverprinting bei standardisierter Druckausführung heute ein genügend hohes Mass an Qualität liefert auch für höhere Ansprüche? (Nichts gegen Cleverprinting, aber die können natürlich auch nicht alles erschöpfend abdecken...!)
(Und ist es demzufolge im Umkehrschluss dann nicht auch egal, ob ich von einem fertigen ISOcoatedv2-PDF eine Uncoated-Variante konvertiere, statt von einer vorhandenen RGB-Quelle ausgehend, weil es auf die 2% Unterschied im Rot/Magenta unter dem Strich dann doch nicht drauf ankommt?)
schöne Grüsse,
Ulrich