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InDesign auf dem Mac, InCopy auf Windows entwickelte sich eine parallele Diskussion [offtopic] zu Vorzügen und Nachteilen des OTF. Diese Diskussion möchte ich hiermit in einen neuen Diskussionsstrang leiten.
Herr Adelberger begrüßt die Einschränkung, dass bei einem OTF keine Kerningkorrekturen von Laien mehr vorgenommen werden können.
Dem ist so und diesem Bedenken stimme ich heftig zu.
Das hält Adobe aber nicht davon ab, so gut wie mit jeder neuen Creative Suite das gesamte kostenlos mitgelieferte Schriftenpaket (das durchaus willkommen ist) mit meist (wenn auch nur geringfügig) geänderten Fonts, die für solche Probleme sorgen, ungefragt über die anderen Fonts drüberzuinstallieren. Wohl dem, der sich darauf einzustellen und Vorsorge zu treffen weiß.
Font und Metrik sind in Type-1 Schriften in zwei (oder mehreren) unterschiedlichen Dateien enthalten (pfb, pfm, pfa unter Win bzw. PS-Fontdatei und ScreenFont/Suitcase auf Mac). Damit war es – im Gegensatz zu einer einzelnen OpenType-Datei – möglich, in die Definitionen der separaten Metrikdatei einzugreifen, ohne die Fontdatei zu dekompilieren und damit – in der Regel – gegen Lizenzrechte zu verstoßen.
Niemand ist gezwungen, in die Metrik einzugreifen, nur weil es möglich ist. Und wer es macht, sollte wissen, was er macht. Ansonsten bestraft ihn das Leben. ;-)
Wer editiert die Metrik ohne Grund? Betrachte es als eine Tat aus Verzweiflung.
Aber bei den genannten Beschränkungen der alternativen Strategien in InDesign (Abweichungen/GREP-Stile mit optischem Kerning – einem globalen Einsatz von optischem Kerning stehe ich skeptisch gegenüber) wäre das Vorhandensein dieser Option ein großer Vorteil, zumindest solange ein entsprechendes Plugin nicht in Sicht.
Was heißt 'nicht so leicht machbar'?
Lizenzrechtlich gebannt.
Auf Supportwegen nahezu unmöglich.
Mit einem OTF ist es aus meiner Sicht auf ordentlichem Wege nicht mehr machbar.
Oder hat jemand einen Tip für eine Lösung von Unterschneidungsproblemen jenseits Abweichungen mit individuell eingearbeiteten Kerningkorrekturen, optischem Kerning oder die Verwaltung derselben via Grep-Stilen?