Hallo,

im Medienstandard 2016 sind auf Seite 38 und 39 die Volltonfärbungen für weiße und schwarze Unterlage gelistet. In beiden Tabellen steht aber der Hinweis:

Zitat

Wird vom
ProzessStandard
Offsetdruck
wegen bewusst
abweichender
Messung
auf schwarzer
Unterlage
in den Charakterisierungsdaten
nicht
unterstützt!

Das kann doch bei beiden Tabellen unmöglich richtig sein, denn das würde doch bedeuten, dass der PSO die Werte in beiden Tabellen nicht unterstützt. Aber eine Version muss er ja unterstützen.

Im Text auf Seite 38 steht ja dazu:

Zitat

Laut ISO 12647-2:2013 sind nunmehr die Soll-Farborte der Primärfarben-Volltöne auf weißer Unterlage normativ und nicht mehr die auf schwarzer
Unterlage. ... Diese Neuregelung ist jedoch in vielen
Fällen nicht sinnvoll anwendbar, da eine durchscheinende
Rückseite die Messwerte beeinflussen würde. Daher gelten
die bisherigen Empfehlungen des „ProzessStandard Offsetdruck
2012“ unverändert fort: Anzuwenden sind jeweils
die Sollwerte für jene Messunterlage, die entsprechend
Abschnitt A2.1 (Seite A-27ff.) zum Betrachten und Messen
zu verwenden ist. Die bb-Werte beziehen sich wegen
der Opazitätsabhängigkeit auf Papiere mit typischer flächenbezogenen
Masse gemäß (siehe „ca.“-Angaben).

Ich gebe zu, dass das für mich nur schwer verständlich ist. Bisher bin ich davon ausgegangen, dass die Charakterisierungsdaten auf weißer Unterlage ermittelt wurden. Und im PSO 2012 wurde doch definiert, dass die Volltonfärbungen den verwandten Charakterisierungsdaten entsprechen müsse. Wenn ich das aus der Erinnerung korrekt rezitiere, dann müsste doch für den PSO 2016 ebenfalls weiße Unterlage verbindlich sein. Gleichzeitig ist aber für den Auflagendruck auch die aus den Charakterisierungsdaten ermittelten schwarzen Vorabewerte gültig. Dann wäre der o.g. Hinweis in welcher Tabelle überflüssig? Doch in der mit den schwarzen Werten, oder? Ich verstehe das nicht.

Das ist mir sprachlich zu kompliziert geschrieben. Wie übrigens der gesamte Medienstandard, der ganz offensichtlich einen wissenschaftlichen, akademischen Charakter hat. Ironischerweise steht gleich im Vorwort das bekannte Zitat "Macht drucken einfach.". Ich bin mir nicht sicher, ob das gelungen ist. Gleich in Abschnitt A.1 die Vokabeln mit "drei- und vierkomponentigen Farbdaten bzw. -anteile" dürfte für einen Teil der Zielgruppe der "Werbewirtschaft" nicht verständlich sein. Mir persönlich ist klar, dass das RGB- und CMYK-Daten sind, aber ob das jeder versteht?

By-the-way:
In Tabelle 16 auf Seite 30 unten rechts stimmt der TAC-Wert für newspaper nicht. So weit ich weiß hat WAN-IFRAnewspaper26_v5 220% statt 200%. Jetzt beim Tippen sehe ich, dass auch der Profilname oben im Kopf der Tabelle nicht korrekt ist. Da ist eine "9" zuviel.

Gruß

Hi again,

nach dem ich das ausgedruckt auf Papier vor mir liegen sehe, habe ich es kapiert. Ich hatte den Hinweis quasi als Fußnote oder erläuternden Hinweis zu den Farbwerten links daneben interpretiert. Das ist natürlich Unsinn. Der Text bezieht sich rein auf die Papierkategorie 8 oben im Tabellenkopf. Man muss das spaltenweise verstehen. Das habe ich am Monitor im PDF nicht gesehen.

Gruß

...hätte ich also besser doch gestern rückfragen sollen, ob Dir das klar war?

Aber in Erinnerung habend, daß Du auch Daten für Zeitung konvertierst, war ich verunsichert, ob ich das richtig deute und wollte Dich nicht indirekt beleidigen durch unterstellte Unaufmerksamkeit, nachdem Du die Veröffentlichung erst einmal soo gründlich inspiziert hattest. ;-)

Ich habe es auch so verstanden, daß für Papierkategorie 8 keine Werte stehen, weil da etwas "noch nicht fertig war" (ohne jetzt eine Ahnung davon zu haben, woran genau das liegt, davon verstehe ich von Heatset zu wenig).


Gruß,


Ulrich