[GastForen PrePress allgemein CMS (Color-Management) Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

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Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

Schoschi
Beiträge gesamt: 173

29. Dez 2004, 10:10
Beitrag # 1 von 13
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Hallo liebes CMS-Forum
Ich habe einem Kunden von uns (Liefert Bilder für eine Zeitschrift) unser CMYK-Profil gemailt, dass er selber die Bilder anpassen kann. Er lieferte bis anhin RGB und wir haben umgewandelt.

Er schreibt jetzt, dass er bei sich eine Gelblastigkeit festgestellt hat, er liess das Profil auch testen und hat eine unbefriedigende (zu schwere) Drucksituation festgestellt welcher er uns mitteilt. Er meint auch, dass diese mit Standardkonformem Druckprofil optimal einstellbar sein müsse.

Gut und recht, schön länger beschäftigen wir uns mit Varianten von Vergleich/Beweis-Kontrolltools, welche das Produkt, unseren und den ISO-Standard vergleichen soll. Mit dem Ergebnis, dass wir wahrscheinlich unsere Profile neu erstellen werden.

Frage: Ich muss dem Kunden jetzt eine Antwort liefern wieso unser Druck in seinen Bildern «düstere Farben» bringt. Er möchte eine hohe gesicherte Farbqualität.

Merci
Schoschi

Situation: Profile für Offset-, Recycling- und Gestrichenes Papier vorhanden und im Einsatz. Bildschirme kalibriert
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Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

gpo
Beiträge gesamt: 5520

29. Dez 2004, 11:40
Beitrag # 2 von 13
Beitrag ID: #132922
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Hi,

das dein workflow OK ist ...setze ich mal vorraus, aber...

wie ist es bei deinem Kunden???

sagt er, er habe einen kalibrierten Moni...und schaut heimlich im Bus nach Hause auf seinem Schlepptop die Bilder???..:))

...und wenn er dann zu hase ist und zur Ruhe kommt...geht er an seinen neuen Aldi mit 19er TFT...und meckert dann rum???

klär das mal vorher bevor du dir einen Riesenhals machst.
Mfg gpo


als Antwort auf: [#132901]

Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

30. Dez 2004, 15:05
Beitrag # 3 von 13
Beitrag ID: #133184
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Hallo schoschi,

um das mal etwas zu präzisieren (was bei euch eingerichtet und wie gearbeitet wird ist relativ klar, aber was ist mit der Gegenseite
Wie auch Gerd schon richtig bemerkte geht es ja um einen Übergabeprozess, und da ist nicht nur wichtig was rauskommt, sondern auch was reinkommt.

> Ich habe einem Kunden von uns (Liefert Bilder für eine
> Zeitschrift) unser CMYK-Profil gemailt, dass er selber die Bilder
> anpassen kann. Er lieferte bis anhin RGB und wir haben
> umgewandelt.

Was für RGB? mit oder ohne Profil, und wohin habt ihr gewandelt?

> Er schreibt jetzt, dass er bei sich eine Gelblastigkeit
> festgestellt hat,...
Gelblastig im Vergleich zu was? Seinem irgendwie hingebogenen Monitor?

> ...er liess das Profil auch testen

soso von wem, unter welchen bedingungen? Der Tester dürfte die selben Probleme haben wie wir hier.

> und hat eine unbefriedigende (zu schwere) Drucksituation
> festgestellt welcher er uns mitteilt.

Hat er sich bis jetzt über zu schwere Drucke beschwert?
Habt ihr dahingehend korrigiert, also sein Bilder immer erst mal ein Stück aufgerissen?

> Er meint auch, dass diese mit Standardkonformem Druckprofil
> optimal einstellbar sein müsse.
Siehe oben. Das klappt aber alles auch nur wenn man ansonsten auch standardkonform sein CM im Griff hat.

> Gut und recht, schön länger beschäftigen wir uns mit Varianten von > Vergleich/Beweis-Kontrolltools, welche das Produkt, unseren und
> den ISO-Standard vergleichen soll. Mit dem Ergebnis, dass wir
> wahrscheinlich unsere Profile neu erstellen werden.

Das hat doch direkt nichts miteinander zu tun. Wenn eure Profile authentisch sind (soll heissen, sie Bilden das ab, was auf der Maschine produziert wird), ist das sicherlich eine gangbare und legitime CM Methode.
Nachteilig ist allein, das es eben eine universelle Methode ist und nicht für andere Ausgabesituationen taugt (zu mindestens ohne weitere Konvertierungen).


> Frage: Ich muss dem Kunden jetzt eine Antwort liefern wieso unser
> Druck in seinen Bildern «düstere Farben» bringt. Er möchte eine
> hohe gesicherte Farbqualität.

Dann muss er auch erstmal sagen was er wie macht, nur dann lässt sich konkret der Punkt reproduzieren wo etwas schief geht. Das kann dann in der Tat euer Maschinenprofil sein. Aber auch eine andere Fehleinstellung oder Fehlbedienung.
Colourmanagement vom Dienstleister zu verlangen bedeutete eben auch, sich selbst drauf einzulassen, denn, ICC Profile sind immer nur relativ, bzw. so gut, wie sie einen Farbraum präzise und wahrheitsgetreu wiedergeben.


> Situation: Profile für Offset-, Recycling- und Gestrichenes Papier
> vorhanden und im Einsatz. Bildschirme kalibriert

und profiliert?


MfG

Thomas

PS: Schick mir doch mal das angemoserte Profil


als Antwort auf: [#132901]

Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

Aleks
Beiträge gesamt: 205

4. Jan 2005, 08:45
Beitrag # 4 von 13
Beitrag ID: #133726
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Ich verstehe nur nicht warum ihr nicht gleich die ISO Profile benutzt und diese dem Kunden gebt. Warum macht ihr einen Hausstandard und vergleicht den mit ISO??? Oder habe ich etwas falsch verstanden?


als Antwort auf: [#132901]

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Schoschi
Beiträge gesamt: 173

4. Jan 2005, 09:26
Beitrag # 5 von 13
Beitrag ID: #133744
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Hallo Alexs

Unser Hausstandard korrigiert die Maschinendifferenz zum ISO-Standard (das wäre zumindest optimal und wünschenswert), so dass wir Standardwerte drucken können.

Gruss
Schoschi


als Antwort auf: [#132901]

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Thomas Richard
  
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4. Jan 2005, 16:50
Beitrag # 6 von 13
Beitrag ID: #133893
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Hallo,

dann sollte euer Profil vom äusseren Farbraum her, dem des ISOcoated entsprechen oder diesen umschliessen, so wie es der Farbraum eines Proofers z.B. tut.
Was du mir gesandt hast, ist aber von den erzielbaren Farben her ein ganz anderer. (siehe PM)
Soll/darf ich die Vergleichsbilder hier online stellen?

MfG

Thomas


als Antwort auf: [#132901]

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Schoschi
Beiträge gesamt: 173

4. Jan 2005, 16:57
Beitrag # 7 von 13
Beitrag ID: #133894
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Hallo Thomas

Unsere Profile wurden vor ca 3,5 Jahren erstellt.
Du darfst die Ergebnisse online stellen.

Schoschi


als Antwort auf: [#132901]

Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

Aleks
Beiträge gesamt: 205

4. Jan 2005, 17:12
Beitrag # 8 von 13
Beitrag ID: #133898
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>Unser Hausstandard korrigiert die Maschinendifferenz zum ISO->Standard (das wäre zumindest optimal und wünschenswert), so dass >wir Standardwerte drucken können.

Nur mal Quergefragt, warum wurde die Maschine nicht in den Standard begracht, wir drucken mit einer SM 74 ISO Standard mit Originalprofilen. Wenn ein eigenes Profil für Die Bildprofilierung erstellt wurde hat dies nichts mehr mit dem Standard zu tun. Oder?


als Antwort auf: [#132901]

Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

4. Jan 2005, 17:14
Beitrag # 9 von 13
Beitrag ID: #133899
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Hallo Schoschi,

> Du darfst die Ergebnisse online stellen.

danke, das hilft oder motiviert evtl. bis jetzt noch stille Mitleser, bzw. lässt später eine hilfreiche Aufarbeitung des threads zu.

> Unsere Profile wurden vor ca 3,5 Jahren erstellt.

Dann wäre ich bei Diskussionen auch erst mal etwas piano, bevor du das Profil nicht mal verifiziert hast.

Das kannst du ja z.B: leicht mit einem mitgedruckten Medienkeil (oder auch eingeschränkt mit jedem anderen Kontrollkeil). Das Profil enthält ja in den ASCII Tags die Sollwerte und die Dazugehörigen Testchart Positionen:

ID Name CMYK_C CMYK_M CMYK_Y CMYK_K
1 A1 100.00 0.00 0.00 0.00
2 A2 0.00 100.00 0.00 0.00
3 A3 0.00 0.00 100.00 0.00
4 A4 100.00 100.00 0.00 0.00
5 A5 100.00 0.00 100.00 0.00
6 A6 0.00 100.00 100.00 0.00
7 A7 100.00 100.00 100.00 0.00
8 A8 70.00 70.00 0.00 0.00
9 A9 70.00 0.00 70.00 0.00
10 A10 0.00 70.00 70.00 0.00
11 A11 40.00 40.00 0.00 0.00
12 A12 0.00 40.00 40.00 0.00
13 A13 40.00 40.00 40.00 0.00
14 B1 40.00 0.00 40.00 0.00

und dazu die seinerzeit erfassten Farbwerte:

ID Name XYZ_X XYZ_Y XYZ_Z Lab_L Lab_a Lab_b
1 A1 19.47 28.03 56.72 59.92 -33.90 -45.63
2 A2 33.64 17.97 16.79 49.46 69.85 -4.79
3 A3 66.21 70.35 7.16 87.17 -3.57 89.33
4 A4 7.31 5.50 16.93 28.11 21.53 -41.91
5 A5 10.09 20.51 5.91 52.41 -59.24 34.89
6 A6 30.07 16.60 2.82 47.75 64.30 45.01
7 A7 4.57 4.54 2.93 25.37 2.68 5.62
8 A8 14.62 12.35 24.41 41.76 17.67 -33.69
9 A9 20.76 30.86 12.25 62.39 -38.22 29.25
10 A10 36.80 25.60 6.57 57.66 45.20 40.97
11 A11 32.29 30.30 40.13 61.91 11.39 -22.97
12 A12 49.82 42.74 19.96 71.38 24.59 26.02
13 A13 27.22 26.90 18.04 58.88 5.23 8.61
14 B1 39.65 48.41 28.74 75.08 -20.77 16.31

Ach so, hier noch die angesprochenen Vergleichsbilder:
einmal ein Screenshot des Colorsync Dienstprogrammes mit dem Maschinenprofil und ISOcoated:
http://www.richard-ebv.de/...coated_vs_GCR340.png

Und ein Ausschnitt meines bunten Testmotivs, einmal ISOcoated und einmal Maschinenprofil und jeweils dazu der Gelbkanal:
http://www.richard-ebv.de/...rgleich_schoschi.jpg


MfG

Thomas

Nachtrag: Obige Listen sehen in Courier besser aus, also evtl. herausziehen in Editor oder mal den Browser auf einen Monospaced Font setzen ;-) )


als Antwort auf: [#132901]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 4. Jan 2005, 17:24 geändert)

Kunde ist unzufrieden mit unserem Profil

Thomas Richard
  
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4. Jan 2005, 17:29
Beitrag # 10 von 13
Beitrag ID: #133901
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Hallo Aleks,

es ist durchaus denkbar das eine Maschine zwar die Eckwerte des ISOcoated erreicht, nur eben nicht mit den in den ISO Profilen hinterlegten Separationen. Dann macht es durchaus Sinn mit Maschinenprofilen zu arbeiten (Macht ja jeder Proofer so, der sieht ja, wenn überhaupt, per se wie _ein_ ISO Profil aus, die andern muss man ja genauso hinbiegen.)

Da ist dann eher die Frage, ob solch ein Profil an Bilder gehört oder lieber per Colorserver oder inRIP Separation ganz am Ende hineingerechnet/transformiert gehört.
Weil, was, wenn sich dieses Profil ändert...

MfG

Thomas


als Antwort auf: [#132901]

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Aleks
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5. Jan 2005, 08:57
Beitrag # 11 von 13
Beitrag ID: #134010
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Ja ok, ich dachte zu streng an den PSO Standard der eigendlich nicht vorsieht ein eigenens Maschinenprofil zu erstellen!


als Antwort auf: [#132901]

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loethelm
  
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5. Jan 2005, 14:02
Beitrag # 12 von 13
Beitrag ID: #134107
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Hallo Aleks,

hast du eigentlich gewusst, dass ISOcoated so etwas wie ein Mittelwert aus mehreren Drucken auf unterschiedlichen Maschinen ist?
Das bedeutet, dass es reiner Zufall ist, wenn eine Maschine ISOcoated druckt. Praxisnäher ist IMHO ISOcoated anliefern zu lassen um dann per IN-RIP Separation in sein Maschinenprofil zu konvertieren. Dies bedeutet zwar, dass die Maschine ISOcoated abdecken können muss, aber bestimmt nicht identisch sein muss/kann. Dies macht übrigens jede neuere Heidelberg Prinect Colorstation (Heißt das Ding so? Ich meine dieses A2 Spektralfotometer) so, mit sehr guten Ergebnissen.

Viele Grüße

Loethelm


als Antwort auf: [#132901]

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Aleks
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5. Jan 2005, 14:55
Beitrag # 13 von 13
Beitrag ID: #134140
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Hallo, wir versuchen ja nicht mit irgendeiner Maschine PSO zu drucken, diese Maschine wurde mit dem Testchart des BVDM in den Farbort gebracht und danach via in-Rip Seperation ausgeglichen. Sprich eine Kennlinie im RIP "calibriert" mir die SM 74 in den Standard so gut als möglich. So sollte die vorgehensweise sein bei PSO. Nicht einfach ISO proofen und in der Maschine "lithografieren" wie es viel noch praktizieren.


als Antwort auf: [#132901]
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