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Langzeitarchivierung

omavros
Beiträge gesamt: 135

24. Dez 2011, 10:19
Beitrag # 1 von 8
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Hallo und schöne Weihnachten,

meine Aufträge habe ich bisher mit Retrospect auf VXA-2-Bändern archiviert. Nachdem jetzt eines meiner beiden Bandlaufwerke nicht mehr richtig funktioniert und Tandberg diese Laufwerke auch nicht mehr produziert, habe ich mich entschlossen in Zukunft ein Wechselplattenlaufwerk (z. B. Tandberg RDX) zur Archivierung zu nutzen - nicht zuletzt auch wegen des enormen Geschwindigkeitsvorteils.

Aber welche Software soll ich dafür verwenden? Wenn ich schon Festplatten verwende, würde ich es als Vorteil sehen, wenn ich auf Finder-Ebene Zugriff auf die Daten hätte und das ist mit Retrospect ja leider nicht der Fall. Andererseits bietet Retrospect natürlich die Vorteile, dass die Daten nach dem Kopieren exakt verifiziert werden, dass dafür gesorgt wird, dass beim Archivieren Datensätze mit gleichem Namen aus vorherigen Archivierungvorgängen nicht überschrieben werden und dass man eine relativ komfortable Suchfunktion hat.

Mein Wunsch für Weihnachten: Eine Software, mit der ich ähnlich komfortabel, einfach und sicher wie mit Retrospect meine Archive anlegen und verwalten kann und die die Daten nicht in einem propietären Fileformat ablegt.

Wie gesagt: Es geht mir um die Archivierung, nicht um ein Backup oder eine Synchronisation - dafür habe ich ChronoSync.
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Langzeitarchivierung

pronto
Beiträge gesamt: 1180

24. Dez 2011, 12:08
Beitrag # 2 von 8
Beitrag ID: #486864
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Servus,

mit dieser Frage machst du natürlich schon ein Fass auf. Die Herangehensweise an diese Thematik ist höchst unterschiedlich, so kann ich natürlich nur meine zwei Cent dazu beitragen. Und ich nehme es gleich vorweg, wir verwenden auch Retrospect und zwar sowohl für das Backup, wie auch für die Archivierung.

Die Archivierung auf Festplatten haben IMHO ein paar entscheidende Nachteile. Zum Ersten sind Festplatten im Vergleich zu Bändern eine höchst kurzlebige und unzuverlässige Speichermöglichkeit, wenn sie im Kontext einer Langzeitarchivierung betrachtet werden und zum Zweiten, hat der Zugriff auf Daten, welche auf Festplatten liegen, den Nachteil, dass diese dort uU verändert oder gelöscht werden können. Bei archivierten Daten geht man prinzipiell davon aus, dass sich diese im Zustand zur Zeit der Archivierung befinden.

Das proprietäre Dateiformat von Retrospect ist furchteinflößend, dass gebe ich zu aber anders lassen sich zB Metadaten, welche durch unterschiedliche Dateisysteme und Plattformen entstehen nicht auf einer Plattform sichern. Wir archivieren auf LTO Bänder, diese sind groß, LTO Laufwerke sind schnell und bis zu zwei Band Generationen abwärtskompatibel und wir achten darauf, dass wir zu jedem Band den Retrospect Installer mit sichern, mit dem das Band erstellt wurde und das natürlich separat und nicht *im* Retrospect Container. Somit haben wir die Möglichkeit die zu einem Band passende Umgebung wieder herzustellen.

Die weit größere Herausforderung, zumindest für unseren Workflow ist die Daten später wieder zu finden. An dieser Stelle arbeiten und verbessern wir regelmäßig, was etliche Konzepte entstehen lässt und man sich wieder in das Konzept von vor ein paar Jahren rein denken muss. Aber das wichtigste ist, dass die erst mal vorhanden sind, auch wenn man eine Stunde danach suchen muss. An dieser Stelle haben wir den goldenen Weg noch nicht gefunden.

HTH Tom


als Antwort auf: [#486863]

Langzeitarchivierung

omavros
Beiträge gesamt: 135

25. Dez 2011, 09:09
Beitrag # 3 von 8
Beitrag ID: #486882
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Guten Morgen Tom,

dass man LTO-Laufwerke eher mit dem Begriff "Langzeitarchivierung" in Verbindung bringt, ist mir klar. Und ich habe natürlich auch lange überlegt, ob ich meine VXA-Laufwerke nicht durch LTO-Laufwerke ersetzen soll.

Dennoch habe ich mich aus verschiedensten Gründe für ein Wechselplattenlaufwerk entschieden. Einer der Hauptgründe ist, dass ich ein Tandberg RDX an einer USB-3.0-Karte und, sollte es nötig sein, problemlos auch an jedem Rechner mit einem USB-2.0-Anschluss betreiben kann. Bei RDX-Laufwerken gibt es außerdem den Vorteil, dass man die Festplatten mit einem Schalter sperren kann und dadurch die Daten nicht so einfach irrtümlich verändert werden können.

Mein Workflow ist - Gott sei dank - schon ziemlich optimiert und wird sich auch mit den Wechselfestplatten nicht ändern. Wobei ich natürlich auch sagen muss, dass bei mir im Monat nur etwa 20-30 GB an Daten anfallen. Zudem werden meine Daten dreimal archiviert: Doppelt auf Wechselplatten (bisher VXA-Tape) und zusätzlich kommt die aktuellste Version der Aufträge auf ein großes RAID, auf das ich ständig Zugriff habe.

Mir geht es wirklich nur mehr um die Software. Ich könnte natürlich die Daten auch manuell kopieren und dann mit einer Datenbank verwalten. Aber dabei gibt es die Fehlerquelle "Mensch", die ich soweit als möglich ausschließen möchte.

Soweit ich das bisher im Internet recherchieren konnte, gibt es keine Alternative zu Retrospect, die die selben Funktionen und den gleichen Komfort bietet und dabei die Daten auch auf Finderebene zugänglich macht.


als Antwort auf: [#486864]

Langzeitarchivierung

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19337

25. Dez 2011, 10:15
Beitrag # 4 von 8
Beitrag ID: #486883
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Vernünftige Backup-, Archivierungs- und Synchronisationssoftware, hat, wenn sie allen Eventualitäten gerecht werden soll, ihren Preis und vor allem auch einen erheblichen Lern- und Workflowanpassungsbedarf. Wenn man es richtig machen möchte, oder auch aus Versicherungstechnischen Gründen, oder Werkverträgen mit Kunden gezwungen ist, dass ganze sicher zu verwahren, kommt man um Lösungen wie Archiwares Presstore nicht herum. Das bietet alles was du suchst (und auch alles was Pronto aufgelistet hat, und noch einiges mehr (z.B. das man für archiviertes nicht noch mal komplett Buch führen muss, wo es hingekommen ist, denn man findet alles über den Pfad in dem es zu Produktionszeiten gelagert hat.
Wenn also die Jobs in einer Hierarchie der Art:

/Volume/Kunde/Produktbereich/Auftragsnummer
oder
/Volume/Endkunde/Agentur/chronologische Einordnung(nach Monaten, Jahren oder Produktzyklen z.B.)/Auftrag

findet man den gesuchten Job an genau der Stelle im Archiv, und bekommt beim Anwerfen eines Restore gesagt, welche/s Medi-um/en benötigt wird. Ausserdem liegt diese Datenbank auch auf jedem Sicherungsmedium, um das ganze Desaster Recovery fähig zu halten.


als Antwort auf: [#486882]

Langzeitarchivierung

pronto
Beiträge gesamt: 1180

25. Dez 2011, 13:01
Beitrag # 5 von 8
Beitrag ID: #486886
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Antwort auf [ Thomas Richard ] [..]Wenn man es richtig machen möchte, oder auch aus Versicherungstechnischen Gründen, oder Werkverträgen mit Kunden gezwungen ist, dass ganze sicher zu verwahren, kommt man um Lösungen wie Archiwares Presstore nicht herum[...]


Ah Archiware, die hatten wir vor etlichen Jahren (~10 )auch mal im Haus aber die waren damals schwei-ne-teu-er, was sich aber mittlerweile auf ein erträgliches Maß eingependelt haben soll. Wir nutzen seit Anfang 2011 die Synchronize Komponente von denen, weil wir Kundendaten außer Haus aufbewahren müssen und ich muss sagen, dass funktioniert zuverlässig, mit Komprimierung sauschnell (~30GB/12h bei 10MBit/s) und war gar nicht so teuer. Ich denke das würde tatsächlich mal einen Blick wert sein, wobei unsere 40 Slot Library schon noch eine Spassbremse sein könnte...

Bye Tom


als Antwort auf: [#486883]

Langzeitarchivierung

omavros
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25. Dez 2011, 18:09
Beitrag # 6 von 8
Beitrag ID: #486902
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Hallo Tom und hallo Thomas,

vielen dank für den Tipp. Ich habe mir die Demolizenz von Presstore installiert und konnte es ausführlich testen. Große Vorteile gegenüber Retrospect konnte ich in einem zweistündigen Test nicht entdecken und auch mit Presstore werden die Daten in einem propietären Datenformat abgelegt - ich fürchte fast, dass es gar nicht anders geht.
Negativ hingegen ist der Preis und die Gestaltung der Lizenz. Das man für die Verwendung mit einem Bandlaufwerk (ohne Begrenzung der Datenmenge) knapp über 2.000 Euro bezahlt (nur das Archive-Modul), kann ich ja bei einer professionellen Software noch verstehen. Aber dass man bei einem Festplattenarchiv nach Datenmenge bezahlen muss, gefällt mir gar nicht. Vor allem beläuft sich der Preis bei einer Datenmenge von 10 TB schon auf über 3.000 Euro.
Ich werde nach den Feiertage auch noch einmal mit meinem Techniker sprechen. Momentan sieht es so aus, dass Retrospect für meine Ansprüche noch immer die erste Wahl ist.


als Antwort auf: [#486886]

Langzeitarchivierung

pronto
Beiträge gesamt: 1180

25. Dez 2011, 18:33
Beitrag # 7 von 8
Beitrag ID: #486904
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Antwort auf [ omavros ] Große Vorteile gegenüber Retrospect konnte ich in einem zweistündigen Test nicht entdecken und auch mit Presstore werden die Daten in einem propietären Datenformat abgelegt - ich fürchte fast, dass es gar nicht anders geht.


Bei der Geschichte mit dem Containerdateiformat befürchte ich auch, dass es nicht anders geht. Wegen der Archiware Geschichte aber glaube ich mich zu erinnern, dass man den Usern auch die Möglichkeit geben kann, Daten selbst aus dem Archiv zu holen oder dort hin zu befördern. Das wäre schon ein signifikanter Vorteil, weil man die Backup Umgebung als Admin nur grob fahrlässig und somit ungern aus der Hand gibt.

Antwort auf: Negativ hingegen ist der Preis und die Gestaltung der Lizenz. [...] Aber dass man bei einem Festplattenarchiv nach Datenmenge bezahlen muss, gefällt mir gar nicht. Vor allem beläuft sich der Preis bei einer Datenmenge von 10 TB schon auf über 3.000 Euro.


Ja das ist eine ganze Menge. Ich habe auch vor allem viel Geld in Erinnerung.

Antwort auf: Ich werde nach den Feiertage auch noch einmal mit meinem Techniker sprechen. Momentan sieht es so aus, dass Retrospect für meine Ansprüche noch immer die erste Wahl ist.


Ich muss aber sagen, dass sich Retrospect bei uns nur noch aus zwei Gründen halten kann. Einmal aus der schlichten Tatsache, weil es schon da ist und einmal weil es simpel zu bedienen ist. Wenn ich da an die Zeiten zurück denke, wo wir Backup Exec nutzten, wird mir schwindelig. Aber ich muss auch sagen, dass Retrospect seine beste Zeit bei Dantz erlebt hat. Schon die Übernahme durch EMC war ein Rückschritt, weil die an einer Weiterentwicklung nicht wirklich interessiert waren und der Support obendrein grottenschlecht war und das hat sich mit jetzt mit Roxio als Eigentümer nicht geändert.

Ich finde aber vor allem bei einem Backupsystem einen kompetenten Support als Grundvoraussetzung und da kann Archiware schon wieder punkten. Die sind hier in Deutschland, sowohl die Entwicklung, wie der Vertrieb und auch der technische Support und das schafft Vertrauen. Ich konnte es zwar noch nicht testen aber ich denke wenn ich heute ein ernstes Problem habe, finde ich bei Archiware eher einen, der mir aus den Schlamassel hilft.

Ein Bekannter, der die Leute da persönlich kennt, hat mal gesagt, dass sind lauter durchgeknallte Freaks und mit denen komme ich eigentlich gut klar, weil die am besten zu meinem eigenen Biorhythmus passen... ;-)

Wenn halt bloß nicht der Preis wäre aber wenn das nächste Retrospect Update ansteht und sich bei Roxio bis dahin nicht ernsthaft was ändern an der Qualität des Supports, werde ich auch über einen Wechseln nachdenken (wieder mal)...

Bye Tom


als Antwort auf: [#486902]
(Dieser Beitrag wurde von pronto am 25. Dez 2011, 18:44 geändert)

Langzeitarchivierung

Thomas Richard
Beiträge gesamt: 19337

26. Dez 2011, 12:23
Beitrag # 8 von 8
Beitrag ID: #486919
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Antwort auf [ pronto ] Ich konnte es zwar noch nicht testen aber ich denke wenn ich heute ein ernstes Problem habe, finde ich bei Archiware eher einen, der mir aus den Schlamassel hilft.

Vor allem mit betonung auf 'heute' (für spätere Leser: man beachtet das Datum von diesem und Prontos Post). Ich würde fast meine Hand dafür ins Feuer legen, dass du auch heute auf eine qualifizierte Supportanfrage prompt eine Rückmeldung bekommst.


als Antwort auf: [#486904]
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