Hallo Teebee
Ich verwende für Grundschrift metrisch. Auch bei Linotype-Schriften gibt es immer wieder problematische Zeichenkombinationen. Vor ein paar Tagen habe ich nach einem Telefongespräch mit Linotype ihnen mal ein Beispiel-PDF gemailt, wo schlecht gekernte Paare offensichtlich sind. Die Liste umfasste u. a.
fk fh fb fl fi fj gj
f! f? f) (j f] [j f“ f‘ f* (W ‚ja‘ ‚Ja‘ „ja“ „Ja“
»– –« »— —« ›– –‹ ›— —‹
–1–2–3–4–5–6–7–8–9–0– /1/2/3/4/5/6/7/8/9/0/
/a/b/c/d/e/f/g/h/i/j/k/l/m/n/o/p/q/r/s/t/u/v/w/x/y/z/
/A/B/C/D/E/F/G/H/I/J/K/L/M/N/O/P/Q/R/S/T/U/V/W/X/Y/Z/
7. 7,
Antwort steht noch aus.
Was hilft: Das Skript KernPairsOptical, das problematische Zeichenpaare, aber auch Ziffern generell oder in Kombination mit Satzzeichen auf optisches Kerning stellt.
Inzwischen bin ich aber auf einen interessanten Ansatz eines Italieners gestossen: iKern von Igino Marini. Es handelt sich offenbar um ein neues mathematisches Modell für Autokerning, das dem optischen Kerning von Indesign weit überlegen sein soll. Seine Website:
http://www.iginomarini.com/ikern.html Unter
http://www.iginomarini.com/fell.html gibt es Beispiele von Schriften, die er mit iKern bearbeitet hat (zum freien Download, Copyright-Hinweise beachten!).
Ein weiteres Beispiel findet sich im Thread
http://typophile.com/node/10317, und zwar als PDF im ersten Beitrag (linke Spalte im PDF ist mit iKern gekernt).
Auf eine Anfrage meinerseits teilte er mir mit, dass in ein oder zwei Monaten eine neue Website (
http://www.ikern.com) mit genaueren Infos zu iKern aufgeschaltet sein wird. Die Überarbeitung eines Fonts (automatisches Spationieren und Kerning) durch iKern würde 40 € kosten. Wenn das Ergebnis wirklich so toll ist, wäre dieser Betrag bei einer häufig benutzten Schrift zu verkraften. Problem: Linotype (Hersteller des Fonts) gibt keine Einwilligung. Und ohne Einwilligung keine Überarbeitung.
Gruss Marco