Hallo Andy,
> Grundsätzlich hast du Recht. "Leider" haben wir bei uns sehr sehr
> viele Kunden und ein Großteil bringt das zu bedruckende Papier mit
> und der Zeitaufwand ist zu groß von Kunde zu Kunde und von Auftrag
> zu Folgeauftrag.
Dann stellt sich aber die Frage, ob da wirklich für jedes Papier eine komplette Anpassung nötig ist, oder es evtl. reicht, den Papierton zu editieren, wenn das restliche Farbverhalten des Materials den ISO Vorgaben entspricht oder eurer Hausmarke.
> Vorallem wird die Datenflut zu groß und dann kommt
> noch teilweise hinzu das die Proof auch angeliefert werden :-(
Um die zu überprüfen würde ich inzwischen nur noch (und wenn es nur Stichprobenartig ist), mit Medienkeil annehmen. Wenn die 40 Werte schon durchfallen, ist es mit dem Rest auch nicht so weit her.
Leider gilt da nicht der umkehrschluss:
Medienkeil innerhalb der Toleranzen, evtl. sogar der engeren <> Guter Proof.
Sonst würde es ja reichen, den Medienkeil als Profilierungschart zu verwenden.
Das einzige was der Medienkeil leistet ist eine Kontrolle in der laufenden Produktion, ob der Workflow noch stimmig ist. Patzer, wie falsches Papier, verstellter Drucker, geänderte Farben, falsche Druckerqueue (mit falschen Profilen), ... lassen sich damit erschlagen - Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
> Also, stellt sich die Frage wie verlässlich kann ich mit L*a*b* und
> delta E Werten mein Proof mit dem Fortdruck vergleichen und belegen.
Im Prinzip schon, die Frage bleibt aber, wie diese Werte zu interpretieren sind. Ein Beispiel aus meiner Praxis. Ob der besseren Linearität der IRIS Proofer passt meine ISOcoated Anpassung nach meinem Empfinden besser als die auf dem EPSON 7600. Von der Statisitik her, ist der Epson etwas besser und was die absoluten Werte angeht, ist der Iris garnicht mehr Prooftauglich, da das reine Magenta nur bei Tagesbestform innerhalb der Toleranzen von DeltaE=5 liegt, weil eben die Eigenfarbe fürs Magenta vom Iris zu kalt ist. Aber schon der Wert fürs 95%ige Magenta, ist wieder mit einem DeltaE von 1,2 im Lot.
Jetzt muss ich mich fragen, und mir vorwerfen lassen, das die
optisch beste Prooferanpassung, die ich je hinbekommen habe (Saubere Grauachse, keine Abrisse, homogenes Bild,...), sich Proof nennen darf.
Bei 1485 Farbfeldern ist das Mittel bei etwa DeltaE=1 das Maximum bei unter 2 und nur das dusselige reine Magenta liegt Fern ab vom Schuss... Und mal ehrlich, unter Praktikern... Magenta 95%, Magenta 100%, gibt's da wirklich einen Unterschied?
Oder anders gefragt: Auf dem Proof kommt ausser in Kontrollfeldern oder dem A4 Feld des Medienkeils, kein reines Magenta vor...
Der Proof ist perfekt, fällt aber durch die Prüfung? :-(
Ich werde wohl in Zukunft damit Leben müssen, das ich ab und an Anrufe erhalte in der Art: "Wir haben ihre Proofs durchgemessen und festgestellt, das sie ausserhalb der Toleranzen (EINER!!) liegen."
Ich werd' dann einen Link auf diesen Thread mailen ;-)
MfG
Thomas
als Antwort auf: [#107741]