Bisher habe ich als Drucker an verschiedenen lfp-Druckern (bis 5000mm) nach dem Prinzip "Drucken-Messen-Profilieren-Glücklichsein" und in abgewandelter Form -Unglücklichsein, die Mängel mit Gradations- und Farbersatzkorrekturen für jedes Motiv einzeln kompensiert.

Kürzlich habe ich einen Einblick in die iterative Profilanpassung von CGS bekommen. Ein Test hat sowohl messtechnisch als auch optisch überzeugt, das durchschnittliche Delta E reduzierte
sich in 4 Zyklen auf 2,9 (für einen Proof-Drucker ein übler Wert, für einen 5-Meter-Drucker mit 4 Farben zumindest akzeptabel), kurz gesagt, das Ergebnis würde uns voran bringen, wäre da nicht ...

... der workflow, den die CGS-Software bietet: das Ergebnis der iterativen Profilanpassung liegt nicht als Profil vor und kann nicht direkt als Ausgabe-, Drucker-, oder auch Materialprofil im RIP (Onyx-Productionhouse) verwendet werden, sondern wird dem RIP vorgeschaltet: damit kann sich ein Mehraufwand von mehreren Stunden für einen einzigen Job ergeben, das ist bei 3000 und mehr im Jahr unakzeptabel.

Meine Frage nun: Gibt es Dienstleister, die als Ergebnis einer iterativen Profilanpassung ein Ausgabeprofil erzeugen?


Gruß Albrecht

Nein.

Naja, für ICC-basierte RIPs wie Onyx könnte man es mit basICColors "MatchPatch" versuchen. Wenn man ein Ziel erreichen will, für das verbindliche Sollwerte vorliegen (wie z.B. FOGRA39), kann die Software schrittweise Verbesserungen ins Druckerprofil einrechnen.
Man gibt dafür z.B. ein ECI2002 aus, misst dieses ein, und Matchpatch berechnet aus den Abweichungen zu den Sollwerten ein neues optimiertes Profil.
Selbst ausprobiert habe ich das aber noch nicht.

Gruß,
Ulf Wittenberg

Guten Morgen.

Vor einigen Jahren hat Christian Nelissen eine iterative Anpassung für uns gemacht. Das ganze nur mit ICC-Profilen, damals mit Best-RIP und Epson Stylus Pro 5000 (oh, wie gruselig). Die Ergebnisse waren ziemlich gut!
Laut seiner Homepage geht das immer noch.

Das Programm, bzw. die Dienstleistung heißt ColorToolz Pro (Service Edition).
http://www.nelissen.de

Gruß.
André Lahode

Guten Morgen,

als Ergänzung zu MatchPatch: Heidelbergs Print Open ab der Version 5 bietet die Möglichkeit Profile zu itterieren.

Dann werd ich mein nein mal erläutern.

Was CGS, EFI und GMG machen ist ja keine Optimierung des Profils, sondern des Druckers, der wird passend zu den zielwerten Optimiert.

Da in einem ICC Druckerprofil aber keine Linearisierung oder sonstige Druckersteuerungsinformationen enthalten sind, kann man ein ICC Profil dahingehend eigentlich nicht optimieren.

Man kann halt die Drucke und/oder die Messungen mitteln, wenn man mehrmals druckt und/oder misst, aber konkret den Drucker dazu zu bekommen, die gewünschten Farben besser erzielen, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Matchpatch macht das für konkrete Zielfarben, aber über alles?

Hallo,

Antwort auf:

Was CGS, EFI und GMG machen ist ja keine Optimierung des Profils, sondern des Druckers

CGS und GMG ja, EFI nein. EFI "optimiert das Profil" indem eine Anpassung zwischengeschaltet wird. Technisch ist das ein Lab-Lab Abstract ICC-Profil.
Aber ich versteh nicht, wieso man per CGS kalibriert um dann Onyx wurschteln zu lassen? Warum nicht aus Color Tuner direkt ansteuern?

Guten Abend,

Antwort auf [ Thomas Richard ]

Dann werd ich mein nein mal erläutern.

Was CGS, EFI und GMG machen ist ja keine Optimierung des Profils, sondern des Druckers, der wird passend zu den zielwerten Optimiert.

Erreicht er damit "die gewünschten Farben besser"?
Ein reduziertes Delta E und der optische Eindruck deuten darauf hin.

Antwort auf:

Man kann halt die Drucke und/oder die Messungen mitteln,
wenn man mehrmals druckt und/oder misst,...

die Messungen der targets wurden in jedem Zyklus gegen isocoated_v2 gerechnet

Antwort auf:

... aber konkret den Drucker dazu zu bekommen, die gewünschten Farben besser erzielen, kann ich mir eigentlich nicht vorstellen. Matchpatch macht das für konkrete Zielfarben, aber über alles?

Wie erklärt sich dann ein deutlich reduziertes Delta E, Mehrfachmessung wirkt sich eher im Nachkommabereich aus?


MatchPatch, BestRIP oder auch Print open, das alles steht mir nicht direkt zur Verfügung, aber daraus ergeben sich vielleicht neue Ansätze.

CGS überlegt, ob es möglich ist, die ermittelten Korrekturen in ein devicelink-profil einzurechnen.

Habt Dank,
Gruß
Albrecht

Hallo,

Antwort auf [ loethelm ]

Aber ich versteh nicht, wieso man per CGS kalibriert um dann Onyx wurschteln zu lassen? Warum nicht aus Color Tuner direkt ansteuern?

Zugegeben, ich habe nicht die Möglichkeiten des Color Tuners geprüft, bezweifle aber das er die Funktionalität von Onyx mit Fotoba-Cutter-Ansteuerung und freie Positionierung von Motiven mit vektorbasierten Fräsmarkierungen (Layout-Tool) beherrscht, das brauchen wir.

Ich werds mal prüfen!

Gruß Albrecht