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Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Martin Fischer
  
Beiträge gesamt: 12783

21. Sep 2010, 08:49
Beitrag # 1 von 10
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Hallo,

es ist mir vor ein paar Wochen schon mal vorgekommen und nun letzte Woche erneut: Nach Ausgabe eines umfangreicheren Druckjobs (ca. 800 Seiten) mehrerer Dokumente, die über die Buchfunktion verwaltet werden, finden sich an einigen Stellen Löcher im Text, die dort nicht sein sollten.

Und zwar unregelmäßig: Bei verschiedenen Ausdrucken taucht das Problem an unterschiedlichen Stellen auf (bei der Erstausgabe des Druckjobs – Lieferung des Umbruchs an den Autoren – waren die genannten Löcher nicht vorhanden – sie waren erst beim Ausdruck der ersten Korrekturversion zu beobachten).

Wird der Druckbogen einzeln ausgedruckt, zeigt sich der Fehler nicht.

Bei mir lässt sich das Problem eingrenzen auf Passagen mit Hebräisch (Rechts-Links Schreibung). Besonders gut zu beobachten ist dieser Fehler dort, wo hebräischer Text in Klammern eingeschlossen ist:
Beispiel 1
Beispiel 2.

Allerdings taucht der Fehler bei hebräsichem Text nicht immer – und wenn, dann in unterschiedlicher Stärke auf:
Beispiel 3.

Es scheint irgendwie aus einer Laufweitenverringerung des hebräischen Textes zu resultieren:
Beispiel 4 (hier schwarz im Vordergrund der Originaltext in InDesign, im Hintergrund blau der Scan der defekten Stelle)

Kennt jemand ähnliche Probleme?
Ausschließlich im Zusammenhang mit Hebräisch oder auch andereren Schriften/Alphabeten?

Lösung: Habe das Buch als PDF-Datei exportiert und die Seiten dieser PDF-Datei neu in einem InDesign-Dokument platziert. Die Ausdrucke dieser PDF-bestückten InDesign-Datei sind tadellos!

System:

Mac OS X 10.6.4
InDesign CS4 6.0.5
HP LaserJet 4250 DTNL; RAM: 80 MB + 256 MB DDR
Druckdaten: nur Text mit insgesamt 7 Fonts (Grundschrift mit div. Schnitten, Hebräisch, Umschrift).
Hebräisch-Font: NewJerusalemU von Linguists Software



Nachtrag:
Jetzt wo ich den Hebräisch-Font nachgeprüft habe, kommt mir ein anderer Verdacht. Hatte fälschlicherweise angenommen, dass ich beim ersten Problemfall vor einigen Wochen und beim neuen Problemfall letzte Woche unterschiedliche Hebräisch-Fonts verwendet habe. Tatsächlich war es in beiden Fällen die NewJerusalemU, die mir auch in anderem Zusammenhang schon Probleme bereitet hatte: InDesign CS4 ist nicht Hebräisch OT-kompatibel.

Es ist also gut möglich, dass sich die Ursache auf diesen Font eingrenzen lässt.
Aber wie kommt es, dass das Problem nur bei größeren Druckjobs auftaucht?
Und dort unregelmäßig und an unterschiedlichen Stellen?

(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 21. Sep 2010, 09:50 geändert)
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Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Martin Fischer
  
Beiträge gesamt: 12783

21. Sep 2010, 09:49
Beitrag # 2 von 10
Beitrag ID: #452042
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Antwort auf: Es scheint irgendwie aus einer Laufweitenverringerung des hebräischen Textes zu resultieren:


Bei genauerem Hinsehen ist es weniger die Verringerung der Laufweite zwischen den Zeichen als viel mehr die Verringerung des Wortzwischenraums an zufälligen Stellen, die für diese Löcher sorgt:
Bildschirmfoto 1
Bildschirmfoto 2.

Die Leerzeichen zwischen den hebräischen Worten sind stets mit dem Hebräisch-Font ausgezeichnet (im ZF inklusive Anweisung zur Rechts-Links Schreibrichtung).


als Antwort auf: [#452030]
(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 21. Sep 2010, 09:52 geändert)

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Yves Apel
Beiträge gesamt: 1724

21. Sep 2010, 13:27
Beitrag # 3 von 10
Beitrag ID: #452083
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Hallo Martin,

ich hatte das Problem selber noch nicht. Allerdings musste ich auch noch kein Hebräisch verarbeiten.
Von dem was du da schreibst habe ich allerdings auch die Vermutung dass es die Schrift ist. Insbesonders die Kerningpair-Tabelle. Nur wie nachweisen?.


Um InDesign ausschliessen zu können:

Ist überall der "WorldReady" Composer eingestellt?
Hast du u.U. das Kerning als "Optical" in Verbindung mit dem WorldReady Paragraph Composer eingestellt (Dies hat bei mir mal im Chinesischen zu einem merkwürdigen Resultaten geführt)?


als Antwort auf: [#452042]

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Martin Fischer
  
Beiträge gesamt: 12783

21. Sep 2010, 13:41
Beitrag # 4 von 10
Beitrag ID: #452086
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Hallo Yves,

Antwort auf: Ist überall der "WorldReady" Composer eingestellt?

Per Absatzformat überall dort, wo Hebräisch vorkommt.

Antwort auf: Hast du u.U. das Kerning als "Optical" in Verbindung mit dem WorldReady Paragraph Composer eingestellt


Alles metrisch.

Optisches Kerning verwende ich nie grundsätzlich im Absatzformat, sondern nur per GREP-Stil um Kerning-Macken wie etwa in der Umgebung der Anführungszeichen/Apostrophe bei der Minion Pro auszugleichen.


als Antwort auf: [#452083]
(Dieser Beitrag wurde von Martin Fischer am 21. Sep 2010, 13:42 geändert)

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Steffen Kernstock
Beiträge gesamt: 105

21. Sep 2010, 15:37
Beitrag # 5 von 10
Beitrag ID: #452102
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Druckst Du direkt aus InDesign oder über PDF aus Acrobat?

Acrobat 9 hat mir mal ähnliche Streiche gespielt. Der Druck aus Vorschau war in Ordnung.

Steffen


als Antwort auf: [#452086]

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Martin Fischer
  
Beiträge gesamt: 12783

21. Sep 2010, 16:21
Beitrag # 6 von 10
Beitrag ID: #452106
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Ich drucke aus InDesign.

Die Behelfslösung ist, aus InDesign über die Buch-Palette eine PDF-Datei zu exportieren und die einzelnen Seiten der PDF-Datei per Skript wieder in einer InDesign-Datei zu platzieren (wg. Ausdruck von unskalierten Doppelseiten).

Diese ausschließlich mit PDF-Seiten bestückte InDesign-Datei lässt sich dann problemlos in einem Rutsch an den Drucker schicken: im Ausdruck erscheinen die Löcher, die beim Ausdruck der Original-Datei zufällig entstanden sind, nicht mehr.


als Antwort auf: [#452102]

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Steffen Kernstock
Beiträge gesamt: 105

22. Sep 2010, 08:31
Beitrag # 7 von 10
Beitrag ID: #452151
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Ich kann mich täuschen, aber das sieht für mich sehr nach einem Speicherproblem im Drucker aus. Die Fontspeicherkapazität ist bei manchen Druckern unabhängig vom Hauptspeicher. Zudem gibt es (unsauber programmierte) Fonts, die diesen Fontspeicher regelrecht "zumüllen".

Hast Du (z.B. über einen Browser) Zugriff auf die Druckerspezifikationen?

Versuch mal ...
... kleine Datei mit sehr vielen angewandten Schriften und vielen daraus verwendeten Glyphen
... anderen Drucker (mit/ohne PostScriptkarte)
... Ausdruck über PDF aus Acrobat und Vorschau

Vielleicht lässt sich das Problem einkreisen. Es kann leider viele Ursachen haben.

Good luck!
Steffen


als Antwort auf: [#452106]

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Martin Fischer
  
Beiträge gesamt: 12783

22. Sep 2010, 10:48
Beitrag # 8 von 10
Beitrag ID: #452178
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Hallo Steffen,

nachdem das Problem bislang nur im Zusammenhang mit diesem einen Hebräisch-Font NewYerusalemU auftauchte vermute ich, dass es auf diesen einzugrenzen ist. Beim Ausdruck von anderen umfangreichen Dokumenten konnte ich Ähnliches noch nicht feststellen.

Wie werden die Schriften zum Drucker geschickt?
Werden die Schriften beim Ausdruck von regulären InDesign-Dateien einmal am Anfang an den Drucker geschickt und später wird auf die geladenen Schriften zurückgegriffen?
Werden die Schriften beim Ausdruck einer mit PDF-Seiten bestückten Datei je Druckbogen neu mitgeschickt und der (Font-)Speicher nach jedem Druckbogen geleert?


als Antwort auf: [#452151]

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Steffen Kernstock
Beiträge gesamt: 105

22. Sep 2010, 12:46
Beitrag # 9 von 10
Beitrag ID: #452195
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Wie gesagt, es gibt unsauber programmierte Fonts, die diesen Fontspeicher regelrecht "zumüllen". Einmal konnte ich mir bei einem ähnlichen Problem nur noch helfen, indem ich diesen Font im FontLab (oder war es FontoGrapher?) öffnete und neu generierte (weil es keinen Ersatz gab).

Zitat Wie werden die Schriften zum Drucker geschickt?

Die Schriften werden unterschiedlich in die Druckdatei gepackt. Das hängt vom Druckertreiber ab, der die InDesign-Ausgabe in die Druckersprache "übersetzt".
Also z.B. bei einem PostScript-Drucker in eine PS-Datei. Dort sind die "global" verwendeten Schriften (also aus dem Satzprogramm) im Header untergebracht. Aber schon in EPS-Daten eingebundene Schriften sind lokal in der eingebundenen EPS-Datei auf einer bestimmten Seite miteingepackt. Bei PDF kann es noch krasser sein, dort ist es völlig egal, wo die Informationen, also auch die Schriften innerhalb der Datei stehen.

Eine Variation der Verschachtelung, wie Du sie bei Deiner Behelfslösung vorgenommen hast, führt also zu einer völlig anderen Füllung der "Stacks" und damit zu einer anderen Fontspeicherverwaltung. Daher tippe ich ja darauf, dass das Problem hier zu suchen ist. Allerdings möchte ich nicht den Eindruck erwecken, wie wenn ich ein Druckertreiber-Crack wäre, davon bin ich weit entfernt. Ich habe nur ein paar Erfahrungen in dieser Richtung.

Steffen


als Antwort auf: [#452178]

Löcher im Druckbild bei umfangreicheren Druckjobs

Martin Fischer
  
Beiträge gesamt: 12783

13. Okt 2010, 10:07
Beitrag # 10 von 10
Beitrag ID: #453934
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Inzwischen bin ich einen großen Schritt weiter.

Der in http://www.hilfdirselbst.ch/..._P452106.html#452106 beschriebenen Workaround – Export in PDF und Platzierung der Einzelseiten der PDF in einem neuen InDesign-Dokument – lieferte häufig die korrekte Ausgabe, aber auch hier erschienen beim Ausdruck des 700-seitigen Buchs die beschriebenen Löcher reproduzierbar auf 12 Seiten – trotz Einzelverschickung der Druckbogen an den Drucker (HP LaserJet 4250 dtnsl).

Ein Kontrollausdruck auf einem anderen Drucker (Xerox Phaser 6280DN) war korrekt. Keine Löcher.

Der Versuch, an den problematischen Stellen, die mit dem Hebräisch-Font ausgezeichneten Leerzeichen mit der lateinischen Grundschrift auszuzeichnen war hinsichtlich dieser Löcher mit Erfolg gekrönt. Allerdings beanspruchen die Leerzeichen mit Grundschrift horizontal weniger Raum als mit dem Hebräisch-Font, was bei mehrzeiligen Passagen mit Hebräisch zu Umbruchverschiebungen führte.

Schließlich unternahm ich noch einen Versuch, die PDF-Datei direkt aus Acrobat (einseitig) über den HP LaserJet 4250 auszudrucken. Und siehe da: alles war in Ordnung.


Die Quelle des Ausgabefehlers ist in der Konstellation InDesign, Font 'New Yerusalem' und HP LaserJet 6280DN) zu suchen.


als Antwort auf: [#452195]
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