So, jetzt komme ich endlich dazu, einen (sehr) praktikablen Weg zu beschreiben.
Ich produziere Reisekataloge. Um bis zum letzten Moment flexibel zu sein – es kommt durchaus vor, dass sich im letzten Moment entscheidet, dass ein bestimmtes Hotel an völlig anderer Stelle im Katalog stehen muss als ursprünglich vorgesehen – produziere ich zunächst ausschließlich 1-seitige InDesign-Dokumente. Für jedes Hotel, Ferienhaus, Schiff etc. ein Dokument, das ich "Modul" nenne. Diese Module können verschiedene Größen haben, z.B. 1/3, 1/2, 2/3 oder 1/1 Seite. Die Module können bereits erstellt werden lange bevor überhaupt feststeht, wieviele Seiten der Katalog am Ende haben wird.
Bei InDesign CS3 habe ich dann mal diese Module direkt im INDD-Format auf den endgültigen Katalogseiten platziert. Beim Export der Druck-PDFs ist mir dann InDesign mit schöner Regelmäßigkeit abgeschmiert und hat bei dieser Gelegenheit praktischerweise auch gleich die Dateien mit den endgültigen Katalogseiten unwiderruflich zerschossen.
Deshalb hatte ich mich entschlossen, ausschließlich mit PDFs zu arbeiten. Wenn ich z.B. einen Ordner mit 100 Modulen (INDD-Dokumenten) habe, exportiere ich daraus mit
BatchConvert PDFs. Selbstverständlich kommt es später immer noch zu Änderungen und Korrekturen. Diese erledige ich im original INDD-Modul und exportiere erneut ein PDF. Dafür gibt es ein kleines Script, welches das PDF nach meinen Vorgaben (Joboptions) exportiert, das INDD-Dokument sichert und schließt. Als Tastenkombi angelegt, ist das nicht mehr Arbeit als normales Sichern. Bei mir z.B. Apfel-Alt-S statt Apfel-S für einfaches Sichern.
Wenn ich nun ein Katalogseiten-Dokument öffne, fragt InDesign sofort, ob ich modifizierte Links aktualisieren möchte. Innerhalb von Sekunden habe ich damit wieder eine aktuelle Datei. Außerdem lasse ich unmittelbar vor dem Export der endgültigen Druck-PDFs (mit
OutputFactory) in meiner Buchdatei einen letzten Preflight über alle Dokumente laufen. Wenn alles grün ist, kann exportiert werden. Rot markierte Dokumente öffne ich und aktualisiere eventuell "vergessene" Module.
Nachdem ich mehrfach gelesen hatte, dass das Platzieren von INDD-Files in INDD inzwischen ausgereift und unproblematisch sei, habe ich dies im letzten Jahr nochmal getestet. Ich hatte einen Katalog in zwei Sprachversionen. Bei der ersten Version bin ich meinen "normalen" Weg über PDFs gegangen. Bei der zweiten Version habe ich INDD-Files platziert. It's a pain in the ass ;-) Es kam zwar nicht mehr zu Abstürzen und zerschossenen Dateien, aber der ganze Workflow wurde unerträglich langsam. Je mehr INDD-Module ich platzierte, desto langsamer wurde InDesign bzw. der Seitenaufbau am Bildschirm. Außerdem dauerte der Export der endgültigen Druck-PDFs um ein mehrfaches länger als bei platzieren PDFs. Ich hatte damals mal ein paar Zeiten zum Vergleich gestoppt. Wenn ich mich recht erinnere, dauerte allein der Export 3x so lange, wenn nicht noch länger.
Ich bin wieder zurück bei meinem jahrelang erprobten PDF-Workflow.