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Lehrling und die Hausarbeit

ChrisGe
Beiträge gesamt: 2

19. Dez 2006, 18:45
Beitrag # 1 von 8
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Hallo

Meine Firma nimmt sich das Recht, NUR Lehrlinge für die Hausarbeit (Geschir abwaschen, Staubsaugen etc.) zu beauftragen. Sprich: Eine Liste, an welchem Tag, welche Hausarbeit erledigt werden muss. Und das zwingend.. Ist das rechtlich gesehen ok? Darf man das?

Danke im Vorraus
X

Lehrling und die Hausarbeit

Dirk Levy
  
Beiträge gesamt: 9448

19. Dez 2006, 19:10
Beitrag # 2 von 8
Beitrag ID: #267664
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In Deutschland nicht, oder lernt Ihr
Gebäudereiniger oder ähnliches.... ;-)

Ihr braucht nur zu machen was der
Ausbildungsplan vorsieht, aber sich
zu wehren ist da manchmal schwer,
am besten sprecht ihr mit der Gewerkschaft
oder dem Betriebsrat. Wobei die
Gewerkschaft erstmal besser ist....


als Antwort auf: [#267662]

Lehrling und die Hausarbeit

Intermedia
Beiträge gesamt: 1287

19. Dez 2006, 20:29
Beitrag # 3 von 8
Beitrag ID: #267670
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Hi,

ich geh mal von Dt. aus, wie Dirk schon sagt und in der entsprechenden Berufgruppe und im 1. Lehrjahr kann es sein das diese Vorgehensweise gerechtfertigt ist.

Ansonsten muß es in der Firma einen Ausbilder geben welcher (in Dt.) von der IHK, nach Abschluß eines Testes, dementsprechend befugt ist Lehrlinge auszubilden.
Dieser Mensch sollte es wissen!

Hier mal ein Link für Ausbilder: http://www.suhl.ihk24.de/..._Ausbilder/index.jsp

Es geht alles soweit gut, bis sich jemand an entsprechender Stelle beschwert.
Sollte es sich rausstellen das die Firma im Unrecht ist, dann kann es unter Umständen zur Folge haben, das die Erlaubnis zur Ausbildung von der IHK entzogen wird.
Aber, wo kein Kläger - auch keine Richter.

Der Aufgabenbereich eines Azubi kann natürlich ausgedeht werden, nun kommt es noch darauf an wie die Aufgaben zeitlich eingeteilt sind.
Hierzu sollte sowas auch in einem Ausbildungsvertrag geregelt sein um sich als Arbeitgeber abzusichern.

Staubsaugen, abwaschen usw. sollte nicht die Ausbildungszeit am Tag überschreiten. ;-)

Noch ein Tipp, bei der örtlichen IHK gibt es eine Rechtsabteilung, welche kostenlose Auskunft über solche Dinge gibt. Vorraussetzung, Beiträge wurden gezahlt. ;-)

Hoffe es hilft weiter.

Gruß Sven


als Antwort auf: [#267662]

Lehrling und die Hausarbeit

ChrisGe
Beiträge gesamt: 2

19. Dez 2006, 21:23
Beitrag # 4 von 8
Beitrag ID: #267677
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Vielen Dank :)


als Antwort auf: [#267670]

Lehrling und die Hausarbeit

Freeday
Beiträge gesamt: 5712

20. Dez 2006, 15:41
Beitrag # 5 von 8
Beitrag ID: #267830
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hallo forum

manchmal frage ich mich: wieso kann man nicht einfach
froh sein überhaupt einen ausbildungsplatz zu haben?!?
ich selbst habe während der gesamten lehre jeweils am
freitag die entwicklungsmaschine 2 stunden lang auf hoch-
glanz poliert und es wäre mir im leben nicht eingefallen,
irgendwie zu reklamieren...

geht es heute in der lehre nur noch darum, möglichst wenig
zu tun fürs geld? ich verstehe eine diskussion sobald die
qualität der lehre darunter leidet. allerdings müsste dazu
die "hausarbeit" schon die hälfte des tages einnehmen. in
unserer klasse hatte es lehrlinge die während der gesam-
ten lehre nichts als inserate gesetzt haben und die genauso
gut abgeschlossen haben wie alle anderen auch...

leider bin ich zu jung um "diese jugend heutzutage" ins feld
zu führen...

gruss
stefan


als Antwort auf: [#267677]

Lehrling und die Hausarbeit

Intermedia
Beiträge gesamt: 1287

20. Dez 2006, 17:40
Beitrag # 6 von 8
Beitrag ID: #267871
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Hallo Stefan,

im Grunde genommen geb ich dir ja Recht.
Und jetzt kommt das große "Aber". ;-)

Hier kann ich aber nur für Dt. sprechen.

Antwort auf: manchmal frage ich mich: wieso kann man nicht einfach
froh sein überhaupt einen ausbildungsplatz zu haben?!?


Einen Ausbildungsplatz zu haben ist das eine, aber den Abschluß zu machen ist das andere, wenn während der Lehrzeit nicht das dazu benötigte Wissen vermittelt wird, um diesen Abschluß zu erlangen, dann war die Lehrzeit sinnlos.
Es gibt hierzu nicht umsonst Ausbildungsrichtlinien und einen Rahmenlehrplan von der IHK, welcher auch für den praktischen Ausbildungsbetrieb gültig ist.
Aber das hast du ja auch schon in deinen Ausführungen erwähnt.

Lehrlinge haben auch Rechte.



Antwort auf: leider bin ich zu jung um "diese jugend heutzutage" ins feld
zu führen...


Sei froh........ manchmal ist es besser wenn du diese Verantwortung nicht hast. ;-))))

In Dt. kann man ab dem 25. Lebensjahr die Ausbildereignung machen. (glaub mich so zu erinnern)

Gruß Sven


als Antwort auf: [#267830]

Lehrling und die Hausarbeit

Freeday
Beiträge gesamt: 5712

22. Dez 2006, 11:30
Beitrag # 7 von 8
Beitrag ID: #268081
Bewertung:
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Hello Sven

Im grossen und ganzen sehe ich es aber so dass heutzutage
reklamiert wird sobald mal eine Aufgabe ausserhalb des eigent-
lichen Bereichs anfällt. (z.B. wenn der Lehrling morgens die
Kaffeemaschine anschmeissen "muss" - was ja so mühsam ist).

Ich kann nur für mich und meine Erfahrung sprechen. Bei mir
wäre solch ein Minimalist ganz schnell mal auf der Abschuss-
liste. Blöderweise lässt sich aus Faulheit kein Kündigungs-
grund drehen aber naja...

Wie sehen denn in Deutschland "Ausbildungsplätze" aus? Bei
mir war es ein KMU mit 40 Mitarbeitern die sich untereinander
sehr gut verstanden haben und auch mit mir keine Probleme
hatten - weil ich keine gemacht habe. Der selbe Betrieb hat
aber einen Kiffer - nachdem er zum x-ten mal mit geröteten
Augen und zu spät erschienen ist - mit den Worten "Du hast
5 Minuten, deinen Spind zu räumen" auf die Strasse gesetzt.

Wenn heute von Ausbildungsplätzen geredet wird klingt das
immer so furchtbar. Und jetzt zum "Bauerndeutsch":
Reisst euch mal am Arsch Jungs und Mädels hier geht es um
eure verdammte Zukunft. Nicht MOTZEN sondern MACHEN.
Für easy living habt ihr Ferien und Wochenenden. In der Leh-
re startet das Leben, die schöne Schulzeit mit Pausen und
rumhängen ist vorbei!
*ausatmen*

Wenn der Lehrabschluss in Gefahr ist kann man reden (das
ist wie e-mail nur steht man dem Empfänger gegenüber...).
Wir hatten einen für die Ausbildung nicht ausreichenden
Scanner, was ich bemängelt habe. Die Lehrfirma hat mich
dann ein paar Wochen vor der LAP an einen Intensivkurs
geschickt und ich konnte die Prüfung an der Schule ablegen
wo ein geeigneter Scanner stand...

In der Schweiz kann man sich IMHO gleich nach der Lehre
als Prüfungsexperte melden und/oder den Zusatz "Lehrlings-
ausbildner" machen. Prüfungsexperten werden dabei ge-
schult und gehen erst mal ein Jahr mit den "richtigen" Ex-
perten mit. Ausbilder ist eine Schulung mit allem drum und
dran :)

Gruss
Stefan


als Antwort auf: [#267871]

Lehrling und die Hausarbeit

Intermedia
Beiträge gesamt: 1287

22. Dez 2006, 12:56
Beitrag # 8 von 8
Beitrag ID: #268100
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Hallo Stefan,

klar gehören gewisse innerbetriebliche Aufgaben, welche nicht zum Ausbildungsplan gehören, auch zu den Tätigkeiten eines Lehrling.

Da gibt es eine schöne Bezeichnung: "Im Rahmen der Zumutbarkeit"; das ist aber seeeehhhhrrrrrr dehnbar. ;-)
Diese Entscheidung fällen aber, im Streitfall, andere.

Ich kenne ein Beispiel, eine Firma hat Lehrlinge unter 18 Jahren zu Schichtarbeit und Überstunden verdonnert. Das entspricht nicht dem Jugendschutzgesetz. Da diese das dann ständig weiter gemacht haben, wurde die Erlaubnis zur Ausbildung entzogen.

Es ist in der Praxis oftmals üblich, Aufgaben an Lehrlinge zu geben, welche für Mitarbeiter zu "teuer" sind. Also Lehrling = billige Arbeitskraft.
Sowas kann nicht sein!

Was natürlich die Einstellung einiger in der Ausbildung betrifft, ist das natürlich unterschiedlich.
Ich mach selber ausbildungsübergreifende Schulung und muß mit bestimmten Problemen der persönlichen Einstellung einiger kämpfen.

Ja, wie sehen den bei uns Ausbildungsplätze aus? Das ist völlig unterschiedlich, in Ballungsgebieten ist die Mitarbeiterzahl auch größer und damit auch die Anzahl der Lehrlinge.
Ich hab mir das mal bei Siemens in Berlin angesehen, die hatten damals jedes Jahr 80 Lehrlinge ausgebildet. Die hatten auch ein super Ausbildungszentrum.

Die Gegend in der ich wohne ist halb so groß wie der Friedhof von San Francisco, dafür doppelt so tot. ;-)
Also hier gibt es kaum Industrie, meist auch nur KMU und Einzelunternehmen.
Dementsprechend unterschiedlich sind die Bedingungen der Ausbildung.

Ich hatte auch mal einen Lehrling, am Anfang ging es ja noch gut, aber als er dann im 3. Lehrjahr war konnte ich mit Ihm nichts mehr anfangen.
Die Gründe hierfür sind mir bekannt, aber ich konnte es nicht beeinflussen und werde auch hier nicht öffentlich darüber schreiben.
Kurz vor der Prüfung hab ich mich dann mit ihm hingesetzt und bin die Theorie anhand von Prüfungsfragen durchgegangen. Na ja, er hat bestanden. ;-)
Aber Kaffee kochen mußte er auch noch!

Als Ausbilder/Chef versuche ich mich immer an den Spruch zu halten: Verlange von anderen nicht mehr als du selber leistest. Damit meinte ich nicht fachliche Qualifikationen, sondern mehr die Dinge der inneren Einstellung.
Kurz gesagt, Vorbildwirkung.

So, nun genug geklimpert.

In diesem Sinne wünsch ich noch einen schönen Tag.

Gruß Sven


als Antwort auf: [#268081]
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