Hallo,
ich eröffne einen neuen Thread, ich willl ja Bernhard mit seiner D200 nicht auf die Füße treten. Vielleicht hat der eine oder andere Anwender auch schon Erfahrung mit der seit 1 1/2 Monaten auf dem Markt sich befindenden D-SLR Nikon D40x machen können und wir können uns austauschen.
Nun, die Nikon D80 mit einem Sigma-Objektiv hatte ich auch schon mal zur Probe geliefert bekommen. Aber die war mir dann doch ein wenig zu teuer bzw. mein Budget gab es nicht her. So toll sie auch war. Von daher schied die noch teuere Variante Nikon D200 sowieso aus. Klar.
Die Nikon D40 kam nicht in Frage ebenso wie einige andere Kameras von Canon o.ä., da sie nur 6 Mill. Pixel haben. Abgesehen davon, dass ich den Hype über die Canon EOS 400D nicht verstehe, ich fand diese Kamera, als ich sie in der Hand hielt, unhandlich, schlecht zu benutzen und überhaupt nicht gut. Ich bin zwar kein Pixelsammler. Aber wenn ich für Zeitschriftenprojekte ein Foto als Aufmacherfoto über zwei DIN A4-Seiten = DIN A3 ziehen will, dann brauche ich Stoff = Daten = mind. 10 Mill. Pixel.
Zur Kamera: Sie ist eine echte Nikon, für diese Marke hatte ich mich nach dem Betrachten anderer Herstellermodelle schon entschieden. Sie ist in der Größe etwa 1 cm in Höhe, Breite und Länge kleiner als die D80, aber das macht sich nicht bemerkbar. Sie ist handlich und alle Knöpfe und Funktionen sind gut erreichbar.
Dafür, dass man sie im Kit mit einem 18-55 mm-Nikon-Objektiv für ca. € 800 bekommt, hat man eine sehr gute Kamera für den Preis. Aber das war auch schon die erste Kröte, die ich schlucken musste: Gern hätte ich nur den Body gekauft und dazu ein Sigma-Objektiv, das ich schon angesehen und das mir zugesagt hatte. Aber nein, Nikons Philosophie geht bei der D40x in die Richtung, dass der Body nicht allein, die Kamera nur im Kit mit Nikon-Objektiven verkauft wird und sie angeblich mit anderen Objektiven gar nicht funktionieren soll. Und ob Nikon diese Philosphie ändert – Ende des Jahres, nächstes Jahr, gar nicht? –, weiß der Fachhandel nicht … grrrrrr …
Also, erster negativer Punkt: Das Nikon-Objektiv ist poppelig. Da ich gern die Schärfe entsprechend Einstellungen und Schärfentiefe selbst austariere, ist dieser winzige Scharfstellring am Nikon-Objektiv sowas von dünn und schlecht justierbar, dass man damit eigentlich nicht arbeiten kann.
Zweiter negativer Punkt: Das Sucherbild könnte noch ein klein wenig größer sein. Wenn ich es richtig in Erinnerung habe, hat die D80 ein sehr schönes, großes Sucherbild. Optimal.
Positiv: Die Anzeige von Blende, Verschlusszeit usw. im Sucher ist sehr gut. Wenn ich da an die EOS 400D mit ihren roten, verwaschenen Ziffern denke …
Auch positiv finde ich, dass die Techniker bei Nikon – da sie das Modell wegen des geringeren Preises abspecken mussten – die zweite zusätzliche digitale Anzeige von Blende, Verschlusszeit, ISO usw. rechts oben auf der Kamera haben wegfallen lassen. Das war sowieso eine doppelte Anzeige bei der D80 zur Anzeige im Display auf dem Kamerarücken, die eigentlich gar nicht nötig ist. Völlig überflüssig. Die D40x zeigt, wenn man auf den "Info"-Button direkt am Auslöser drückt, schön alle Werte, sogar optisch untermalt, im Display an. Man hat alle Infos und die volle Kontrolle. Und das zweite Display wird somit nicht gebraucht.
Tja, sonst gibt's noch nicht weiteres zu sagen. Ach ja, doch, Nikon kocht mit seinen RAW/NEW-Formaten wieder ein eigenes Süppchen. Der Datenimport auf den Rechner geht weder mit Aperture, Lightroom, iPhoto, Digitale Bilder noch Photoshop oder Bridge. Zumindest in den mir vorliegenden Versionen (CS2) und den vorhandenen Plug-Ins nicht. Wenn die Kamera länger auf dem Markt ist, wird es vermutlich neue Plug-Ins geben. Aber zur Zeit geht es nur mit der Nikon Software Capture NX oder PictureProject. Letztere liegt der Kamera als CD bei, erstere kostet eben mal wieder 130 € Mücken. Na ja, wir haben es ja, oder?
Aber, als letztes: Endlich bin ich die Machart des digitalen Fotografierens los: Digitale Kompaktkamera hochhalten, mal locker 20 Mal auf den Auslöser drücken – ein Foto davon wird scho' passen –, und sich die Fotos hinterher im Display anschauen. Fast-Food-Fotografie. Jeder ist heutzutage ein Fotoprofi. Und die Einstellungen übernimmt natürlich automatisch die Kamera und bei Bedarf legt auch der Blitz gleich los … ist-mir-übel.
Endlich kann ich, wie aus analogen Spiegelrelexzeiten gewohnt, schön arbeiten: Welche Blende? Welche Verschlusszeit? Ganz manuell? Oder Blende- oder Verschlusszeitenautomatik? Schärfe automatisch? Oder bestimmter Schärfentiefebereich notwendig, also manuell einstellen? Und: Man kann durch den Sucher schauen!!!! Und hat dort das fertige Bild!!! Juchu! Das nun gepaart mit 8 MB RAW-Dateien für DIN A3, die man in 5 Sek. auf den Rechner gespielt hat und dann loslegen kann: Klasse!!!!!
Thobie