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Monitore mit 5000k?

Schoschi
Beiträge gesamt: 173

19. Mai 2004, 07:16
Beitrag # 1 von 7
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Hallo Forum-User
Ein Mitarbeiter von uns war letztens an einem Ugra-Seminar und hat die Erkenntnis in den Betrieb gebracht, dass als Norm jetzt 5000k Farbtemperatur für die Bildschirme gelten.
Ich stelle die das icc-Profil mittels Spektralfotometer/neu jetzt mir EyeOne-Display auf 5000k ein.
Der Monitor erscheint mir viel zu gelbstichig! Ein richtig braunes Bild.
Muss ich mich jetzt daran gewöhnen oder mache ich etwas falsch?

Für Hilfe bin ich dankbar
Schoschi
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Monitore mit 5000k?

boskop
  
Beiträge gesamt: 3465

19. Mai 2004, 12:11
Beitrag # 2 von 7
Beitrag ID: #86319
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Hallo Schoschi
das ist der Punkt, wo mich der Schuh schon lange drückt! Neben unserem d50-Normlicht sieht ein Bildschirm wie ein Käsefondue aus, wenn ich 5000k beim kalibrieren einstelle! Mit 6500k ists dagegen ok!
Das war schon vor Jahren mit Adobe Gamma so.
Warten wir mal auf die Gurus - Thomas was ist Sache?
Gruss und vielen Dank
Urs
http://www.designersfactory.com


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Monitore mit 5000k?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

19. Mai 2004, 13:41
Beitrag # 3 von 7
Beitrag ID: #86357
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Hallo,

in dem Fall meine ich, und das wurde mir gerade auf der Drupa wieder an diversen Stellen bestätigt:

Gut ist was gefällt.

Also zum einen den Weißpunkt am Monitor wirklich auf danebenliegendes Papier unter Normlicht (dort ruhig D50) abgleichen. Zum anderen aber auch die Trägheit des Auges berücksichtigen und es einfach mal eine Weile umgestellt lassen und wiederkommen, dann ist es schon nicht mehr ganz so schlimm, wie wenn man per Klick von 6500K auf 5000K umschaltet. Ein weißes Blatt Papier nehmen wir ja auch bei Sonne und Mondschein als solches wahr, obwohl das messtechnisch sicherlich um Welten abweicht.

Ich habe hier die Refeerenzmonitore alle so zwischen 5600 und 5800K gedreht, um z.B. das Iris Semimatt möglichst Normlichtgetreu hinzubekommen. Dann noch die Leuchtdichte entsprechend angepasst (da sind die Röhren eh etwas Schwach, vor allem wenn man eine Weile was von ihnen haben will, und die LCDs zur Zeit weit drüber, so dass man in Werkseinstellung fast eine Sonnenbrille braucht.

MfG

Thomas


als Antwort auf: [#86260]

Monitore mit 5000k?

Schoschi
Beiträge gesamt: 173

21. Mai 2004, 08:53
Beitrag # 4 von 7
Beitrag ID: #86522
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Hallo Thomas und Boskop

Das heisst also für mich, dass die Bildschirme optisch nach Papierweiss kalibriert werden sollten?
Wir waren an und für sich mit 6500Kelvin zufrieden, kann man die Norm also getrost umgehen?
Weshalb dann eine Norm wenn sie niemand anwendet?

mfg
Schoschi


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Monitore mit 5000k?

Michel Mayerle
Beiträge gesamt: 1047

21. Mai 2004, 10:18
Beitrag # 5 von 7
Beitrag ID: #86532
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Hallo zusammen

Ich drimme die Monitore meistens so auf 5500K manchmal etwas mehr.

Was mich an D65 stört:
Diese Norm wird in Kürze nirgends mehr zu finden sein. D65 wird auch im Drucksaal als Normlicht verschwinden. Bei der Farbabmusterung in der EBV gilt schon seit Jahren D50. Wieso sollen wir also einen Monitor auf D65 stellen, wenn dieser dann etwas wärmer wirkt?

Trotzdem bin ich schlussendlich der Meinung:
Es muss halt ein wenig getestet werden. Vorausgesetzt die zu vergleichenden Vorlagen wurden unter standardisierten Bedingungen erstellt, probiere ich so lange, bis die gedruckten Vorlagen und die digitalen Originaldaten am Monitor überein stimmen.

Herzliche Grüsse
Michel Mayerle
http://www.ulrich-media.ch


als Antwort auf: [#86260]

Monitore mit 5000k?

shakebox
Beiträge gesamt: 79

21. Mai 2004, 17:33
Beitrag # 6 von 7
Beitrag ID: #86633
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> Wieso sollen wir also einen Monitor auf D65 stellen, wenn dieser dann etwas wärmer wirkt?

Du meinst kaelter, oder? Je hoeher die Farbtemperatur ist desto kaelter wirkt das Weiss, nicht waermer.


Zum eigentlichen Thema:
ich arbeite mich gerade durch das hervorragende Buch "Real World Color Management" durch (danke uebrigens an all die die mir das empfohlen haben!). Da sagen die Autoren ziemlich eindeutig:

sie empfehlen aus verschiedenen Gruenden D65 und Gamma 2.2. Leider bring ich die Argumente nicht mehr ganz zusammen. Ein Aspekt war, dass die meisten Monitore als natuerliche Farbtemperatur etwas hoeheres haben, 6500 oder noch mehr. deshalb erreicht man die 5000 nur dadurch dass man den Blaukanal runterregelt, was der Gesamthelligkeit natuerlich nicht so ganz zutraeglich ist.

Gruss, shakebox


als Antwort auf: [#86260]

Monitore mit 5000k?

Thomas Richard
  
Beiträge gesamt: 19334

23. Mai 2004, 16:56
Beitrag # 7 von 7
Beitrag ID: #86807
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Hallo Michel,

> Diese Norm wird in Kürze nirgends mehr zu finden sein. D65 wird
> auch im Drucksaal als Normlicht verschwinden. Bei der
> Farbabmusterung in der EBV gilt schon seit Jahren D50. Wieso
> sollen wir also einen Monitor auf D65 stellen, wenn dieser dann
> etwas wärmer wirkt?

Wie kommst du darauf, das diese Norm unter den Tisch fällt? Alle anderen, die Farben messen, Refrenzieren auf D65 weil es einfach dem was man gemeinhin als Tageslicht empfindet am nächsten kommt. So mustern alle Pigment-, Farb- und Lack-Hersteller unter D65 ab, genauso Kunststoffe, und andere industrielle Rohmaterialien.

Es ist eher andersherum so, das nur die Drucker meinen, mit ihren Metamerieproblemen und den optischen Aufhellern im Papier mit D50 verbindlicher zu fahren. Das ist aber nur eine Konzession an diese Effekte, das hat nichts mit der alltäglichen Verwendbarkeit und Farbverbindlichkeit zu tun.

Der fehlende UV Anteil des D50 führt eben dazu das die optischen Aufheller nicht funktionieren, somit sieht unter D50 ein aufgehelltes Papier einem nicht aufgehellten ähnlicher. Hat man nun den Fall das das Proofpapier da stärker aufgehellt ist, als das Auflagenpapier, so hat das ganze auch einen Sinn.

An anderen Stellen ist es akkut kontraproduktiv. Wir haben von Sportartikel- und Mode-Kunden quasi D50 Verbot, da es nicht funktioniert. Die Produkte sind auf Tageslicht ausgelegt, versucht man nun eine mit Aufhellern vollgepumpte Synthetikfaser unter D50 abzumustern, geht das komplett in die Hose. Aus petrol wird grün, aus oliv wird aubergine, aus taubengrau wird neutralgrau,... all diese verschmutzten Töne werden mit optischen Aufhellern aufgepeppelt um nicht so schmudelig zu wirken. Solche Fasern unter D50 haut einem der Kunde um die Ohren... So war das nämlich nicht gedacht. Bei gemischten Materialien (zB. Sportschuhe) geht's dann erst richtig los, das ganze Teil ist Ton in Ton, aber unter D50 eben nicht mehr, da die Materialien die mit Aufhellern versehen sind, sich von den unaufgehellten unterscheiden.
Da hilft dann nur Abmustern unter Tageslicht, oder Orientierung an den nicht aufgehellten Materialien und anpassen der aufgehellten unter D50, unabhängig dessen, was einem das Fotomuster zu dem Zeitpunkt vorm Rechner weiß (oder bunt) machen will.

Ab hier lässt sich dann allerdings mit D50 als Abmusterungslicht Arbeiten, da man ja händisch in den Daten den Aufhellungseffekt simuliert. Man darf nur nicht auf die Idee kommen, die Fotomuster mit in den Drucksaal zu nehmen und dort nochmal abgleichen zu wollen. Das geht aus dem selben Grunde, wie direkt nach der Fotografie nicht:

Diese Farbstoffe funktionieren unter D50 nicht ordentlich, bzw. sind nicht für D50 ausgelegt.

Im Drucksaal gilt dann nur das Proof zu Fortdruck unter D50 gleich aussieht, die Muster unterscheiden sich oft gravierend davon. Draussen ist die Welt dann allerdings wieder in Ordnung.

Ach und nochwas, an den Formeln für die Farbtemperatur an Monitoren stimmt irgendetwas einfach nicht. Um Sie optisch auf ein Papier unter D50 Normlicht zu trimmen ist man mit 5000K immer mindest 500K zu warm, oft ist man mit den 1500K mehr, des D65 wesentlich näher dran. Allerdings auch wieder nicht zu dem selben Papier unter D65, da brauchts dann auch nochmal mehr. Allerdings nicht soviel, da ist es mit 6700-6800K erledigt.
Ich vermute mal, das die Monitorleute bei D50 von einem absolut UV freiem Licht mit einer Temperatur von 5000K ausgehen. Reales Normlicht zwar auch eine Temperatur von 5000K hat, jedoch auch noch erhebliche UVanteile besitzt. Demnach sieht das Monitor D50 so aus, wie Papier bei dem absolut keine Weißmacher enthalten sind, bzw, so wie aufgehelltes Papier aussähe wenn man dem Normlicht den kompletten UV Anteil entzieht. Wobei optische Aufheller ja nicht nur UV Licht in anderen Wellenlängen verschieben, das geht auch mit anderen Wellenlängen -> Metamerie/Isomerie

MfG

Thomas


als Antwort auf: [#86260]
(Dieser Beitrag wurde von Thomas Richard am 10. Aug 2004, 20:54 geändert)
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