"In Zweifelsfällen wird die Ligatur entsprechend
der Gliederung des Wortes nach Sprechsilben gesetzt.
Ligatur: Rohstofffrage, Schifffahrt, knifflig, schafften"
Zweifelsfälle?
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"Eine Ligatur wird nur gesetzt, wenn die Buchstaben
im Wortstamm zusammengehören. Keine Ligatur steht
zwischen Wortstamm und Endung (Ausnahme: fi).
keine Ligatur: ich schaufle, ich kaufte, höflich
mit Ligatur: streifig, affig"
Du hast leider nicht gesagt, woher Du das hast. Die Bibel?
Das hier hier Quatsch, da kann man als Sprachwissenschaftler nur lachen. Würde ich mich nie dran halten.
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"grade bei laengeren texten dauert das einarbeiten der
ligaturen einfach viel zeit. zudem sind viele textschriften
der letzten jahre sehr gut zugerichtet und man benötigt
ligaturen kaum noch.
generell mag ich ligaturen und benutze diese auch - mich
aegert nur oft der falsche einsatz von ligaturen!"
Das dauert doch nicht lange. Einfach grundsätzlich ersetzen und beim Korrekturlesen zurückersetzen. Es sind gar nicht so viele Fälle, wo die Ligaturen in den Wortfugen zurückersetzt werden müssen. Ist mir klar, daß das bei Drucksachen im Alltag mühsam ist. Aber bei Büchern? das ist ja wohl selbstverständlich. Dann ist man eben kein Setzer, sondern ein DTP-Profi. Da ist dann schon ein Unterschied.
Wie gesagt, alles andere, was oben gesagt wurde, muß ja nicht sein. Ist Geschmackssache. Ich habe in der Regel viel Zeit für ein Buch und überlege oft bei solchen Sachen, wie es in diesem Fall am sinnvollsten ist. Obwohl ich ja wie alle Sprachwissenschaftler Gegner der Reform bin, ist mir soeben aufgefallen, daß ich da ja sehr dankbar sein sollte, denn es gibt in Deutschland keine Instanz mehr, wo Dreierabsolventen den Leuten Vorschriften machen können. Ich möchte das nochmal wiederholen: Das Wörterbuch ist verpflichtet, die Ligaturenregeln so aufzustellen, wie die Setzer es praktizieren. Nur so ist es richtig. Ich bin ja sowieso der Ansicht, daß die Setzer wie in der guten alten Zeit sich da gut auskennen sollten und als Instanz entscheiden können aus eigener Überlegung heraus.
Gut ausgerichtet: Naja, wenn sich f-Schlaufe und i-Punkt um 30% überschneiden, ist das für mich nicht gut ausgerichtet. Aber eigentlich macht man ja Ligaturen heute aus Liebhaberei. Sonst gäbe es ja keine ff und ffi. Da bin ich immer froh, wenn sich im Roman die Heldin in einen Offizier verliebt, weil ich die ffi-Ligatur so gerne mag. Aus ästhetischer Sicht mag ich den gemischten Gebrauch im deutschen nicht, einmal f-i ,einmal fi, sieht doch blöd aus. Wer gemischt setzt, muß dann ja auch demensprechend kernen. Das wurde noch nicht gesagt. Es hörte sich bisher ja so an, als ob im Deutschen in der Fuge ersatzlos nicht ligiert wird.
als Antwort auf: [#130421]