[GastForen PrePress allgemein CMS (Color-Management) Lichterzeichnung bei Konvertierung RGB->CMYK manuell korrigieren?

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Lichterzeichnung bei Konvertierung RGB->CMYK manuell korrigieren?

blocksberg
Beiträge gesamt: 21

9. Feb 2005, 21:20
Beitrag # 1 von 5
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Ist es möglich, eine RGB-Datei tiptop aufzubereiten und dann ohne weitere Bearbeitung für verschiedene Druckprozesse in die zugehörigen CMYK-Profile zu konvertieren?
Mir geht es dabei insbesondere um die fließende Wiedergabe der Lichterzeichnung ohne Tonwertabrisse; außerdem soll im Lichterbereich der maximale Tonwertumfang ausgenutzt werden.
Muss ich eine manuelle Einschränkung des Tonwertumfangs auf den ersten druckbaren Punkt (im Licht) und den letzten offenen (in der Tiefe) vornehmen? Oder sorgt die (relativ farbmetrische) Konvertierung in das Zielprofil dafür, dass der hellste druckbare Punkt im Motiv nicht unterschritten wird?

Meine Tests:
Ich habe einen sehr hellen Verlauf mit den Lab-Werten 95/0/0 bis 100/0/0 im RGB-Modus erzeugt und in ein Quiz-Zeitungsprofil konvertiert (relativ farbmetrisch in PhotoShop 6.0.1) .
In der CMYK-Datei mit Zeitungsprofil wurden noch Prozentwerte unterhalb von 5% differenziert und diesen allen wurden erstaunlicherweise auch unterschiedliche L*-Werte zugeordnet.

Ich hätte erwartet, dass 0% dem Wert L*100 zugeordnet wird, genauso aber auch 2, 3, 4 und 5%. Wenn bei 6% der erste druckende Punkt liegt, würde ich hier z.B. einen L*-Wert von ca. 95 erwarten. Dabei wäre der Tonwertsprung zwischen hellstem druckbaren Punkt und Papierweiß im Profil (an der Differenz zwischen 95 und 100) ablesbar (und im Softproof simulierbar!). So aber gaukelt mir das Profil doch vor, ich könne munter L*-Werte von 97, 98, 99 und 100 differenzieren?! Demnach dürfte ich also dem Profil nicht trauen, weil es vorgibt, Helligkeiten differenzieren zu können, die das zugehörige Druckverfahren de facto nicht reproduzieren kann.

Bin für theoretische Überlegungen und praktische Erfahrungen dankbar!
X

Lichterzeichnung bei Konvertierung RGB->CMYK manuell korrigieren?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

10. Feb 2005, 00:53
Beitrag # 2 von 5
Beitrag ID: #143645
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Hallo und willkommen Blocksberg,

Vorab: Die Ifra hat im Rahmen der internationalen Harmonisierung letztes Jahr ein neues Profil herausgebracht:
http://www.ifra.com/.../CONT_CONSULTISOPROF

Nun zu deinem Test. Perzeptiv als auch rel. farbmetrisch setzen das weiss bei der Konvertierung zu 0 des Zielfarbraums. eine Farbmetrische Beibehaltung der ersten Töne gewährt nur das absolut farbmetrische RI. Aus diesem Grund ist es ja auch das einzige, das bei der Papiersimulation im Proof zum Einsatz kommt. Ansonsten ist Weiss immer der helle Endpunkt des Farbraums + Eigenfarbe des Bedruckstoffes.

Im Quiz ist Weiss m.E. als Lab (26 B13)
82.31 -0.17 2.98
definiert.
Von daher bist du mit deinem Test schon mal jwd.

Desweiteren sollten Aspekte wie erster druckender Punkt bei den Profilen unerheblich sein, da sie ja auf gemessenen Farben basieren.
Soll heissen, wo sich beim Druck auf dem Papier nichts tut, landet auch keine Info im Profil. Erst bei Rasterwerten die zu merklichen/messbaren Veränderungen führen, schlägt sich dies auch im Profil nieder.

Und demnach stellt sich mir das auch in PS dar (CS, Mac) mit einem Lab Verlauf von 100/0/0 nach 95/0/0 und einer Proofvoransicht auf 'Zeitung_QUIZ_03.01V1.icm' mit absolut farbmetr. RI und Papierweiss anzeige, bekomme ich für 'Prooffarbe in der Infopalette für alles ein 4/3/0/0 angezeigt, was für mich soviel heisst, wie das ist alles gleich hell in dem was im günstigsten Fall zu erdrucken ist. Ich vermute mal, das, weil da fast 20 L-Stufen fehlen, musst du schon stärkere Modulationen in dein Tesbild bauen, bis sich da noch was tut.


MfG

Thomas


als Antwort auf: [#143616]

Lichterzeichnung bei Konvertierung RGB->CMYK manuell korrigieren?

blocksberg
Beiträge gesamt: 21

11. Feb 2005, 21:55
Beitrag # 3 von 5
Beitrag ID: #144195
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Vielen Dank für die Antwort, Thomas!
Zum Teil bin ich schon schlauer (bisher dachte ich immer, der absolute RI simuliert nur das Papierweiß, aber dass er auch die extremen Lichter modifiziert, war mir neu! Danke auch für den Download-Tipp.)
Ich habe noch ein praktisches Problem und eine Verständnisfrage:

Praktisches Problem:
Muss ich eine manuelle Lichterkorrektur vornehmen oder nicht???
Da ich immer die Bilder in RGB retuschiere und erst dann nach CMYK separiere, weiß ich nicht, wie ich mit Motiven umgehen soll, die im extremen Lichterbereich wichtige Informationen haben (z.B. Faltenwurf einer weißen Gardine o.Ä.)
Muss ich nach (oder auch vor) der Konvertierung von RGB nach CMYK schon manuell den Tonwertumfang einschränken, damit ich keine Tonwertabrisse erhalte - oder macht das das Profil?

Mein Verständnis von Colormanagement sagt mir: Manuelles Einstellen von erstem druckendem Punkt nach angelesenen Werten kann es nicht sein, die Zeiten sollten doch vorbei sein. (Ich kenne doch das Farbverhalten des Ausgabeprozesses nicht besser als das Profil selbst!!! Du schreibst ja auch: "Aspekte wie erster druckender Punkt [sollten] unerheblich sein, da sie ja auf gemessenen Farben basieren.")

Aber von der Konvertierung bin ich bisher auch nicht überzeugt:
Da ich ja nicht proofen will, möchte ich nicht den "absolut farbmetrischen RI" verwenden. (Üblich ist m.E. der relative RI.)
Wenn aber (wie meine Tests ergeben haben) der relativ farbmetrische RI CMYK-Werte erzeugt, die in den Bereich fallen, der nicht reproduzierbar ist (z.B. unter 5% im Zeitungsprofil), kann ich mich ja gar nicht auf das Profil verlassen!?!


Verständnisproblem:
Du gehst - wie ich - davon aus, es müsse unerheblich sein, wo der erste druckende Punkt liegt, da das ja im Profil schon gemessen ist.
Dazu widersprüchlich scheint mir gerade darum, dass unterschiedliche Prozentwerte im Lichterbereich (CMYK von 3%, 4%, 5%)im Profil UNTERSCHIEDLICHEN L*a*b*-Werten zugeordnet werden. Richtig wäre doch hier, dass sie alle auf den gleichen L*a*b*-Wert abgebildet werden (da sie im Bereich des Tonwertabrisses liegen).
Das müsste dich doch auch wundern, denn du gehst, wie ich, von der Vermutung aus, "wo sich beim Druck auf dem Papier nicht tut, landet auch keine Info im Profil" - landet sie ja in meinen Tests eben doch!? Und das ist es, was mich so verwirrt.

(Könnte es sein, dass hier tatsächlich ein Fehler vorliegt, da in diesem Bereich zu wenig Messpunkte waren und man sich auf interpolierte Rechnungen verlassen muss, die den Tonwertsprung zwischen 0% und erstem druckendem Punkt einfach "wegrechnen"? Läge der erste druckende Punkt z.B. bei 5% und L*a*b* 80 und Papierweiß bei 0% und L*a*b* 100, so würde einfach errechnet: 4%=>84, 3%=>88, 2%=>92, 1%=>96, obwohl faktisch alle diese Prozentwerte auf Papierweiß, also L*100 abgebildet würden).


als Antwort auf: [#143616]
(Dieser Beitrag wurde von blocksberg am 11. Feb 2005, 21:56 geändert)

Lichterzeichnung bei Konvertierung RGB->CMYK manuell korrigieren?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

11. Feb 2005, 23:46
Beitrag # 4 von 5
Beitrag ID: #144203
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Hallo Blocksberg,

was die korrekte Weissreproduktion angeht funktioniert nur absolut farbmetrisch, und das auch nicht wirklich sauber (vor allem die Simulation des Papierweiss am Monitor ist kritisch.

Alle anderen setzen das Minimum des Farbraumes einfach auf Lab 100/0/0. Deswegen kommst du um eine Anpassung des ersten Druckenden Punktes nicht umhin. Gute Scanner oder Digikamera Programme machen das aber automatisch, das heißt man kommt eigentlich nie, ausser bei Spitzlichtern, in die Verlegenheit ein 255/255/255 RGB in die Finger zu bekommen.

Gerade dies teste ich von daher konkret aus, je nachdem was in 1. Linie verlangt wird:
Modulation & Zeichnung in den Lichtern -> 1-2% höher ansetzen
Strahlendes Weiss -> 1% niedriger.
Und das ganze wenn möglich immer nach Rücksprache, ab wo stabil gedruckt werden kann.

MfG

Thomas


als Antwort auf: [#143616]

Lichterzeichnung bei Konvertierung RGB->CMYK manuell korrigieren?

blocksberg
Beiträge gesamt: 21

12. Feb 2005, 08:24
Beitrag # 5 von 5
Beitrag ID: #144215
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Vielen Dank! Das ist eine Aussage, mit der ich was anfangen kann.
Birgit


als Antwort auf: [#143616]
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